Nach Jahrzehnten der fotografischen "Abstinenz" bekam ich, 2003 glaub ich war's, eine Canon Powershot S10 oder sowas in der Art in die Hand. Das Ding hatte 3,3Mpix und die Bilder damit waren ganz ok. Bilder wurden am Automaten gedruckt und fertig.
Was mich begeisterte, waren die sofortigen Ergebnisse durch die Digitaltechnik... und mein Interesse wieder Bilder zu machen, war nach der langen Pause wieder geweckt.
In einer "Selbstbelohnungs-Aktion" knapp ein Jahr später kaufte ich mir meine erste DSLR in Form der Canon EOS 350D zusammen mit dem 18-55mm Kit-Objektiv und einem damals "hochmodernen" Farbtintenstrahldrucker von Canon.
Mit ein wenig Bildbearbeitung waren damit schon exzellente Ergebnisse bis DIN A4 erreichbar, die mich verblüfften, kamen sie doch den Abzügen in diesen Formaten den Bildern aus der Analogzeit-Erinnerung schon sehr nahe.
Bei meinen Internetstreifzügen las ich dann per Zufall, dass sich alte Analoge Objektive auch per Adapter an die Canon EOS bringen ließen... ich bestellte mir dann nach dem Flohmarktfund eines 2 Euro Oreston einen M42 Adapter und war hin und weg von der damit erzielbaren Qualität.
Mir fiel ein, dass irgendwo im Keller noch eine alte Fototasche, die ich seit Jahrzehnten mit mir herumschleppte "vergraben" sein musste. Nach langem Suchen fand ich sie dann auch irgendwann wieder und damit zwei Leica R-Objektive, ein Canon FD 1.4 und noch irgendein Sigma FD Zoom...
Nach einigen Wochen hatte ich dann auch die an die Kamera adaptiert...
Das Kit-Objektiv blieb fortan im Regal und es ging nur noch mit den manuellen Objektiven weiter...
Eine weitere Steigerung der Qualität war nun nur noch über die eingesetzte Kameratechnik möglich... dieser kleine Sucher, Schnittbildscheibe musste her.
Passte nicht wirklich... neue Kamera in Form einer EOS 400D musste her.. da passte die Haoda Scheibe..
Nun machte das manuelle Fokussieren wieder Spaß und die 10,2 MPixel brachten nach meiner Ansicht auch nochmal einen leichten Zugewinn.
Irgendwann aber fand ich diesen Sucher so "unter aller Granate" und durch ein damals recht gutes Angebot einer gebrauchten EOS 5D classic wollte ich es nun wissen.
Das war dann der erste richtig große Sprung nach vorn. Endlich ein vernünftiger Sucher und eine Bildqualität, welche die beiden "Kleinen" mir bislang nicht im Ansatz bieten konnten.
Dabei hatte die 5D "nur" 12,8Mpix auf der gesamten KB Sensorfläche !!!
Der Sensor zusammen mit dem - gegenüber den Cropkameras - exzellenten Sucher waren eine echte Offenbarung und jedes meiner bis dahin wieder zusammengesammelten/gekauften Objektive "strahlte" in ganz neuem Glanz in den Ergebnissen... Ein hervorragender Sensor, eine hervorragende Kamera.
Viel Zeit verbrachte ich damit, den Sucher dieser Kamera so zu "tunen", dass ich manuell das letzte Quentchen an Exaktheit beim Fokussieren erreichen konnte.
Mit dieser Kamera fühlte ich mich nun erstmalig wieder richtig wohl, brauchte man nicht mehr auf diesen Crop-Faktor zu achten, hatte einen exzellenten Sucher und eine nochmals deutlich gesteigerte Qualität der eingesetzten Objektive erlebt.
Einen weiteren "Push" nahm die Geschichte mit dem Erscheinen der EOS 5D MKII... und ihrem exzellenten Sensor. Was aber mir beim Umstieg viel wichtiger war... die deutlich verbesserte Darstellung durch das neue LCD Display !!!
Die exakte Schärfebeurteilung schon gleich nach der Aufnahme war für mich der Hauptgrund für den Umstieg auf das neue Modell... ich hätte sonst sicherlich noch viel länger mit der alten 5D gearbeitet, eben weil es an ihr nichts wirklich dramatisches Auszusetzen gab und gibt. Es ist und bleibt einfach eine hervorragende Kamera.
Zwar technisch veraltet, aber zusammen mit meinen richtig guten Objektiven auch heute noch eine Kamera - hab mir kürzlich noch eine Gebrauchte mit gekürztem Spiegel für meine "spiegel-kritischen" Objektive angeschafft - die ich gern einsetze.
Ab dem Wechsel zur 5D MKII jedoch kann ich für mich sagen, das bei allem, was ich danach so in den Händen hielt, technische Verbesserungen eigentlich nur im Bereich der Hilfsmittel und vielleicht den etwas besseren Lowlight - Fähigkeiten stattgefunden haben.
So behaupte ich einmal, das man kaum mehr braucht, als eine alte 5Dclassic mit ein wenig Bildbearbeitung und dem Einsatz von sehr guten Objektiven an Qualität hergibt.
Technisch geht zwar inzwischen mehr, vieles ist auch einfacher geworden (Sensorreinigung, LiveView bei kritischen Dingen...), aber von der reinen Qualität der Ergebnisse... braucht es kaum mehr für den normalen Anwender, der nicht stets und ständig metergroße Abzüge erzeugen oder im "Kohlenkeller" fotografieren will.