Das hat mich bei Dir auch immer gewundert Peter - deine Techniklastigkeit, bzw. der ständige Wechsel auf und zu anderen Systemen. Aber wahrscheinlich gehört das zu Findungsphase einfach dazu. Ich hab zwar weniger mit Kameramodellen probiert (obwohl ich da innerhalb Canons APS-C Familie schon gewechselt habe), sondern mehr mit Objektiven "gespielt", auch wenn MF dabei für mich weniger von Interesse ist.
So kristallisiert sich über die Zeit dann die persönliche Vorliebe heraus und die ist aktuell das 15-85er an der 7D. Dieses Objektiv wird lediglich durch ein 10-24er und nach oben durch das 70-300er VC von Tamron ergänzt (ok, das 180er Makro und das 50mm 1.8II, aber das benötigt man ja nicht alle Tage). Bei leichtem Gepäck geht dann nur das 15-85er mit auf die Reise und es paßt.
So wild wie am Anfang fotografiere ich auch nicht mehr und so überlege ich trotz genug Platz auf der Speicherkarte, ob ich auf den Auslöser drücke oder eben nicht. Die Auseinandersetzung mit dem Motiv ist dabei keine Frage der Beschränkung durch die Technik - in deinem Fall durch Festbrennweiten - sondern eine Frage des Verständnisses. Ich überlege mir auch, welchen Bildausschnitt ich einfangen will und nutze dann das Zoom entsprechend. Allerdings bin ich dann entsprechend flexibler als mit FBs, denn nicht immer kann man per Fußzoom fehlendes Weitwinkel oder Tele ausgleichen.Auch geben in letzterem Fall die heutigen Sensoren genügend Auflösungsreserve für ein digitales Zoomen durch Beschneiden und fehlendes Ultraweitwinkel ersetze ich beim 15-85er ganz schnell mit einem Panorama aus 3-4 Hochformatfotos. Das geht fast genauso schnell...
Wichtig ist, dass man erkennt, dass nicht die Technik die Bilder macht, sondern eben der Typ hinter dem Sucher. Klar, dass wird immer wieder hochgehalten, aber die Erkenntnis, dass diese Aussage stimmt, braucht ihre Zeit.Sicher ist es fein, dass meine 7D dank auch auf hohe ISO-Bereiche optimierten Sensor gut mit wenig Licht umgehen kann, aber auch wenn ich eine ältere Kamera nutze, ist das kein Handicap - ich muß dann nur ein Stativ mitführen. Will sagen, die Technik behindert mich nicht beim Fotografieren, sondern nur das Nichtwissen um deren Anwendung. Wenn ich bereits beim Anblick eines Motives im Kopf weiß, wie ich das fotografieren will, reichen mir dann eben 2-3 Aufnahmen und das Wissen um die Fähigkeiten meiner Kamera. Da muß nicht nicht mehr wild drauflos knipsen. Das "angeben" mit hohen Auslösezahlen überlasse ich dann gerne den Einsteigern.
PS: Das Abwenden von der extremen Technisierung der Fotografie ist natürlich eine Sache, denn neuere Kameras geben einem schon mehr Möglichkeiten (HighISO z.B.), aber wenn man erkennt, dass man nun nicht jeden Modellwechsel mitmachen muß, weil man ja bisher auch prima so zurecht gekommen ist, dann hat man schon gewonnen. Der Eine früher, der Andere eben etwas später.
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