Das sehe ich derzeit bei Dir eher als einen der vielen "Befreiungsschläge", die man immer mal wieder hat zwischendurch...
Vor Jahren bereits hatte ich mir eine Selbstbeschränkung auferlegt, nur noch mit rund einem dutzend Edel-Objektiven auszukommen... aber denkste, wurde nix draus.
Das Regal ist schon wieder zum Bersten voll und wartet auf den nächsten Befreiungsschlag...
Ein nicht zu verachtender Vorteil - wie bei uns alten Hasen - früh mit dem Probieren und Sammeln begonnen zu haben, liegt eindeutig in den mittlerweile enorm gestiegenen Preisen für sehr gutes Altglas, das wir noch vor Jahren günstigst einsammeln konnten.
Dies hilft heute ungemein, sich den irgendwann notwendig werdenden Wechsel auf "Neu-Glas" zu finanzieren.
Wenn ich meinen Altglasbestand in heutigen Preisen bewerten würde, so wäre einem Totalausverkauf jederzeit ein Wechsel auf ein umfangreiches Leica M (240) Besteck oder eine umfangreiche Sammlung an lichtstarken AF Festbrennweiten / Primes zu meinem bestehenden EOS System ohne weitere finanzielle Aufwendungen möglich.
Insofern hat sich für mich die Investition in hochwertiges Glas "nachhaltig" bezahlt gemacht. Anders als die Anfangsphase, wo ich mit dem Kauf für die EF-S Objektive zu den Cropkameras einiges an Geld "verbrannt" habe.
Zudem ist mit der Nutzung des Altglases während der Jahre aber auch deutlich mehr "Fotografier-Spaß" dabei herumgekommen, als mit der Nutzung der AF Objektive.
Insofern hat die Altglasnutzung schon seine großen Vorteile gehabt in diesen Hinsichten (und hat sie auch heute noch).
Das Problem bei all diesen "Stufen" auf denen man sich gerade befindet, liegt in den scheinbar neuen Horizonten, die sich bei neuem Glas auftun und in dem Problem, dass "das Bessere der Feind des Guten ist" und dann mit dem Besseren die "KICK-Beziehung" zum bisherigen verloren geht.
Bei Willi schön nachzuvollziehen am Zuiko 2/90mm.... das niemals wieder hergegeben werden sollte. Nun ist es abgelöst durch ein Zeiss..
Soll heißen, je exzellenter das eingesetzte Stück Glas wird, umso vergänglicher wird das, was war.
Quintessence daraus aber ist, wie bei einem Kind vor den Schaufensterauslagens stehenden Kind, dass mit geröteten Wangen sich die Nase an ihr für ein Spielzeug der Begierde "plattdrückt".
Alle Wünsche, Hoffnungen und Begierden des Kindes werden in so ein Spielzeug projeziert, ja scheint es so, als würde das Kind nie wieder ein anderes benötigen. Von einem solchen Spielzeug geht eine geradezu magische Anziehung auf das Kind aus und es erwächst fast eine "Liebesbeziehung" zwischen einem Gegenstand und dem Kind.
Kaum aber ist dieses Spielzeug eine Woche in den Kinderhänden, so verliert es seine magische Anziehungskraft, erfährt eine Wesens- und Bedeutungsänderung.. um dann eine weitere Zeit später in der Masse der anderen Spielzeuge unterzugehen.
Vergilbt ist der Glanz, der noch in der Schaufensterauslage von ihm ausging.
Und letztlich geht es auch mit der Objektiv-Sucht so.. es sind Phasen.. aber die wiederholen sich ständig.
Wie bei den Kindern..
LG
Henry