Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
.. der leidige vergleich...
da ich gern verreise und dann nur wenige linsen mitnehme, stehe ich jedesmal vor dem problem, welches rokkor nehme ich mit (ein luxusproblem :devil2:)
in der tasche sind dann: 20mm 3.5 Nikkor, 40mm 2.0 Ultron, 85 1.7 Rokkor, 5D Mark II (sehr kleine tasche)
und nun die frage .....
58 1.2:
- schon tolle bilder damit geschossen, kenn ich gut
- spiegel hängt bei undendlich
- schwer, gross
- etwas gelbstichig (hübsch bei schlechtem wetter, aber verfälscht den weissabgleich)
- ähnliche abbildung wie das 85er rokkor
- oktagonale blende, bei f/2.3 ein traum von bokeh !!!
- stärkere vignette als das 50er
(fuer die, die kein 58er haben: teurer, schwierig umzubauen, man muss feilen)
50 1.2
- fuer mich noch neu
- spiegel hängt so gut wie nie
- leichter, kleiner
- neutralere abbildung (kein gelbstich)
- dicht am ultron. (40mm und 50mm)
- hexagonale blende, abgeblendet keine runden spitzlichter
(fuer die, die kein 50er haben: 30% billiger, leicht umzubauen, man muss NICHT feilen)
hier nun heute geschossene bilder, die mir die entscheidung nicht leichter machen:
(im bokeh sieht man doch schon deutliche unterschiede, aber beides find ich toll :spitze:)
http://farm6.static.flickr.com/5078/...d2100d96_b.jpg
58mm
http://farm7.static.flickr.com/6060/...8a415c90_b.jpg
50mm
http://farm6.static.flickr.com/5079/...6e56b554_b.jpg
50mm
http://farm6.static.flickr.com/5075/...948d5112_b.jpg
58mm
http://farm6.static.flickr.com/5077/...cddfecb0_b.jpg
50mm
http://farm6.static.flickr.com/5310/...483c0d84_b.jpg
58mm
http://farm6.static.flickr.com/5262/...07fe10bc_b.jpg
50mm
http://farm6.static.flickr.com/5068/...fe67a65a_b.jpg
58mm
irgendwie hat das 58er mehr 3D-effekt und weicheres bokeh, aber das 50er bringt so frische farben und mehr kontrast ....
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Das Bokeh des 50ers liegt mir mehr, es ist etwas "wilder", das 58er macht für mich aber knackigere Farben. Wirkt irgendwie grundlegend etwas "satter" - ist das dieser gelbstich? Im Zweifel entscheidet es ja der RAW-Konverter (solang Du Reise-Fotos in RAW aufnimmst)
Liegt das an mir, oder hat das 58er ein wesentlich stärkeres DoF? Bei 8mm dürften die Unterschiede irgendwie doch nicht so gewaltig sein, wie es bei den beiden Bildern mit der Bank (mit ohne ohne Paar) wirkt? :o
//Auf Reisen ist für mich ein Faktor immer ganz ausschlaggebend: Stress. Der entsteht durch schwere Taschen und komplizierte Spiegel - ich wüsste also, welches ich mitnähme :)
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Hm, ich könnte mich ja von keinem trennen, aber was Du in Lightroom nicht hinbekomst, ist der 3D-Effekt, der gerade in den letzten beiden Aufnahmen zutage tritt - herrlich. dafür würde ich alles andere hinten anstellen. Und das Bokeh des 58er gefällt mir auch besser.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
.. das stimmt. das paerchen auf der bank wirkt beim 50er irgendwie flach im gegensatz zur 58er aufnahme. da hilft auch der gute kontrast nicht weiter.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zitat:
Zitat von
LeadyGonzales
.. das stimmt. das paerchen auf der bank wirkt beim 50er irgendwie flach im gegensatz zur 58er aufnahme. da hilft auch der gute kontrast nicht weiter.
Letztlich sollte man die 50er Bilder auf den Ausschnitt des 58ers cropen, damit die Ergebnisse besser vergleichbar sind.
Das 58er Bokeh ist halt einfach wie bei 1.0, das kann schön in folgenden Vergleich sehen (runterscrollen zu Bokeh):
http://www.fredmiranda.com/forum/topic/996387
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
oh, das ist stark, kannte ich nicht !!
vielen dank fuer den link !!!
gruesse, L.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Mir gefällt das 58er von der Bildwirkung her auch wesentlich besser. Werde gerade richtige neidisch. :)
Besonders das erste Bild wirkt gigantisch beim 58.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Was mir am Rokkor 58 sehr gut gefällt, ist die gute Leistung im Nahbereich - ohne jetzt einen Vergleich zum Rokkor 50er zu haben.
Hier mal ein Bild mit Zwischenring und bei Offenblende, gemacht mit dem Rokkor 58/1.2 an der EOS 5D.
Zudem nutze ich das leichte Glühen als positive Besonderheit - mir gefällt das oftmals, aber ich kann auch verstehen, wenn man in dieser Hinsicht eher eine natürlichere Darstellung bevorzugt.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
oh ja, schoen :)
ich war die letzten tage unterwegs mit 85 1.7 und +3 achromat und dem 58er rokkor. Das 85 1.7 ist viel viel besser mit achromat als das 58er. aber schoen zu sehen, das das 58 mit zwischenring so gut abbildet. ich werde mir mal EOS zwischenringe besorgen.
das gluehen des rokkor haelt sich in grenzen und ein leichtes gluehen mag ich auch. man kann ja abblenden, wenn es weg soll ;)
gruesse, L.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zitat:
Zitat von
LeadyGonzales
das gluehen des rokkor haelt sich in grenzen und ein leichtes gluehen mag ich auch. man kann ja abblenden, wenn es weg soll ;)
Danke.
Beim 58er Rokkor ists halt gerade das leichte Glühen was mir gefällt. Das Glühen welches ich bei den f/1.2 Canon SSC Fotos gesehen habe, ist mir zu viel. Die nFD Optiken die ich bisher so hatte, oder Beispielbilder sah, glühen nicht, oder sehr sehr wenig.
Schau Dir mal meinen dünnen Canon EF Zwischenring (manuell) an, der eignet sich sehr gut für das 58er oder auch 85er Canon FD - und oftmals auch kürzere Objektive.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zitat:
Zitat von
Keinath
Danke.
Beim 58er Rokkor ists halt gerade das leichte Glühen was mir gefällt. Das Glühen welches ich bei den f/1.2 Canon SSC Fotos gesehen habe, ist mir zu viel. .....
Eh räusper.. räusper lauter.
Sehr provokante These, die Du da an die Kirche nagelst.
Vorweg.. das MD Rokkor glüht noch weniger als das MC Rokkor 1.2/58 PG.. da sind beispielsweise Ralph (Urmelchen) und ich, die beide dieses Exemplar besitzen, einig.
Ich hatte Ralphs Exemplar des MC 1.2/58mm vor langer Zeit hier zum Testen. Auch das MD 1.2/50mm von Ralph war vor kurzem für einen Quervergleich seines mit meinem eigenen 50er Rokkor, hier bei mir.. Ergebnis = beide sind "tupfengleich"..
Hier sind drei hochauflösende Bilder eines sehr langweiligen Motivs, bei dem es einzig darum geht, die Überstrahlungen/Glühen an der Fassade, speziell dem Fensterkreuz und hellen Flächen zu untersuchen. Alle wurden unter den gleichen Bedingungen, LiveView, 10fach Lupe und LCD 3 x fach Lupe für den exakt gleichen Punkt maximaler Schärfe vom Stativ aus fokussiert um eben genau diese Glüh-Effekte durch minimale Fokusdifferenzen auszuschließen.
Der geneigte Betrachter möge sich selbst ein Urteil vom Wahrheitsgehalt solcher Aussagen machen. Ich empfehle sich die erscheinenden Bilder jeweils in einen eigenen Tab zu legen und mit + zu erweitern.
Zunächst das Minolta MD Rokkor 1.2/50mm
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...okkor_1250.JPG
Nun das Canon 1.2/55mm SSC non Aspherical (normal)
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...non_non_al.JPG
Und zu guter letzt, das Canon 1.2/55mm Aspherical..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...2_canon_al.JPG
Wie man daraus ersehen kann, sind beide Canon Objektive nicht "glühender", als das Minolta, sondern auf gleichem Niveau, respektive im Falle des Canon 1.2/55mm SSC Aspherical sogar noch besser.
Da ich die Randbedingungen für die Entstehung dieses Glühens nun mit der 5D MKII viel besser einschätzen kann, als es früher noch mit der alten 5D MKI ohne LiveView überhaupt möglich war, muss ich da einfach wiedersprechen.
In Bezug auf die nFD Objektive ist nicht so viel passiert, als das man da einen nennenswerten Unterschied konstatieren konnte. Ein von mir umgebautes Canon FD 1.2/50mm liegt auf dem gleichen Niveau in Bezug auf das Glühen.
Insofern kann ich Deine nicht auf eigene Erfahrungen beruhende, sondern vermutlich aus dem Netz zusammenbetrachteten Eindrücke als jemand, der bis auf das MC Rokkor eigentlich so gut wie alle 1.2/50 und 55mm Objektive von Canon umgebaut und vor seiner Kamera hatte, diese Schilderung Deiner Eindrücke hier an meinen Objektiven nicht nachvollziehen.
Aber auch hier gilt, Du bist als in der Nähe wohnender immer wieder gern eingeladen, Dir selbst ein Bild von den Canons zu machen. Komm einfach zu einem der nächsten Usertreffen und dann können wir diesen Vergleich gern mal gemeinsam machen, mit allen 1.2ern, die hier herumliegen. Gerade die alten SSC Objektive von Canon genießen einen vorzüglichen Ruf und mittlerweile fast 20.000 Visits auf die Umbaubeschreibung des Canon FD 1.2/55mm SSC sprechen da eine ganz andere Sprache ob der Qualität der Breechlock Objektive.
LG
Henry
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zum Glück habe ich da keine Tatsachenbehauptung aufgestellt :-)
Bei den gut vergleichbaren Bildern sieht es in der Tat so aus, das das Rokkor 50/1.2 und die Canon SSC 1.2er gleichauf liegen, bzw. mit kleinem Vorsprung für das Aspherical.
Allerdings sind das auch sehr sanfte Testbedingungen, wo es mich öfters stört sind Motive bei strahlendem Sonnenschein und Offenblende - was aber zugegebenermaße keine Normalobjekte sind.
Bisher hatte ich da z.B. folgende Bilder im Kopf von den SSC Optiken - aber natürlich schwer zu bewerten ohne direkten 1:1 Vergleich:
SSC 55/1.2 1, 2,
SSC 55/1.2 Asph 1, 2 (da auch bei Sonnenschein)
Auf Treffen bin ich höchst selten - aber ich freue mich über Dein Angebot.
Zudem brauche ich dann prallen Sonnenschein :O)
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Nachdem ich fast alle 1.2er selber hatte, teilweise sogar in mehreren Varianten und das 1.2/55 aspherical von Henry in Händen hielt, wage ich folgende Reihenfolge in Sachen Glühfestigkeit:
Sieger: das Canon 1.2/55 aspherical
2. Minolta Rokkor 1.2/50
3. Rokkor 1.2/58
4. Canon 1.2/55 non asph
Wobei zu sagen wäre, das das asph Canon leider zu starken purpurnen Farbsäumen neigt. Wohl dem, der da Capture ONE Pro einsetzt.
Das Canon 1.2/55 non asph hatte ich selber nie, aber was ich von Henry's Bildern sehen kann, ist da das 58er Rokkor besser.
All dies gilt aber nur bei 100% sitzenden Focus. Minimalste Schwanken verfälschen den Eindruck ungemein. Daher sollte man derartige Eindrücke nicht nur von einem Beispiel abhängig machen.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Da ich auch einige 1.2er besitze und an der 5D getestet habe, ist meiner Meinung nach das MC Rokkor 1.2 58mm auf keinen Fall besser als das Canon 1.2 55mm SSC. Auch die 55mm 1.2er ML von Yashica und Nikon sollten vor dem 58er Rokkor plaziert sein. Das ist meine persönliche Meinung. Jede unterschiedliche Lichtsituation kann die Reihenfolge wahrscheinlich verändern.
Nur Bokeh ist auch nicht alles!
LG
Gerhard
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Ja, die 1.2er Riege ist eine streitbare Angelegenheit, weil sie zunächst erfordert, eine Menge von den Dingern persönlich getestet zu haben, was aber wahrlich eine teuere Angelegenheit werden kann und ist.
Dann ist man zumindest aber schon mal so weit, im Umgang mit den Dingern, seine persönlichen Vorlieben zu erkennen und für sich eine Werte- und Wichtigkeitsskala herausgefunden zu haben. Da sind es dann Kriterien wie Glühen, Kontraststärke, Bokeh, Schärfeleistung bei Offenblende, Highlightausprägung und die Summe der einen daraus interessierenden Eigenschaften, welche das eine oder andere Glas zum persönlichen Favoriten werden lassen.
Mit Urmelchens Bewertung gehe ich in Bezug auf das Canon Aspherical und dem MD Rokkor konform. Lediglich bei der Bewertung des MC Rokkor und dem Canon 1.2/55mm SSC drehen sich auf meiner Skala die Verhältnisse um, da mir das Rokkor im Verhältnis gutem Bokeh zu seiner deutlich schlechteren Offenblendleistung nicht gefällt. Da hilft es auch nicht, im Postprocessing dies oder das noch zu können, denn das gilt für das Canon gleichermaßen. In der Bewertung war ich schon seit meinem alten Test Canon gegen MC Rokkor eindeutig festgelegt und ich denke nicht, das sich da noch was ändern wird. Ich bin in der Frage der Bewertung beider eher bei der Meinung von Alfred E. der ja selbst ein Exemplar des Canon 1.2/55mm SSC und wohl auch neben den 10 anderen f1.2 Objektiven das Rokkor PG 1.2/58mm besitzt.
Deshalb ist nach diesem langen Exkurs zurückkehrend zur Eingangsfrage meine Meinung relativ eindeutig.
Das MD Rokkor 1.2/50mm wäre das Objektiv meiner Wahl wenn es um die Entscheidung zwischen den beiden Minoltas geht. Gerade von einem 1.2er will ich nicht irgendwelche Eigenschaften für die es gar nicht gerechnet wurde. Ein 1.2er bei Tageslicht.. an sonnigen Tagen, wenn die 1/8000 nicht mehr ausreicht womöglich noch einen Graufilter vor eine Spitzenoptik schrauben um dann zu sagen.. glüht aber weniger und ich hab die Freistellung im Blümchenfoto oder gegen Unendlich in den Bergen auf der Alm..
Es soll schon knackig sein bei f1.2 in der Nacht und dunklen Szenen allgemein .. dafür wurde es gerechnet. Und da ist das Canon schon besser als das MC Rokkor, auf jeden Fall.
Erst das MD Rokkor ist da in der Liga, die das Canon 1.2/55mm SSC vorgibt.
Selbst wenn es langsam so scheint, als sei das Verhalten offen bei Tageslicht ein Gradmesser für die Güte eines schnellen Objektivs.. es wurde nie für soetwas entwickelt. Das was ein Objektiv in die eine Richtung erbringt, wird auf der anderen Seite in der Konstruktion mit einem entsprechenden Nachteil erkauft. Wenn man den partout bei Tageslicht mit diesen für die dunkleren Szenen des Tages gedachten Linsen spielen will, so sollte man dann vielleicht zum Rokkor MD greifen.
Es ist in der Summe (kein Spiegelproblem, Offenblendscharf, kontrolliert überstrahlend, kontrastreich und angenehmes Bokeh) schon eine Hausmarke.
Das halte ich nach dem Canon Aspherical für das bislang beste, nicht asphärische Objektiv neben dem Canon 1.2/55mm SSC, das aber leider seine Einschränkung an der 5D hat.
An der 5D MKII wird es bei mir wohl dauerhaft das MD 1.2/50mm werden, weil ich damit das Spiegelproblem nicht an der Kamera habe. Das Asphärische Canon bleibt am Crop und mutiert damit zu einem der wohl besten 1.2er Portraitobjektive, die man sich vorstellen kann. Muss nur nochmal eine bessere Cropkamera dafür her.
LG
Henry
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Die Rangfolge oben gilt ausschließlich für die Glühfestigkeit und nicht Global. Für andere Aspekte würde die Reihenfolge anders aussehen. Gerade beim 58er Rokkor gibt es mind. zwei Versionen und wohl auch starke Produktionsschwankungen. Ich hatte drei verschiedene Exemplare, die alle unterschiedlich in Schärfe und Glühfestigkeit waren. Aber egal, das 58er ist der bokeh King und hält locker mit Canon 1.0 oder Noctilux mit.
Es kommt letztlich darauf an was man machen will uns somit ist die Wahl des besten 1.2ers Situations- und Motivbedingt.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zitat:
Zitat von
hinnerker
...
Ein 1.2er bei Tageslicht.. an sonnigen Tagen, wenn die 1/8000 nicht mehr ausreicht womöglich noch einen Graufilter vor eine Spitzenoptik schrauben um dann zu sagen.. glüht aber weniger und ich hab die Freistellung im Blümchenfoto oder gegen Unendlich in den Bergen auf der Alm..
Es soll schon knackig sein bei f1.2 in der Nacht und dunklen Szenen allgemein .. dafür wurde es gerechnet. Und da ist das Canon schon besser als das MC Rokkor, auf jeden Fall.
...
Ich gebe gerne zu das meine persönliche Bewertung und Benutzung recht individuell ist.
Mein Fotoequipment nutze ich gerne abseits des Normalen. Und deshalb ist für mich die Leistung eine Objektives mit Blende 1.2 durchaus auch bei Offenblende bei strahlendem Sonnenschein wichtig. Und ich nutze beim Trioplan 100 eigentlich nur die Offenblende, die eventuell damals eher zum Einstellen gedacht war. Oder ich entsperre die Infrarot-Blockung einer DSLR.
Aber genau genommen, nutzen die meisten hier ja ihr Equipment abseits des geplanten Einsatzes!
Bei der Objektivrechnung werden eventuelle Plangläser im Stahlengang berücksichtigt. Und die ~ 2mm Planglas die wir in unseren DSLR Kameras drin haben, wurden damals nicht berücksichtigt - das heißt wir nutzen die abseits der Spezifikation.
Dann haben wir Mikrolinsen auf den Sensoren, deswegen gibts zusätzliche Abschattungen bei schräg einfallenden Lichtstrahlen. Da hat man sich damals keine Gedanken gemacht. Und nur Leica hat mit Kodak die Mikrolinsen der M9 Sensoren entsprechend darauf optimiert - sonst hätte die M9 mit extremer Abschattung zu kämpfen.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Und?
Eigentlich egal, was Du an Technik dahinterhängst... die Korrektur des Objektivs bleibt die Gleiche, eben das was der Ingenieur damals gerechnet hat.
Und die Teile sind nunmal für Betrieb in dunklen Umgebungen gerechnet worden. Für alles andere gab es entsprechend andere Gläser wie die f2 oder f2.8.
Nun daher zu gehen und von einer Wichtigkeit des Handlings von 1.2er Linsen im strahlenden Sonnenlicht zu reden, ist eher dem Spieltrieb und dem verzweifelten Versuch originelle Bildwirkungen zu erzielen geschuldet, als das dieser Gedanke irgendwas über die ursprüngliche Anwendung des Objektivs aussagt. Wenn ich ein auf unendlich fokussiertes Bild von Dir, das auf einen Berg mit Schneekuppe zeigt, angeblich bei Offenblende f1.2 gemacht als Beleg für die Beurteilung für die Leistungsfähigkeit eines Objektivs heranziehen sollte, muss schon viel passieren in meiner Gedankenwelt.
An derartigen Spielerein, die Du als das "Verlassen von ausgetretenen Pfaden" für Dich bezeichnest, ist eigentlich nix anderes zu finden, als "Testerei". Und das ist ja für sich selbst auch eine eigenständige und sehr interessante Sache. Aber danach die Leistung eines Objektivs abseits des geplanten Einsatzzweckes als wichtiges Kriterium für Leistung zu nennen, geht irgendwie doch ein wenig an der Realität vorbei und ist wohl mehr dem Spiel- und Experimentiertrieb auf der Suche nach irgendwas besonderem in seinen Bildern geschuldet, als das es einer ernsthaften Überprüfung eines Objektivs auf seine wirklichen Leistungen standhalten würde.
LG
Henry
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
wenn man das kriterium nimmt, dass ein objektiv offen bei sonnenschein gut abbilden soll, um eine ansehnliche freistellung zu erhalten, dann muss man seinen (persoenlichen) test natuerlich danach durchfuehren. ich selbst benutze auch meist offenblende oder f/2.3 beim 58er rokkor und die 2.3 gehen hervorragend bei sonnenschein.
wer aber mal auf einer feier in innenraeumen oder in der dämmerung das rokkor benutzt hat, der weiss dann auch, wo es seine eigentliche staerke hat.
gruesse, L.
PS: Henry, da weare es doch interessant mal eine digitale und eine analoge kamera zu nehmen und dasselbe motiv im sonnenlicht zu fotografieren. dann koennte man doch sehen, ob die linse oder der sensor limitierend ist ?! (hast du bestimmt schonmal gemacht ;) )
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Da nagelst Du dem Punkt auf den Kopf.. grins.
Denn wie Du treffend im letzten Absatz anmerktest...
Zitat:
..wer aber mal auf einer feier in innenraeumen oder in der dämmerung das rokkor benutzt hat, der weiss dann auch, wo es seine eigentliche staerke hat.
Das ist genau das Kriterium, nachdem zunächst mal die 1.2er auf ihre Fähigkeiten abseits von unseren Spielereien untersucht werden sollten. Die Fragen, ob sich das Bokeh nun so oder so entfaltet, ob es im Sonnenschein bei f1.2 mehr oder weniger glüht als ein anderes f1.2er oder noch ein anderes.. eigentlich fernab von dem, wofür es konzipiert war und ist. Das wir nun damit "rumspielen" und andere Dinge "probieren" sagt eigentlich null komma gar nichts über seine Tauglichkeit in der eigentlichen Disziplin aus.
Klar kann man sich freuen, wenn ein Objektiv für eine bestimmte Anwendung (und sei es das geringe Glühen am Tage) sich als tauglich herausstellt. Nur verkennt man dabei aber immer, dass dieses zumeist mit anderen Dingen erkauft wurde, weil der rechnende Ingenieur im Falle des 58er Rokkor eben in die Richtung entwickelt hat, Schärfe und Kontrast bei Offenblende niedrig zu halten, damit die eine oder andere Linse eben auch noch so halbwegs bei Tageslicht eingesetzt werden kann, ohne allzu große Nachteile gegenüber den 1.4er oder 1.8er Objektiven zu haben.
Bemerkenswert bei den Untersuchungen der 1.2er war nämlich, das werden einige hier bestätigen können, das ausgerechnet die Kontrastreichsten und schärfsten Gläser unter den 1.2ern die Tendenz haben, Säume bei Tageslicht zu produzieren. Ebenso kann man, wie im Falle der von mir umgebauten Canon Aspherical Objektive, die mich aufgrund ihrer fast skandalös schlechten Eckenperformance (z.B. beim 1.4/24mm SSC Aspherical und in Teilen auch beim 1.2/55mm AL) zunächst entsetzten, davon ausgehen, das diese Teile letztlich aber im Zentrumsbereich "hacken-knacken-scharf" sind und ungeheuer Kontrastig im Vergleich zu anderen Objektiven des Typs.
Tja worum ging es denn damals. Alle analogen SLR hatten ihre Prismensucher und die Prismen in der Sucherbildmitte. Damit wurde scharf gestellt.. im Zentrum, denn dort war in der Regel dann auch das Motiv platziert. Eckenperformance? Später mal, wenn Licht da ist, so das man abgeblendet auch die Ränder scharf bekommt. Ziel der Entwicklung, selbst bei den Ashärischen Objektiven war eben auf etwas ganz anderes ausgerichtet, als wenn wir heute daherkommen und sagen ... ui ist das aber schlecht im Sonnenlicht bei f1.2 oder f1.4 verglichen mit X
Wie X sich gegen das Objektiv in seiner ureigensten Domäne, in Innenräumen bei wenig Licht verhält, untersuchen wir erst gar nicht mehr. Gleichzeitig erlauben wir uns in unserer "verkürzten" Sichtweise unter Berufung auf irgendein "Verlassen ausgetretener Pfade" ein Ranking aufzustellen, ohne dabei die eigentliche Aufgabe eines solchen Objektivs überhaupt untersucht zu haben. Die 1.2er waren nicht zum Spielen da... und das man sie heute vergleichsweise günstig kaufen kann, ja sich sogar die Luxusfragen, "welches nehme ich denn heute mal" stellen kann, täuscht eben auch nicht darüber hinweg, dass das Anwendungsgebiet eben ein komplett anderes ist, als das was wir uns hier mit unserer Tauglichkeit im Sonnenlicht zurechtfabulieren.
Ich nehme mich da nicht aus, weil es schon interessiert, wie die Performance einer Linse unter den Umständen ist. Aber mindestens ebenso wichtig wäre ein Vergleich in Innenräumen und unter schlechten Lichtverhältnissen, wo die dafür gerechneten Objektive eigentlich erst ihr wirkliches Potential ausspielen können.
Und genau hier ist dann nämlich die Frage, von welcher Leistung wir eigentlich reden.. die die wir uns als Teil unserer Aspekte "zusammenschustern" oder die, die das Objektiv in seinem vorgesehenen Einsatzgebiet hat.
LG
Henry
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Und?
Eigentlich egal, was Du an Technik dahinterhängst... die Korrektur des Objektivs bleibt die Gleiche, eben das was der Ingenieur damals gerechnet hat.
...
Nein, so in dem Zusammenhang nicht korrekt.
Die Korrektur des Objektives selbst bleibt gleich, aber die Leistung die es ins Bild bringt nicht.
Für solche Überlegungen ist es ganz nützlich über den Consumer-Photo-Tellerrand hinauszuschauen, oder sich mal mit der Optik (Physik) auseinanderzusetzen:
Mikroskopobjektive haben eine Angabe der zu verwendenten Deckglasdicke, weil eben planparallele Platten nicht nur den Fokus verschieben (Glasverzug) sondern zudem Farbfehler ergeben.
Es gibt auch Mikroskopobjektive mit einstellbarer Deckglasdicke, oder auch einige die für Arbeiten ohne Deckgläser zwischen Objektiv und Objektiv gerrechnet sind.
Oder um den umkehrbaren Lichtweg wieder wie bei den Kameras zu betrachten:
Objektive für 3CCD Kameras mit Teilerprisma (letztendlich eine planparallele Platte) haben ein etwas anderes Design als Objektive für 1 CCD Kameras.
Oder mehr zur Theorie der chromatischen Längsfehler durch Planplatten im abbildenden Strahlengang:
Feinoptiker-Lehrseite: Planparallele Platten dürfen nur im parallen Strahlengang verwendet werden.
Hobby Astronomen über die Auswirkung der planparalleln Platten in ihren Instrumenten mit relativ geringer Öffnung - kleinen Winkeln.
Diese Anpassung der Objektive an die planparalleln Platten im Strahlengang der DSLR könnte auch ein Teil der "Digitaloptimierung" von DSLR Objektiven sein.
Zitat:
Zitat von
hinnerker
...
Und die Teile sind nunmal für Betrieb in dunklen Umgebungen gerechnet worden. Für alles andere gab es entsprechend andere Gläser wie die f2 oder f2.8.
...
Und für die Abbildung auf Film, ohne irgendwelches Glas dazwischen, wie IR-Cut Filter und den mehrlagigen Anti-Aliasing-Filter. Und ohne Mikrolinsen mit deren Effekten.
Beim Auftrag für ein Optikdesign fragen heutzutage Optik-Designer dannach, ob der Empfänger mit Mikrolinsen ausgestattet ist. Meine Erfahrung.
Zitat:
Zitat von
hinnerker
...
Nun daher zu gehen und von einer Wichtigkeit des Handlings von 1.2er Linsen im strahlenden Sonnenlicht zu reden, ist eher dem Spieltrieb und dem verzweifelten Versuch originelle Bildwirkungen zu erzielen geschuldet, als das dieser Gedanke irgendwas über die ursprüngliche Anwendung des Objektivs aussagt. Wenn ich ein auf unendlich fokussiertes Bild von Dir, das auf einen Berg mit Schneekuppe zeigt, angeblich bei Offenblende f1.2 gemacht als Beleg für die Beurteilung für die Leistungsfähigkeit eines Objektivs heranziehen sollte, muss schon viel passieren in meiner Gedankenwelt.
...
"..verzweifelten Versuch originelle Bildwirkungen zu ezielen" und "angeblich bei Offenblende" gemacht - Autsch, was sind das für Formulierungen!
Die ursprüngliche Anwendung dieser Objektive ist mir relativ egal. Das mag als technik-historische Betrachtung interessant sein, aber weshalb sollte man die Objektive heute nicht nutzen wie man es selbst für richtig befindet?
Und ich begründe meine Beurteilung genau in meinen Anwendungsfällen, und sehe für mich (!) keine Sinn dabei alles möglichst so zu testen wie es damals beabsichtigt wurde. Dann sollte wie gezeigt auch auf DSLR Kameras verzichtet werden, sondern Film als Empfänger genutzt werden.
Aber: Für mich ist das Glühen bei Offenblende und Sonnenschein eben wichtiger als für Dich.
Es stört mich nicht, wenn Du die Objektive auf Deine Art testest und bewertest, und eigentlich verlange ich nur die gleiche Toleranz von Dir.
Und wie Du ja gesehen hast, habe ich Deine Erfahrung mit dem Glühverhalten unter Deinen Testbedingungen akzeptiert.
Zitat:
Zitat von
hinnerker
...
An derartigen Spielerein, die Du als das "Verlassen von ausgetretenen Pfaden" für Dich bezeichnest, ist eigentlich nix anderes zu finden, als "Testerei". Und das ist ja für sich selbst auch eine eigenständige und sehr interessante Sache. Aber danach die Leistung eines Objektivs abseits des geplanten Einsatzzweckes als wichtiges Kriterium für Leistung zu nennen, geht irgendwie doch ein wenig an der Realität vorbei und ist wohl mehr dem Spiel- und Experimentiertrieb auf der Suche nach irgendwas besonderem in seinen Bildern geschuldet, als das es einer ernsthaften Überprüfung eines Objektivs auf seine wirklichen Leistungen standhalten würde.
...
Ja, ich bewerte Objektive für mich nach meinen Ansprüchen - alles andere wäre für mich ja auch irgendwie sinnlos. Genau das Verhalten bei Blende 1.2 und Sonnenschein ist bei mir die Realität, dem sich meine Objektive stellen müßen.
Allerdings sehe ich da jetzt nicht so sehr den Unterscheid zu Dir, der Du nach Deinen Ansprüchen testest. Und Deine Nutzung als normal betrachtest, was eventuell Crop-Kamera Nutzer ausschließt, oder Nutzer die ihre Objektive abseits ihrer damals geplanten Einsatzes einsetzen möchten.
Was ist die wirkliche Leistung eines Objektives? Ist das Deine Entscheidung?
Legst Du fest nach welchen Kriterien Objektive zu testen sind?
Ich bin aber bereit zu sagen, dass ich allgemeingültige Tests für "Normal"-Anwendungen üblicherweise auch gar nicht machen möchte - denn das muß ich auf Arbeit machen. Da gibt es zum Teil auch Überschneidungen mit Objektiven die wir hier in den Foren auch erwähnt sehen.
AW: Rokkor 50 1.2 oder doch 58 1.2
Zitat:
Zitat von
hinnerker
...
Und genau hier ist dann nämlich die Frage, von welcher Leistung wir eigentlich reden.. die die wir uns als Teil unserer Aspekte "zusammenschustern" oder die, die das Objektiv in seinem vorgesehenen Einsatzgebiet hat.
...
Ich bewerte Objektive nach meinen Gesichtspunkten, die ich mir speziell nach meinen Anforderungen zusammenschustere. Bewertungen nach fremden Kriterien muß ich dementsprechend kritisch betrachten, und zum Teil für mich in Frage stellen.
Das "Ranking" ist mein persönliches Ranking, andere dürfen es sich auch zusammenstellen wie es für sie am Besten paßt.
Mein Rokkor 58/1.2 nutze ich auch sehr gerne und oft bei vorhandenem Licht, also auf zwei Hochzeiten die ich damit wohl bestimmungsgemäß ohne Blitz fotografiert habe, Familienbildchen daheim, Akt/Porträt beim ~75W Halogen-Einstelllicht des Blitzes.