Und letztlich ist eine schöne Filmsequenz bei der mit wenig Schärfentiefe vorausschauend die Schärfe zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Motiv geführt wird genauso schön anzusehen wie ein tolles Foto.
Mit alledem will ich sagen: ich glaube, dass wir in einer Entwicklung angekommen sind, in der manuelle Objektive keine reinen Handwerkszeuge für Fotografen sind.
Sie wurden für die Fotografie entwickelt und gebaut. Das bedeutet aber nicht, dass heute – einige Jahrzehnte später – diese Objekte immer noch reine Fotografie-Werkzeuge sind und Filmen so etwas wie einen „Missbrauch“ darstellt. Sie haben von Haus aus Eigenschaften, die sie für das Filmen sehr interessant machen, wie den festen Anschlag bei Unendlich, oder den längeren Fokusweg. Deswegen ist es völlig „legitim“ innerhalb dieser Handwerkszeuge nachweiteren guten Eigenschaften fürs Filmen zu suchen. Und Objektive die von klassischen Ansprüchen der Fotowelt abweichen sind damit heute nicht so etwas wie kaputt, defekt oder unbrauchbar. Im Gegenteil: ich denke wir alle sollten uns freuen, wenn diese Meisterwerke der Feinmechanik trotz einer Funktionseinschränkung beim Fotografieren nun beim Filmen umso nützlicher sind. Und eins sollte man nicht vergessen: wenn nicht die guten alten Optiken fürs Filmen verwenden, was denn dann? Vor allem wenn man finanziell irgendwie noch Limits hat.
Gestern kam ein Auto Mamiya Sekor 55mm f1,4. Mit einem integrierten Mechanismus um manuell die Blende stufenlos (!), weich und mit ganz leichter Verzögerung zu verstellen. Dazu haptisch viel wertiger als neue Linsen und zu einem Bruchteil der Kosten. Filmerherz was willst Du mehr, wenn du eh keinen Autofokus brauchst? Und dass du strahlst, dafür sorgt auch noch das Thorium … :-)