Hallo Gerhard,
da bin ich bei Dir. Mein 35 - 140 wird nach Jahren erst - wenn der Adapter da ist - durch ein Porst-Zoom ersetzt, das ein wenig kompakter ist. Sein Geld hat es verdient und immer dann seinen Dienst versehen, wenn mir die alten Gläser für die Umgebung zu schade waren. Wie gesagt - mehrere Soligor gehabt, eigentlich immer orderntlich, nie wirklich super, aber auch nie wirklich schlecht, jedoch immer preiswert.
Jörg
Ich kann dem TO nur beipflichten.. die Zeiten für ein solches Objektiv sind vorbei.
Mag es zur analogen Zeit noch passable Bilder für Leute mit kleinem Geldbeutel gemacht haben, genügt es heutigen Ansprüchen sicherlich nicht mehr. Ob nun die C/D Serie von Soligor deren oberste Leistungsklasse darstellte oder nicht.
Bei f8 oder f11 kann man heutzutage von fast jedem modernen Glas eine deutlich bessere Leistung erwarten, auch wenn das Objektiv um wenig Geld zu haben ist.
Es ist wie bei vielen Zooms, speziell den "günstigen" aus alten Tagen.. sie sind schlicht zum vergessen.
Bei meiner Beschäftigung mit den alten Zooms - selbst im heute für Altglas noch relativ hochpreisigen Segment - Angenieux und Canon L aus alten Tagen, muss man schon einiges an Geld in die Hand nehmen, um wirklich Qualität zu erhalten, die auch nur im Ansatz mit dem eines recht günstigen Canon EF 4/70-200mm L mithalten kann.
Dies ist einer der Gründe, weshalb ich mich mit den Zoom Objektiven in dem unteren Preissegment auf dem heutigen Gebrauchtmarkt gar nicht mehr aufhalte. Egal was ich da in die Hand nahm.. es gab nur ganz wenige Ausnahmen.. und die spielten sich nicht gerade in der 40 Euro Klasse des heutigen Gebrauchtmarktes ab ... welche auch nur mit den AF Zooms heutiger Tage hinsichtlich Schärfe und CA Verhalten mitreden konnten.
Mag das Objektiv vielleicht einen Anfänger in Sachen Altglas am kurzen Brennweiten-Ende noch als "brauchbar" erscheinen, so ist dies aber zumeist eher der Freude über den billigen Einkauf bei noch akzeptabler Anfängerqualität geschuldet, als dass es auch nur im entferntesten mit heutigen Zoomrechnungen mithalten könnte.
Die sind zwar teuerer als so ein günstig gekauftes Zoom.. aber man zahlt eben doppelt und dreifach bei dem Versuch, hier eine ordentliche Linse zu finden und wird dann doch irgendwann zumindest 5 x 10 Mal soviel Geld auf den Tisch des Hauses blättern müssen um dort hin zu gelangen, wo man eigentlich "hin will"..
Es ist eine alte Weißheit, dass das Objektiv die Bilder macht.. und genau hier zu sparen im Zoombereich ist der verkehrte Ansatz.
Aber das habe ich auch vor 30 Jahren noch nie verstanden.. da kauften sich die Leute Kameras, die sauteuer waren, um dann Hanimex oder Soligor oder Porst oder Revue-Linsen da ranzuschrauben.
Welchen Sinn das machte, hat sich mir nie erschlossen und war wohl auch eher der Eitelkeit des Fotografen geschuldet, denn es machte wohl mehr Sinn, eine "große" Kamera mit tollem Schriftzug herumzuschleppen, statt sich anständige Objektive zu kaufen.
So langte es dann für die "dicke Kamera" aber an den Objektiven wurde dann gespart.. !!!
Davon zeugen heute noch viele "geerbte" SET-Angebote auf Ebay.. wo man als "Schnäppchen-Sucher" sofort draufgeht und dann eine große und ehemals teuere Kamera sieht, die mit den billigsten Scherben zusammen verkauft wird, wo man eher tolles Glas vermuten würde.
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Dieses Soligor 95-310 wäre von den gezeigten Bilder keins was ich mit mir rumschleppen würde - was aber auch für viele andere Zooms gilt.
Ich persönlich sehe die Suche nach alten Zooms für Digitalkameras auch als schwierig und eher unergiebig an. Bei der Qualität der Zoomoptiken hat sich einiges getan - sofern man z.B. mit modernen Zooms und deren teilweise eingesetzten asphärischen Elemente leben kann - also der Gefahr von Zwiebelring-Bokeh.
Das Tokina / Soligor 60-300 ist eventuell eine der günstigen Zoombrennweiten die auch auf DSLR Kameras befriedigen können.
Beispielbilder zum Tokina 60-300, und Digicamclub Vorstellung.
An Digital habe ich meins nicht oft genutzt, auf Film war es meiner damaligen Ansicht nach extrem gut. Der User ZEISSIG ist auch an digital angetan von dem Objektiv. Die Optik geht bei Ebay öfters für ~20 Euro über den Tisch.
Ich hatte und habe anhand Deines Vergleiches damals ein sehr gutes Bild vom Canon FD gewonnen.
Meiner Meinung nach von der Bildqualität der EF Entsprechung klar überlegen - aber das hängt sicher von persönlichen Präferenzen ab.
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=13284
Das Zeiss 35-70 gehört auch zu der Liga der hochwertigen Zooms die heute noch sehr beliebt sind - und teuer. Anderes Zeiss und Leica Zooms könnten auch Potential haben - aber auch entsprechende Preise.
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Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
http://www.4photos.de
Die zuletzt gezeigten Bilder sind 310mm Brennweite; am Crop fast 500mm. Meine Meinung ist gefestigt: keine neuen Zooms mehr. Die zwei, welche ich noch habe (mit max. 200mm Brennweite) werde ich noch testen (von FD auf EF umbauen) und dann weitergeben. Die Brennweite 135 bis 200mm (mein bisheriges Maximum) nutze ich nach meiner Statistik nur zu 10%. Da ich das EF 4/70-200mm IS habe, brauche ich wohl nicht zu sagen, was ich ohne Stativ bevorzugen werde.
In Zukunft werde ich nur noch Festbrennweiten ansehen, auch wenn das mit häufigerem Objektivwechsel verbunden ist und meine Frau immer die Augen rollt.
Aus welchem Grund ich die Anfrage gestartet habe, ob das Objektiv wirklich so schlecht ist, kann ich jetzt selbst nicht mehr nachvollziehen. Von den gelöoschten Bildern habe ich ein Glühen sondergleichen vor Augen, dass erst bei fast geschlossener Blende verschwunden war. Die modernen Zoom Ojektive sind wahrscheinlich optisch besser als früher. Bei den Festbrennweiten sieht das im Allgemeinen schon anders aus. Trotzdem ziehe ich den Hut vor den damaligen Ingenieuren! Sie haben die Saat gesät, die heute aufgeht.
Gruß Hans
Moin,
ich denke man darf da ruhig differenzieren:
Richtig gute Zooms, einige wurden genannt, sind heute oftmals - mit Umbau - so teuer wie ihre aktuellen AF-Pendants, nur meistens, aber nicht immer, mechanisch solider. Da mag jeder für sich entscheiden, was ihm mehr wert ist. Ein Zeiss- oder FD-n/Nikon/Oly-Zoom der damaligen Zeit sind m.E. durchaus einen Vergleich mit einem aktuellen Brennweitenpendant wert. In wie fern man dann den AF entbehren kann oder möchte und dafür die Haptik der alten analogen Linsen haben möchte ist eher Gefühls- als Technik-Entscheidung. Und so manche aktuelle technische Entwicklung hat eben damals noch nicht existiert - insofern läuft die Entwicklung dem Altglas an dieser Stelle sicher davon. Mein Enna-Zoom oder das "Variogon" sind ohnedies als technische Spezialitäten im Haus, die Trümmer schlepp ich allenfalls bei Kaiserwetter an den Rhein, dann wird man damit auch fotografieren können - mehr verlange ich davon auch nicht, der Rest ist eher positive Erwartung.
Für den Alltagsgebrauch - ich nutze die alten Zooms hauptsächlich auf der Arbeit unter irgendwelchen Waggons zu Dokumentationszwecken, am Strand oder bei schlechtem Wetter - oder bei "Tante Lieschens" Geburtstag, kann ich mit den eher durchschnittlichen Ergebnissen leben, wie gesagt, bislang war ich mit einem Soligor unterwegs, seit kurzem mit einem etwas kürzeren Porst mit Makrofunktion, aber mehr nicht. Meine alten Schätzchen muss ich nicht dem Schmutz und Regen aussetzen, dafür werfe ich so eine alte Allerweltslinse im Schadensfall unbelasteter in die Tonne wie ein Stück aus der Sammlung.
Mein Fazit: Für kleines Geld "geschossen", benutzt und ggf. weitergegeben macht keinen Schaden, bringt Erfahrungen und Übung und schärft den Blick für's Wesentliche.
Jörg
Hallo,
ja, das ist eine praktikable Einstellung von Jörg:
Ich bin auch nicht traurig über das Ergebnis. Meine Erfahrung ist, erst einmal nur für mich, dass ich dieses Objektiv nicht nutzen werde. Vielleich für Nahdistanz. Ich habe es aus Neugier erworben. Der größte Teil meiner Bilder entsteht nach wie vor mit manuellen Objektiven. Und das ist auch gut so.Mein Fazit: Für kleines Geld "geschossen", benutzt und ggf. weitergegeben macht keinen Schaden, bringt Erfahrungen und Übung und schärft den Blick für's Wesentliche.
Gruß Hans
Ich habe mir mal ein neuwertiges Kiron 4,5/70-210mm (Canon FD) zugelegt. Mit Offenblende ist es schwach, aber ab 8 oder 11 knackig. Mein Canon FD 5,6/100-200mm, Baujahr 1973 ist jedoch besser und für dieses Alter außerordentlich gut.
Als einzigstes mauelle Zoom nutze ich das Tamron 28-200 IF LD Adaptall der letzten Adaptall Baureihe
danach hat Tamron da ein AF Objektiv draus gebaut das ist schon ganz nett und sehr kompackt.
Ansonsten verwend ab und an ich nur noch den alten Brocken Vivitar Series 1 35-85mm F2.8 dafür sollte man schon ein wenig Hanteltraining betreiben :-))))
LG Lutz
Oly-Fanatiker
" Olympus - der Schärfe wegen "
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Olympus E-30,14-54mmII,35mm Macro,70-300mm,FL-50 und einen haufen manueller O/M Objektive und anderes Gerödel.
Hier mal meine momentane aktuelle Objektivtabelle: http://www.lr-elektronix.de/Objektiv-Tabelle.xhtml
Beim Reinigen der Frontlinse (mehrere Linsen sind als Block mit dem Gravurring herausschraubbar) ist wahrscheinlich etwas Flüssigkeit zwischen die Linsen gelaufen. Die Flüssigkeit ist auf einer inneren Oberfläche kondensiert. Den blinden Fleck zeigt das Bild.
angelaufen.jpg
Ich vermute stark, dass die Bilder, die zu der Frage nach der Qualität vom Objektiv geführt haben, durch eine angelaufene Linse verursacht wurden. Ich hatte die Bilder zwar nicht nach einer Reinigung gemacht, doch war ein Temperaturwechsel. Ich bin nach dem Zusammenbau aus dem warmen Zimmer auf die Terrasse gegangen und habe fotografiert. Das könnte erklären, warum zunächst die Ergebisse so katastrophal waren und sich später im Rahmen bewegt haben. Wenn es so war, habe ich einen vermeidbaren Fehler gemacht. Ich prüfe halt nicht immer die Ausrüstung. Alter schützt vor Torheit nicht.
Gruß Hans