Hallo Matthias,
genau darum geht es ja bei dieser Ersatzmessung und der Gewichtung sowie der Festlegung der Parameter. Du legst damit den noch zu bearbeitenden mittleren Punkt des Sensor-Dynamikumfanges fest oder anders ausgedrückt, wenn ein Sensor einen bestimmten Dynamikumfang zwischen Rauschen und Clipping hat, muss der Idealpunkt in diesen hohen Kontrasten gefunden und eingestellt werden.
Hier mal ein Link, der das etwas verdeutlicht.
http://digicam-experts.de/wissen/16
Man kann dies übrigens sehr schön in der heimischen "Bude" mal durchspielen. Hand vor dem Fenster anmessen, Hand vor der Schrankwand oder in einer dunkleren Ecke anmessen.
Belichtungsunterschiede vielleicht 4-5 Stufen bei Tageslicht. Nun mittel mal die Werte und guck, wohin Du mit der EBV ziehen kannst. Tendenz sollte bei der Bewertung immer in Richtung Unterbelichtung gehen, also schnellere Zeiten um den gedachten Mittelpunkt der beiden Messungen.
Du wirst sehen, mit der EBV bekommst Du die Tiefen in den Griff, zwar mit erhöhtem Rauschen, aber in der umgekehrten Richtung, also "Übersteuerung/Überbelichtung" bekommst Du keine Zeichnung mehr.
Die Ersatzmessung /per Spotmessung) in die eigene Hand sorgt dafür, das nun in diesem Verfahren der günstigste Punkt für die spätere Nachbearbeitung gefunden werden kann.
Helle oder dunkle Kleidung, spielt keine Rolle mehr, wenn das Gesicht korrekt gemittelt abgebildet wird. Und wie ich bereits schrieb, um die Menschen auf den Tieren geht es zumeist. Es sei denn, es sind irgendwelche prämierten "Hotten", die von ihren Besitzern ins Bild gerückt werden sollen.
Wir haben früher in Zeiten der SW Fotografie teilweise sogar ohne irgendwelche Belichtungsmesser aufgrund von Erfahrungswerten die Belichtung "gepeilt" in normalen Situationen.
In diesen teilweise extremen Situationen ist aber das der beste Weg.
Wenn Du den Dynamikumfang des Sensors und den Kontrastumfang des Motives nach dieser Methode bestimmt hast, kommst Du meist besser klar in der unvermeidbaren Nachbearbeitung..
Um die Unterschiede der Belichtungsmessung einmal klar zu machen, hier ein Link zum Manual eines Minolta Handbelichtungsmesser mit entsprechender Diffusor - Kalotte. Ich hab früher die Sekonic Teile, die auch oft in Filmproduktionen zum Einsatz kamen, benutzt.
http://ca.konicaminolta.com/support/..._AMVF_om_g.pdf
Auflichtmessung und Reflexmessung unterscheiden sich grundsätzlich.
Während die Kamera das von Objekt reflektierte Licht misst, das eben abhängig von diversen Parametern wie Reflektionsgrad der Kleidung, heller oder dunkler gewichtet, misst der Auflichtbelichtungsmesser das an einem Ort einfallende Licht. So simpel kann man es sagen. Die Messung der eigenen Handflächen an den Orten die Hell oder Dunkel sind, ersetzt mit den Kameras die Diffusorkalotte und sorgt für eine korrekte Abstimmung auf die Haut. Gemittelt und nach Erfahrung bewertet, kommen zumeist gute Belichtungen dabei heraus oder zumindest vermeidet man die extremen Ausreisser.
LG
Henry