Nun kann man sich auf den Standpunkt stellen, bei solchen Schwankungsbreiten kann man dem Adapterhersteller ja keine Vorwürfe machen.
Ich weiss nicht, was der von Rollei gegebene Sollwert und die erlaubte Toleranz war. Aber ein Designprinzip ist, dass man bei zu erwartenden Toleranzen ein entsprechend flexibles Element einbaut, dass die zu erwartenden Toleranzen ausgleichen kann. Da kam mir der Gedanke, was hat Rollei eigentlich gemacht ? Und nach meiner Rolleiflex SL35E gekramt (war mal Beifang). Alle Objektive erreichen daran (so gut man das mit dem Schnittbildentfernungsmesser erkennen kann) unendlich.

DSC01313.jpg

Alle Objektive lassen sich leicht, ohne Kraftaufwand, an die Rolleiflex bringen und sitzen spielfrei.

Also mal das Bajonett der SL35 anschauen:

DSC01322.jpg

zum Vergleich, der Fotodiox-Pro Adapter:

DSC01323.jpg

Man erkennt auch ohne Schieblehre im Bild, dass die "Bajonettkrallen" beim Fotodiox-Pro Adapter wesentlich dicker ausfallen als beim Originalbajonett. Auch hier komme ich mit der Schieblehre nur schräg dran, aber die Rolleikrallen sind ca. 1mm dick, die Fotodiox-Krallen mehr als 2mm. Was man auf den Bildern nicht so gut erkennen kann ist die komplexere Federandruckmechanik beim Originalbajonett.
Beim Pixco Adapter habe ich nicht gemessen und kein Bild gemacht, ist aber augenscheinlich näher am Rollei als am Fotodiox.

Hätte ich die Messungen vorher gemacht, hätte ich es sicher nicht mit Kraft versucht. Aber in dem Moment habe ich nicht alles logisch durchdacht.

Eine erste Email an Fotodiox habe ich gestern verfasst, diese Messungen hier werde ich auch noch nachliefern. Bin gespannt, ob eine Reaktion kommt.