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Thema: Fotografie in Stereo

Baum-Darstellung

  1. #11
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Du hast zwar jemand anders gefragt, aber ich antworte trotzdem ;-)
    1. Die Bilder sind Klasse.
    2. Bei dem Mann und bei dem Brunnen sieht man den Zeitversatz.

    Für "perfekte" Stereos muß die Stereokamera (oder das "Gespann") funktionieren wie unsere Augen.
    - Synchrone Helligkeit (Zeit, Blende, Sensor-ISO) und heutzutage "synchroner Weißabgleich"
    - Synchrone Fokuslage (Schärfeebene im Raum, Entfernung, Schärfentiefe)
    - Synchrone Perspektive, "Fokussierung" (Blick) auf einen Punkt und dort hin "geshiftete" Objektive, damit es keine gegenläufige Verzeichnung gibt, gleicher Abstand, gleicher Bildwinkel
    - Synchrone Belichtungszeit (Anfang und Ende der Belichtung, elektrisch nicht so einfach hinzukriegen wie gedacht!)
    - natürlicher Augenabstand

    Bei "klassischen" Sterokameras (Heidoscop, Rolleidoscop, Sputnik, Belplasca, Fed Stereo, Iloca Stereo, ...) ist das alles konstruktiv sichergestellt. Bei einem "Gespann" ("Stereo Rig") gehen die Probleme los.
    Ein natürlicher Augenabstand (ca. 65mm, Kinder weniger, erwachsene Männer etwas mehr) ist mit diversen Kameras nur hinzubekommen, wenn man die "staffelt", statt sie nebeneinander zu setzen. Damit bekommt man besoders im Nahbereicht eine relevant unterschiedilche Entfernung um die Kameratiefe. Danach sorgt man sich dann um synchrone Ausösung und eine Kopplung der Entfernungseinstellung. Ein größerer Augenabstand führt zu "Liliputismus" (die Welt sieht aus wie eine Modelleisenbahn).

    Bei RBT (und anderen) hat man daher zwei Kameras zersägt und neu zusammengefügt. Auf Film hatte das noch den Zusatzvorteil der einfacheren Handhabung (Film laden und zurückspulen) und der "synchronen" Filmentwicklung (garantiert gleiche Emulsion, garantiert genau gleiche Entwicklung).

    Eine andere Lösung um die beiden Blickachsen trotz zu großer Kameragehäuse zusammenzubringen ist ein Spiegelkasten mit hochwertigen Oberflächenspiegeln.
    Eine "Billiglösung" ist ein Stereovorsatz vor dem Objektiv (ergibt in der Regel Hochformataufnahmen, und gerade bei Stereo ist das "Panorama" oftmals besser als das Hochformat).

    Man kann da viel Aufwand in Formeln stecken aber am Ende ist die Lösung "analog": "Für "perfekte" Stereos muß die Stereokamera (oder das "Gespann") funktionieren wie unsere Augen." und jeder kleine Schritt vorwärts macht es besser und man darf nach Perfektion streben, muß aber wissen, daß man die nie erreichen wird.

    Ach so, und bei der Aufnahme sollte man tunlichst die Kamera horizontal halten und nicht verkanten, sonst gibt es einen Augenschmerzen verursachenden Höhenfehler im Bildpaar.
    Danke für die vielen Hinweise für das Streben nach Perfektion :-).

    Meine Erfahrung mit meinen vielen unperfekten, aus der Hand geschossenen Stereos ist zumindest bei Betrachtung mittels Schielen: Mein Gehirn gleicht fast alles aus. Für mich ergeben sich schöne Stereoskopien auch dann, wenn z.B. ein Bild weniger scharf ist, weniger hell, etc. Das bügelt mein Hirn einfach weg, bzw. die dominante Seite tut das, was sie tut: dominieren. 3D wird's trotzdem.
    Geometrische Probleme bügelt der Stereophotomaker so gut weg, dass ich zumindest bei der Cross-Eye-Variante keine Bildfehler sehe (ich schätze, auch da bessert mein Hirn nach, sobald ich im Bild herumschaue). Bei Anaglyphen sehe ich die Fehler schon.

    Wenn man so ein Rig baut, dann glaube ich, dass man deutlich besser Bildpaare bekommt als ich sie momentan erzeuge und zumindest, wenn das mit dem synchronen auslösen klappt (ein paar Hundertstel werden sich in der Regel nicht so auswirken, außer bei schneller Action), dann kann man auch bewegte Motive aufnehmen.

    Kurzum: Auch wenn Perfektion möglicherweise weit entfernt ist, glaube ich, dass man mit einem einfachen, unperfekten Rig auch seine Freude haben könnte, zumindest, wenn das Schielen beim Betrachten gut gelingt.

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


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