Momentan würde ich sagen "ja", Peter.
Eine zu große Ansammlung an Altgläsern kann auch erdrückend wirken und jede Kreativität im Keim ersticken. Ich habe mich schonn so manches Mal dabei erwischt, NICHT fotografiert zu haben, weil ich keine Lust darauf hatte, mir die Objektive herauszusuchen, mit denen ich fotografieren wollte. Dumm, eigentlich.

Noch kann ich mich nicht überwinden, bis auf ganz wenige Gläser alles zu verkaufen. Da steckt einfach auch zu viel Herzblut, Geduld und Erinnerung im Finden vieler Objektive drin.
Am Anfang meiner bisherigen Aufräumaktionen habe ich die Objektive verkauft, die mir nicht so viel bedeuteten, dann kamen richtig gute Linsen an die Verkaufs-Reihe (Elmarit 35, Summicron 35 etc.), weil ich neue ausprobieren wollte und der Verkauf dieser hochwertigen Objektive jeden Neukauf enorm erleichtert hat.
Inzwischen habe ich nur noch zwei Kategorien an Linsen: sehr, sehr gute und solche, bei denen sich ein Verkauf nicht lohnen würde (Industar-50, Helios-44 usw.)

Und dennoch werde ich mich Schritt für Schritt von einigen exzellenten Objektiven trennen, damit meine Sammlung wieder übersichtlicher wird. Ich bin ja kein Sammler, sonst würde ich systematischer Vorgehen, sondern eigentlich ein "Nutzer", jemand, der mit seinen Linsen auch "spielen" und sie ans Tageslicht führen will. Doch das kann man eben nicht mehr, wenn es zu viele sind.

Wenn ich ernst machen würde, käme ich dicke mit 10, 12 absoluten Lieblings-Objektiven hin und selbst das ist noch immer nicht vernünftig.

Andererseits hätte ich nie und nimmer so viele Erfahrungen sammeln können und soviel dazu gelernt wie in den letzten etwa 6 jahren, wenn nicht über 150 unterschiedliche Objektive durch meine Händer gegangen wären. Wenn ich mich an die ersten Fragen erinnere, die ich vor gut 6 Jahren an EBAY-Verkäufer gerichtet habe! Peinlich! (Genauso peinlich wie die ersten Fotos, die ich in Galerien hochgeladen habe. Auch hier sind da Fotos dabei, die ich heute nie im Leben mehr zeigen würde.)

Man entwickelt sich eben weiter, wenn man sich eingehend mit einer Materie befasst. Gott sei Dank! Nur, dafür muss man eben auch Erfahrungen sammeln. Damals gab es kaum Foren, in denen man Infos hätte finden können. Als ich angefangen habe, war das Adaptieren von manuellen Linsen an DSLRs in Deutschland auf gaaaanz wenig kuriose Freaks beschränkt. Das hat sich in unglaublichen Maße geändert. Ein Grund dafür ist z.B. MFLenses und auch der manuelle Bereich im DCC. Nur gut, dass die Admins meine Anregung und deine Unterstpützung damals, Peter, einen eigenen "manuellen" Bereich zu öffnen, aufgenommen haben. Das hat einen enormen Mitgliederzuwachs verursacht. Der meiste "Traffic" hier im Forum zielt doch auf den manuellen Bereich.
Selbst sogenannte "Nachbarforen" haben sich viel länger Zeit gelassen und tun sich noch immer damit schwer, von einer manchmal irritierend großer Anzahl an Flachpfeifen, die dort ihr unsinnige Gesülze loswerden müssen und vielen Neulingen falsche Tipps geben, ganz abgesehen.
Das ist hier echt bedeutend besser!

Doch zurück zum Thema: Varianz macht Spaß, zumindest eine Weile lang. Irgendwann wird sich aber jeder wieder nach einer Einfachheit sehnen, die der Kreativität vielleicht nicht im Wege steht.