Technischer Fortschritt gegenüber analog? Klar. Ich habe zu denen gehört, denen 400asa Filme zu schwach waren, ich habe also schon Ende der 70er, Anfang der 80er meine Filme selber hochgekocht, bevorzugt Illford HP5 bis auf 3200.
Meine Digitalen bis 2004 waren technoafine Spielereien, Powershot 600 z.B, Ende der 90er. Eine Canon A40 Knipse auf dem gehobenen Level einer Unfalldokumentationskamera, wie es sie im 50DM teuren Unfall Sets vom ADAC mal gab. Danach Canon Powershot Pro1 und Sony F-828 (kaufmännisch grenzdebil 2 Bridges gleichzeitig zu haben).
Mit den Bridges hätte ich dann eigentlich zufrieden und glücklich bleiben können, ich habe wenig Probleme damit meine Ansprüche auf das Maß des Möglichen zu beschränken. Wobei ich den damaligen Last King of Bridges, die Sony R1, ja auch heute noch benutze.
Dann das Missgeschick über ein deutschsprachiges (ausländisch ist nicht so mein Ding) Forum zu stolpern, dass sich dem Adaptieren von Altglas widmete.
Dumm gelaufen, ich wälzte dann noch das Thema ein Jahr oder so in meinem Kopf umher, irgendwie fällt es ja auch unter Nachhaltigkeit und hat was von Erhalt früher getätigter Investitionen an sich ... und 2005 kaufte ich mir eine Canon. Nicht weil ich Canon Fan bin, ich hätte auch Nikon genommen, aber die Adaptierung erschien mir zu frickelig und bei Canon funktioniert die Belichtungsmessungen auch bei "billigen" Modellen. EOS 20D mit dem 17-85 als KIT. Ein hyperduper modernes Objektiv, mit Stabi, wollt ich schon mal haben. Hatte auch Glück, war besser als sein Ruf.
Ich habe glücklicherweise eine hohe Frustrationstoleranzgrenze (nicht zu verwechseln mit Geduld, davon hab ich weniger), der Aussuss war beträchtlich. Analog war es nie ein Thema für mich, digital fing ich mit Makro an ... wer eine Biene durch den Sucher Tunnel einer 20D, bei Arbeitsblende 5,6, manuell erwischt, trifft so ziemlich alles, was sich nicht hektisch bewegt. Landschaften, Häuser, Menschen auf dem Fussballplatz . Zuerst die Zuschauer, später auch die Spieler. nicht so zuverlässig wie mit einem 70-20/4l, aber auch nicht viel schlechter als mit einem Mikromotor getriebenen. Nix für Profis, die Ergebnisse haben müssen, nix was mich kümmert.
Vom Rauschverhalten her wäre die 20D schon signifikant besser gewesen, als meine hochgekochten Filme, wenn es nicht dieses hässliche Banding bei Canon gäbe und wenn Rauschen so "angenehm" für (meine) Sehgewohnheiten wäre, wie analoges Korn. HP 5 war halt "mein" Film mit dem ich das Meiste machte und 400ASA mein default. Niedrigempfindlich Orwo 50, mit seiner interessanten Tönung, gute Auflösung und angenehmes Korn hatte er auch, dazwischen nur noch den Illford FP4, "mittelempfindlich", weiss nicht mehr genau ob ASA 100 oder 125.
Hinsichtlich Auflösung, Schärfe. Da hatte ich noch das Gefühl, das ein sorgfältig entwickelter 50/100ASA s/w Film auf genauso sorgfältig vergrößerten, belichtet und entwickelten Abzügen, bei 30x45 einfach mehr her gab. Größere Wannen hatte ich nicht, viel in der Größe machte ich nicht und viele "sorgfältig" entwickelte Filme im niedrigen ASA Bereich hatte ich auch nicht
Was die Objektive betrifft hat sich bis heute wenig getan, wenn man mal von Komfortmerkmalen wie ziemlich schnellen AF Antrieben und Stabis absieht. Einiges hat sich auch zum Schlechteren gewendet, weil die Hersteller immer mehr, auch bei nicht ganz so billigen Objektiven (bei den Spiegellosen z.B.) optische Schwächen einfach rausrechnen, was einen förmlich dazu zwingt, Rawkonverter bestimmter Hersteller kaufen zu müssen (oder darauf zu warten, dass der bevorzugte Konverter auf Lensfun zugreifen kann und es dort irgendwann mal das entsprechende Profil gibt) Ich mag sowas nicht, dadurch kippen bei mir bestimmte Body Hersteller regelmässig und zuverlässig aus meiner Wahrnehmung. Ich habe kein Problem mit softwareseitiger Korrektur, ich habe ein Problem damit, mir bestimmte Software als "Notwendigkeit" aufzwingen zu lassen.
Einige meiner Leica-R Objektive spielen auch heute noch Problemlos in der Liga von L Objektiven, Summilux 1.4/80 oder 2,8/100 Makro Apo Elmarit z.B. und ein 50er oder 35er Summicron ist zumindest nicht schlechter, als die Konkurrenz aus der gehobenen Preisklasse ;-}
Die Trefferquote meines biologischen AF System stieg signifikant, als ich 2009 auf die Queen Mom umstieg, aber was manuelles Scharfstellen und Qualität des Suchers betrifft, durch den Sucher meiner R5 stelle ich immer noch schneller scharf, als durch den meiner 5DII. Tunnelblick ala 10/20/30/40D könnt ich heute gar nicht mehr ;-}
Die technische Qualität der 5DI lag dann schon über dem, was mir analog möglich war. Kann sein, daß es analoge Filme gab, die feiner auflösten, die passten aber nicht zu meiner Arbeitsweise![]()