Daran dürfte es weniger liegen, als an den Begleitumständen der Belichtungsmesser-Einstellungen. (Ich vermute mal AV oder irgendeinen Automodus der Kamera bei den Aufnahmen von Klein_Adlerauge in den erstgezeigten Bildern)
Gleichmäßig reinweiße angemessene Flächen lassen logischerweise den Belichtungsmesser die auf den Sensor fallende Lichtmenge auf 18% grau herunterregeln (darauf ist er quasi "geeicht").
Dadurch treten - wie in der Blendenreihe der flächigen und weißen Rauhfasertapete zu sehen - die Grundvignettierungen offen zu Tage...
Während der überwiegende Teil der sonstig aufgenommenen und gezeigten Bilder aus dem "Real-Life" zumeist mehr oder minder stark unterschiedlich reflektierende Gegenstände im Motiv/Bild haben, mittelt und gewichtet der Belichtungsmesser völlig anders. Damit wird auch eine"ausgewogenere" Lichtmenge auf den Sensor gebracht.
Dies bedeutet, das in bestimmten Situationen - wie z.B. dem Blümchenbild auf der grünen Wiese sichtbar geworden - diese Vignettierungen eben deshalb ausgeprägt auftreten.
Immer dann, wenn ein bildwichtiger "reinweißer" oder flächiger einfarbiger Hintergrund mit einem hohen reflektionsgrad des Lichts ins Spiel kommt, werden diese Vignettierungen bei Offenblende sichtbar sein.
Natürlich sind es deshalb noch lange nicht solche Testbilder, die darüber entscheiden, was ein Objektiv in normalen fotografischen Situationen "taugt" aber diese Testbilder sind schon wichtig, um sich die dahinter stehenden Eigenschaften klar zu machen und herauszufinden - wie stark dieser Effekt auftritt und wann es bildwichtig wird.
Reinweiß reflektiert am stärksten, mattschwarz absorbiert am stärksten. Abhängig von dem jeweilig dazwischen liegenden Reflektionseigenschaften der Farben und Stoffe auf die das Licht trifft, wird also der Belichtungsmesser entsprechende Werte "auswählen".
Fallen diese bei dem weißen Blümchen im Nahbereich auf der grünen Wiese sichtbaren einheitlichen Flächen "dominant" aus und sind keine weiteren den Beli beeinflußenden "Reflektionsquellen" für das Licht im Bild, so wird dieses Vignetieren eben in dem Masse sichtbar wie bei dieser gezeigten Nahaufnahme des weißen Blümchens. Ist dann noch Spotmessung eingeschaltet und das "blümchenweiß" wird übergewichtet, sieht man diese Vignettierungen in den Randbereichen der grünen Umgebungs-Fläche deutlich.
Das soll auch in keiner Weise eine "Herabsetzung" dieses einheitlich als gut bewerteten Objektivs sein... sondern eine Nachfrage wie stark sich das eben an einer einheitlich flächigen Motivsituation zeigt und von Retina Reflex dankenswerter Weise gleich korrekt und aussagekräftig nachgereicht wurde.
Mehr als ein Erkenntnisgewinn ist das ohnehin nicht... aber einer, der schon wichtig sein kann. Deshalb sollte man es auch nicht mit solchen flapsigen Kommentaren wie "ich mach keine Testbilder" oder "gibt ja die EBV" abtun...
Das Erstaunen war ja jedenfalls schon zu erkennen auf die von Retina Reflex eingestellten Bilder, bis hin zur Frage, ob man vom gleichen Objektiv redet.