Vielen Dank für den Test, Henry. Ich hatte so etwas vermutet, aber daß das 1,6er Biotar die anderen in Randschärfe und "Alltagstauglichkeit" so in die Tasche steckt, überrascht doch.
Wahrscheinlich erforderte der Einsatzzweck dieses Objektivs mit eine größere Schärfezone, das scheint mir verständlich, sollte es sich um ein Mittel zur Qualitätskontrolle bei irgendwelchen
industriellen Produktionen handeln.
Jena hat diverse Varianten der Objektive für konkrete Einsatzzwecke gebaut. Heute hatte ich bei meinem Fotohändler ein Zeiss/Jena Sonnar 4,0/135 in der Hand, das bis zur Blende 42 reichte.
Es ist äußerst selten und wurde für medizinische Dokumentationen genutzt, wo (z.B.bei Operationen) wegen der Nahaufnahmen eine große Schärfentiefe nötig war.
Unser Biotar 1,6/70 scheint also im Normalbetrieb das Universellste der 3 hier betrachteten zu sein.
Aber was ist normal? Der Haupteinsatz des Fat Biotar ist das Portrait mit gefälliger Unschärfe abseits des Zentrums, dazu mit künstlerisch nutzbaren und hochwillkommenen
Abbildungsfehlern. Ebenso erfreut uns das "verrückte" Bokeh des Meostigmaten. Was hat das 1,6er dem entgegebzuhalten? Ist es nicht schon zu normal?
Daher bin ich auf die angekündigten weiteren und speziellen Bilder Henrys hochgespannt.
Mir passt mein Biotar sehr, das Farbrendering, die fast "duftige" Schärfe bei schöner Darstellung vor allem von Hauttönen. Rein intuitiv ziehe ich es dem Meopta vor,
aber da hat glücklicherweise jeder seinen eigenen legitimen Geschmack. Gut so! Zumal es wohl schwer ist, das 1,6er zu finden... Im April ging eines in der Bucht mit Mondpreis über die
virtuelle Theke.
Gruß
Lutz