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Fotografisches Sehen...
Angeregt durch Padiejs Thread mit der Dame, die sich in der Fotografie auf das Wesentliche "beschränkt" und der Technikverliebtheit der Männer als provokatives "Kontrastprogramm" in der Aussage, möchte ich einmal die Frage aufwerfen, was das "fotografische Sehen" bedeutet.
Ein Bild will etwas "portieren", "vermitteln" und will gezeigt werden.
Es soll eine Stimmung ausdrücken, einen Sachverhalt vermitteln, etwas darstellen oder informieren.
Mich interessieren eure Wege dorthin, also welche Stilmittel wofür eingesetzt werden, wie "Kernaussagen" dargestellt werden etc..
Weniger sind die technischen Komponenten wie eingesetztes Objektiv, welche Kamera etc. von Interesse, als die vor der Bildaufnahme getroffenen Überlegungen.
Einige Beispiel:
Ich kann etwas in Farbe darstellen oder schwarz weiß wählen.
Perspektiven verändern
durch Sensorrauschen die Körnigkeit des Filmes "emulieren"
................................. usw.
Ich gebe mal ein Beispiel vor:
Auf einer Veranstaltung kürzlich gab es eine nette Szene, deren mich bewegende Kernaussage ich festhalten wollte.
Ein Typ alternder Rocker fuhr auf einem Fahrrad an uns vorbei. Im Gepäckkorb transportierte er einen Hund. Er blieb stehen, um sich einen Akkordeon-Spieler anzusehen.
Die Szene an sich ist schon völlig "surrealistisch", weil ein ehemaliger, alternder Rocker mit einem "Stubenhund" völlig "bizarr" wirkt..
Dies dann noch auf einem Fahrrad, wo eigentlich ein schweres Motorrad hingehört. Dieser Mensch auf dem Fahrrad mit diesem Hund blieb dann nicht vor einer Bühne mit AC-DC Musik stehen, sondern lauschte andächtig einem Akkordeon-Spieler.
Völlig verrückt.
Gleichzeitig war der Hund sehr an der Musik des Akkordeonspielers interessiert.
Nun war für mich die Frage, wie fängst Du die Situation im Bild ein. Schwarz weiß und Schärfe/Unschärfe Spiel war sofort klar.
Dies kam dabei heraus
Rocker auf Fahrrad..
http://www.computerluchs.de/privat9/Rocker gross.JPG
Diese "surrealistisch" durch Nutzung der Unschärfe dargestellte Bildsituation war hochinteressant und ansprechend, drückte aber nicht das aus, was ich sah und umsetzen wollte.
Der Zusammenhang war für mich der Musiker und der Hund, der interessiert an der Musik war.
Dahinter stehender Gedanke, die müssen visuell beide in "engen Kontakt"
treten. Dies bekommst du nur hin, wenn die Perspektiven sich entsprechend verändern und es zu einer "komprimierenden" Bildwirkung kommt.
Und das kam aus diesem, dem fotografischen Sehen geschuldeten Denken heraus..
http://www.computerluchs.de/privat9/hundeinterresse an musik.JPG
So wie ich diese Gedankengänge und die Auswirkungen hier darstelle, würde mich halt interessieren, welche Gedanken ihr Euch so macht, wenn ihr euch fotografisch dem Gesehenen nähert. Wünschenswert wären auch Bildbeispiele um das zu verdeutlichen.
Würde mich freuen, wenn ihr viele Interessante Einblicke in eure Gedankenwelten bei der Darstellung Eurer Sujets in diesen Thread einfließen lassen würdet.
LG
Henry
sorry, weil nicht gedreht, aber das Format stimmt dann
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AW: Fotografisches Sehen...
Tolle Szene - gefällt mir!
Vor einigen Tagen waren wir wieder auf einem Straßenlaufbewerb. Die Kinder bekamen von einer Bank ein Werbegeschenk, eine Plastikhand, die Klatschen kann.
Ich brauchte 15 Versuche, um dann dieses Bild zu erhaschen:
http://www.flickr.com/photos/padiej/3601816230/
Generell will ich nichts drapieren, verstellen, am liebsten wäre ich unsichtbar, da die Kinder immer "blöd" schauen, wenn sie mich mit der Kamera entdecken.
Da hilft das Tele:
Meine Kleinen nach dem Lauf - er ist eine Semmel, die Medaillen hängen von der Bank - sie bemerken mich nicht
http://www.flickr.com/photos/padiej/3601827208/sizes/l/
Ansonsten bin ich Anfänger, was Menschenfotografie angeht.
Oft lasse ich das Fotografieren von mir fremden Menschen sein, da ich nicht in die Privatsphäre anderer dringen will.
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AW: Fotografisches Sehen...
Anders bei Gebäuden -
da spiele ich mit dem Tageslicht, mit Brennweite, mit Standort und so finde ich immer wieder neu Facetten - in meinem Falle das Schloss Esterhazy, Eisenstadt und div. neue Bauten.
Schloss von hinten:
Die Menschen im Bild sind willkommen, da man sieht, wie die Abmessungen sind. Die Rückansicht vom Schloss - es hat den Anschein, da ist dem damaligen Bauherrn das Geld ausgegangen. Die ursprünglichen Pläne waren wesentlich imposanter.
http://www.flickr.com/photos/padiej/3572148303/sizes/l/
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AW: Fotografisches Sehen...
manchmal finde ich es auch spannend grosse und kleine menschen unbeobachtet abzulichten, muss aber zugeben das ich bei fremden da eher gehemmt bin, warscheinlich ein grund warum ich mich nicht so auf *street* einschiessen kann.....einmal...unterwegs in HH konnte ich dann aber doch nicht anders.
die situation war folgende....alter herr vor klassischen motiv, mit alter plattenkameratechnik, vorher mit belichtungsmesser handtiert und alles feinsaeuberlich aufgeschrieben und dann belichtet was das zeug haelt.....
ich fands klasse. :)
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AW: Fotografisches Sehen...
Hallo Henry,
sehr schön, dass Du dieses Thema mal aufgegriffen hast. Das Thema sollte weit mehr Beachtung finden, als bisher geschehen!
Was das fotografische Sehen bei mir angeht, halten ich mich noch immer für einen Anfänger.
Bei Stilleben, Makroaufnahmen, Architektur kriege ich das m.E. so hin (will sagen, daß ich mit meinen Aufnahmen dieser Sujets einigermaßen zufrieden bin).
Aber künstlerisch ist das nicht - eher dokumentarisch. Als naturwissenschaftlich orientierter Mensch fehlt mir hier wohl ein Gen. Aber aufgeben werde ich deshalb nicht.
Hier mal meine Version des Akkordeonspielers (ohne Hund, Rocker und Fahrrad). Übrigens mit Deinem Rikenon bei Blende 2,8.
Gruss Fraenzel
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AW: Fotografisches Sehen...
Hallo Fraenzel,
Hallo Martin BS,
sehr schöne Bilder, die ihr da beisteuert.
Martin, bei Dir würde ich gern wissen, ob die Entscheidung, das Bild später so in der EBV umzusetzen, bereits bei der Aufnahme klar war und wie im Eingangspost die Entscheidungswege aussahen. Es ist eine wunderbare Aufnahme, die von den grafischen Elementen und der Nachbearbeitung lebt? Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, was Du bei der Aufnahme damals vor Deinem fotografischen Auge hattest !
Fraenzel, wir waren beide auf dem gleichen Motiv. Das ist sehr schön, Deine Aufnahme mit dem Rikenon ist absolut gelungen .
Gerade weil wir das gleiche Motiv vor der Kamera hatten, ist es interessant, zu sehen, von welchen Emotionen sich Fotografen leiten lassen.
Welche Wahrnehmungen und Gewichtungen erkannte Situation haben, welche fotografischen Handlungen und Überlegungen es zur Folge hatte? Wie wird es fotografisch, mit welchen Überlegungen umgesetzt.
Fraenzel, Dein Bild ist folgerichtig, weil es die Musik und den Musiker in der Vordergrund rückt. Das war das, was an dieser Szene emotional auf den Betrachter, in diesem Fall Dich, wirkte.
Bezieht sich jetzt nicht konkret auf Dich, sonder dient nur als Beispiel.
Dein "emotionaler Fokus" lag auf dem Musiker, der sein Akkordeon spielte und den Fotografen als Motiv durch die Musik interessierte. Der Hund und der Kontext mit dem Musiker wurde unterschiedlich wahrgenommen.
Um genau diese Herausarbeitung geht es mir. Was sind die Intentionen, wie wurde etwas wahr genommen und fotografisch umgesetzt, wo lag der "Fokus".. das "fotografiesche Sehen".
Weiter so in dem Thread, ich finde das hochinteressant, eure Interpretationen des Gesehenen zu erfahren.
Danke
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
letztes Wochenende am Strand in Vung Tao, Südvietnam, pflanzte sich doch tatsächlich dieser Herr vor mich auf und forderte mich auf ein Foto von ihm zu machen. Ich hatte gar nicht so Lust danach, war gerade so bequem im Liegestul und der Herr viel zu weit weg für das ( padiej - Peter's ) Pentax DA21mm Objektiv, also mußte ich mir schnell etwas einfallen lassen:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP2379red.jpg
Wirre Verkabelugen sieht man in vielen Städten Asiens, so auch in Ho Chi Minh City, das ist auch berüchtigt ist für seinen Verkehr,
vor allem Motorradfahrer die auf Kreuzungen das 'Reißverschlußsystem' perfekt praktizieren.
http://i39.photobucket.com/albums/e1...n/IMGP1133.jpg
vielleicht etwas konventioneller, Flucht verstärkt durch Unschärfe im Vordergrund:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP5448red.jpg
und die Trostlosigkiet / Unpersönlichkeit durch die endlose Wiederholung in SW:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...P0393-3red.jpg
ein wenig habe ich ja erklärt, aber ich hoffe daß man jeweils 'sieht' was ich wollte und ich ich mir viele Worte sparen kann.
und als späterer edit noch ein Beispiel zu dem ich sagen möchte:
Oft versuche ich mit der Kamera den Blickwinkel bewußt noch etwas mehr zu reduzieren als Fotografie ohnehin tut, das kann Raum für Vorstellungen und Atmosphäre schaffen:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP1377red.jpg
liebe Grüße,
Andreas
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
Padiej
....
Da hilft das Tele:
´........................................
Ansonsten bin ich Anfänger, was Menschenfotografie angeht.
Oft lasse ich das Fotografieren von mir fremden Menschen sein, da ich nicht in die Privatsphäre anderer dringen will.
Ja Padiej, das Tele halte ich auch für eine gute Wahl, jedoch ist auch das Weitwinkel aus dem Handgelenk eine sehr gute Wahl..
Menschen sind manchmal sehr "irritiert", wenn sich ein Fotograf mit einer Kamera vor dem Auge nähert. Es kommt, wie Du zu recht schreibst zum
"Posen machen" oder zur "Totalverweigerung".
Tödlich für jedes Foto.
Wie von Dir vorgeschlagen und in Deinen Beispielen gezeigt, ist ein Tele und entsprechender Abstand ein Mittel, aber es gibt auch noch andere...
Und zwar das Weitwinkel aus dem Handgelenk. Eben eine weitere Option.
Hier mal einige Beispiele, wie in "Paparazzi - Manier" ebenso gute und vermeintlich unbeobachtet gemachte Aufnahmen entstehen können.
Die Kamera wurde nur "lässig" in der baumelnden Hand gehalten und aus dem Handgelenk in den "passenden" Winkel gebracht.
Klar, man muss das üben, aber es schafft nach meiner Ansicht gute und dramatische Effekte.
http://www.computerluchs.de/privat3/lagerfeld fuer arme.JPG
Ich drehe dieses Bilder nicht, da ich es formatfüllend besser finde und es eben nicht mehr einbinden darf...
Hier nochmal ein Bild, mit dem der Effekt deutlich wird.
Das Kind kennt mich mit der Kamera vor den Augen... würde normalerweise Grimassen schneiden oder sich umdrehten. Mit der am Handgelenk "baumelnden Kamera" rechnet es einfach nicht und verhält sich natürlich, so, wie die Interaktion zwischen uns am Deich gelaufen ist.
http://www.computerluchs.de/privat3/paparazzi3.JPG
Dieses Beispiel möge weiterhin verdeutlichen, welche Überlegung hinter der jeweiligen technischen Umsetzung steckt.
Hier hinter steckte die auch schon von Peter mit dem Tele geäußerte Vorgehensweise, unbemerkt zu sein und zu foten. Es muss also nicht immer das Tele sein.
Dies erfordert natürlich einige Übung um halbwegs gerade Horizonte in die Aufnahme zu bekommen. Aber es läßt sich trainieren und ist sicher ein gutes Mittel, eine auf einen Menschen gerichtete Kamera vergessen zu machen. Loslösen von der Technik, wie es sein sollte. Man merkt, das die Technik und damit auch die "Scheu" des Modell damit verschwindet.
Weiter bitte mit euren Überlegungen zum Fotografischen Sehen.. macht Spaß!
LG
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
@Kuuan
Andreas, statt der vielen direkt eingebundenen Bilder hätte ich gern mehr über die hinter den Aufnahmen stehenden Gedanken und was Du damit ausdrücken willst gehört.
Warum die Aufnahme entstand?
Was die nach Deiner Meinung geeigneten Mittel zur Umsetzung in Deinem Kopf waren?
Warum Du Dich in einem Fall für Farbe, im anderen Fall für BW entscheidest?
etc...
Also gern mehr zur Entstehung und den dahinter stehenden Gedanken erfahren...
LG
Henry
Ups, durch den EDIT erst nun deine Erklärungen auf dem Bildschirm.. alles klar.
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AW: Fotografisches Sehen...
http://www.flickr.com/photos/padiej/3417923706/sizes/l/
Mein Kleiner ist ein tolles Model. Hier gefiel mir dieser Betonkanal und die Perspektive.
Mit der EOS5D und dem Sigma 2,8/70-200 macht es Spaß, zu fotografieren.
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AW: Fotografisches Sehen...
@Kuuan
Das Kabelgewirr im 2. Bild ist eine schöne "Analogie" zu dem Chaos des Verkehrs unten drunter und verdeutlicht das 'Gesehene sehr gut.
Die Trostlosigkeit durch Wiederholung im 3. Bild ist durch die Wahl der in der Unendlichkeit zulaufenden Parallelen der Straße als Mittel recht gut gezeigt.
Hier ist also diese in die Tiefe gehende Staffelung das bestimmende Element um zu sagen, diese Straßen erscheinen endlos lang..
Man sieht diese Dinge in den Fotos, aber es wäre schön, wenn die gewählten Mittel für die mitlesenden deutlich herausgearbeitet würden.
Was hat sich der Fotoggraf bei der Aufnahme gedacht, wie die Wahl der Mittel vorgenommen. Welches Mittel bewußt wie eingesetzt?
Denke, das kann jedem Mitlesenden etwas neues zum Wissensfundus hinzufügen.
LG
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
Sollten Bilder nicht für sich sprechen? Wieso braucht ein gutes Bild noch Begleittext?
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AW: Fotografisches Sehen...
Ja dem kann ich nur 100% zustimmen wrmulf.
Wenn ich mir erst überlege was will ich denn da einfangen und wie will ich das machen usw... dann ist der Moment wahrscheinlich schon vorbei.
LG Lutz
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
Andokai
Ja dem kann ich nur 100% zustimmen wrmulf.
Wenn ich mir erst überlege was will ich denn da einfangen und wie will ich das machen usw... dann ist der Moment wahrscheinlich schon vorbei.
LG Lutz
Dies kennzeichnet den Unterschied zwischen Schnappschuss-Fotografie und bewußter Bildgestaltung. In dem Thread geht es um "bewußte Bildgestaltung und das fotografische Sehen" sowie deren Hintergründe, nicht ob ein Bild für sich spricht. Sozusagen die Darstellungsweise, bis ein Bild für "sich selbst sprechen kann".
Zudem.... die bisher gezeigten Motive sind nun keine, die direkt "weglaufen" und damit "drohen" Vergangenheit während der Aufnahme zu werden.
Und das man eine gesehene Sache/Szene verschieden sehen und interpretieren kann, dürfte sich ja nach den gezeigten Bildern auch selbst erklären, da ja Bilder für sich selbst sprechen....???
LG
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
Zunächst einmal kann ein Bild auch dann fesseln, wenn nicht klar ist, was der Fotograf damit bezwecken wollte. Aber das ist kein Widerspruch zu "ein gutes Bild spricht für sich". Es spricht nämlich für sich, nicht für den Fotograf und es muss auch nicht alles erzählen.
Wenn ich dein erstes Bild betrachte, Henry, so kann ich nicht erkennen, dass sich der Hund für die Musik interessiert. Er schaut weg. Und Bild zwei ist durch den Hintergrund auch viel zu unruhig, um das wiederzugeben. Trotzdem finde ich beide Aufnahmen toll, wobei mir die Reduktion auf den Akkordeonspieler von Fraenzel noch besser gefällt. Da hätte ich mir nur etwas mehr Freistellung gewünscht. Hast du jetzt damit das Thema verfehlt?
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Hallo Fraenzel,
Hallo Martin BS,
sehr schöne Bilder, die ihr da beisteuert.
Martin, bei Dir würde ich gern wissen, ob die Entscheidung, das Bild später so in der EBV umzusetzen, bereits bei der Aufnahme klar war und wie im Eingangspost die Entscheidungswege aussahen. Es ist eine wunderbare Aufnahme, die von den grafischen Elementen und der Nachbearbeitung lebt? Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, was Du bei der Aufnahme damals vor Deinem fotografischen Auge hattest !
........
situation war folgende.......ich und ein paar fotokumpels, schlendernd durch hamburgs strassen....sah ich diesen alten herren bereits schon vom weiten.
auffaellig wurde ich durch sein stativ mit der darauf befindlichen plattenkamera die er muehseelig geschultert hatte und nebeher noch sein fahrrad schob, hinten auf dem gepaecktraeger eine alte gelbe postbriefkiste in dem er sein saemtliches zubehoer tranportierte...wie er gerade richtung poggenmuehle-bruecke lief.
und ich weiss noch wie heute, dass mir sofort in den sinn kam....
"alter herr, alte kameratechnik, klassisches motiv....und das handtieren mit seinem belichtungsmesser und das notieren der blende,zeit usw"
mir war in dem mom schon klar das ich das ablichten muss aber die idee mit der schwarzweissumwandlung und pseudokorn kam mir erst waerend der bearbeitung meiner RAW-datein, fand ich aber durchaus passend.
letztendlich war es so das die oben genannten dinge ausschlaggebend gewesen sein duerften auf den ausloeser zu druecken, die grafischen elemente waren dabei weniger tragend....
gruss: martin
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
wrmulf
Zunächst einmal kann ein Bild auch dann fesseln, wenn nicht klar ist, was der Fotograf damit bezwecken wollte. Aber das ist kein Widerspruch zu "ein gutes Bild spricht für sich". Es spricht nämlich für sich, nicht für den Fotograf und es muss auch nicht alles erzählen.
Wenn ich dein erstes Bild betrachte, Henry, so kann ich nicht erkennen, dass sich der Hund für die Musik interessiert. Er schaut weg. Und Bild zwei ist durch den Hintergrund auch viel zu unruhig, um das wiederzugeben. Trotzdem finde ich beide Aufnahmen toll, wobei mir die Reduktion auf den Akkordeonspieler von Fraenzel noch besser gefällt. Da hätte ich mir nur etwas mehr Freistellung gewünscht. Hast du jetzt damit das Thema verfehlt?
Leider war auch das nicht das Thema des Threads, sondern das Aufzeigen der Entscheidungswege bei einer bewußt komponierten Aufnahme, wie ich mich also dem Gesehenen nähere und nicht, ob Dir das Bild gefällt, oder was vielleicht in Deinen oder des Betrachters Auge besser gewesen wäre. Es ist hier also nicht die Frage, was besser oder schlechter ist, sondern was darzustellen intendiert war. Und da ein Bild nun nur eine Momentaufnahme zeigt, musst Du mir schon vertrauen, das der Hund, so wie ich es schilderte und auf dem zweiten Foto gezeigt an dem Akkordeonspieler und seiner Musi interessiert war. Vielleicht mach ich, sollte ich mir mal eine 5D MK II kaufen ein Video für Dich...
Und es ist nur eine unterschiedliche Auffassung der gleichermaßen erlebten Szene, mit anderem Hintergrund.
Fraenzel verweilte mit seinem "Gesehenen" auf dem Akkordeon - Spieler und mich interessierte, weil ich es anders sah, die Interaktion/Szene mit dem Hund.
Beide haben damit eine unterschiedliche Wahrnehmung und unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Das ist normal und legitim und nicht die Frage ob besser oder schlechter, sondern wie jeder das Gesehen umgesetzt hat. Um genau diese Umsetzung geht es mir. Wahrnehmung und Umsetzung.
@Martin...
Danke für das Aufzeigen der "Initialzündung" für die Entstehung dieses Fotos. Die Komposition ist toll, der Standort also die Perspektive hervorragend gewählt mit dem tiefen Blick in die Speicherstadt und dem mit seiner Ausrüstung hantierenden älteren Herrn. Beeindruckend auch die Umsetzung später in der EBV.
LG
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
gestern stand ich auf dem Balkon, die Sonne ging gerade unter. Und dann rannte ich schnell um meinen Foto zu holen.
Manche Motive springen einen förmlich an.
Gruß
Chris
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AW: Fotografisches Sehen...
Schlimm, wenn die Akkus leer sind oder die Speicherkarte fehlt - bei so einem Bild :beten: also immer brav laden und schussbereit sein :lolaway:
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AW: Fotografisches Sehen...
Hallo,
die Aufnahmen mit dem Akkordeonspieler, Rocker und Hund auf dem Fahrrad entstanden während eines gemeinsamen Usertreffens bei einem Hafenfest in HH-Harburg.
Für mich war zum Einen der versunken spielende Akkordeonspieler ein Motiv und zum Anderen der Hund + alter Fahrradsattel ein eigenes Motiv.
Dies macht meines Erachtens die unterschiedliche Vorgehensweise der Fotografen deutlich.
Für mich waren es Einzelmotive und für Henry eine Komposition des Ganzen.
Ich kann übrigens bestätigen, dass dieser Hund interessiert auf den Akkordeonspieler hörte/guckte.
Gruss Fraenzel
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
hinnerker
@Kuuan
Andreas, statt der vielen direkt eingebundenen Bilder hätte ich gern mehr über die hinter den Aufnahmen stehenden Gedanken und was Du damit ausdrücken willst gehört.
Warum die Aufnahme entstand?
Was die nach Deiner Meinung geeigneten Mittel zur Umsetzung in Deinem Kopf waren?
Warum Du Dich in einem Fall für Farbe, im anderen Fall für BW entscheidest?
etc...
Also gern mehr zur Entstehung und den dahinter stehenden Gedanken erfahren...
LG
Henry
Ups, durch den EDIT erst nun deine Erklärungen auf dem Bildschirm.. alles klar.
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Zitat:
Zitat von
wrmulf
Sollten Bilder nicht für sich sprechen? Wieso braucht ein gutes Bild noch Begleittext?
Aber ich verstehe was Du meinst, also hier ein Versuch ‚etwas’ mehr Worte zu finden:<o:p></o:p>
- Foto 1: Ist wie erwähnt ‚etwas’ aus Not entstanden, wie den Mann abbilden ohne daß es ein fades Fotos wird? Die spontane Entscheidung ihn an den Bildrand zu schieben bringt den Strand in den Mittelpunkt, das sollte er auch sein. Alle anderen Menschen sind in Bewegung und genießen den Strand, der stramm stehende Herr dagegen bringt so etwas wie bewußte Reflektion, er sagt: ‚da bin ich, heute an diesem Strand, so wie sich ein Tourist vor dem Eiffelturm stehen mag, er bringt Perspektive und Tiefe, macht das Bild komisch und originell.<o:p></o:p>
- Foto 2: Ordnung im offensichtlichem Chaos, das Thema der Kabel wiederholt sich gewollt etwas unscharf auf der Straße, das Foto wird von jedem der die Stadt kennt sofort als von Saigon wiedererkannt werden<o:p></o:p>
- Foto 3 ist von einer buddhistischen Tempelanlage in Japan, meine Freundin steht vorne am Schrein und schaut in das Allerheiligste rein. Die ‚Ausrichtung’ hin zum Schrein, zum ‚Ziel’ versuchte ich durch die Flucht darzustellen, die Unschärfe im Vordergrund verstärkt die Blickrichtung und verleiht einen ‚verträumten’ oder gar ‚mystischen’ Schleier, der Lichteinfall kurz vor dem Schrein paßte mir sehr gut in das Konzept.<o:p></o:p>
- Foto 4: Einserseits die Unpersönlichkeit dieser Wohnanlage hervorgehoben durch SW und die Wiederholung in das Unendliche, kontrapunktiert durch die fein säuberlich abgestellten Autos welche auf die gut funktionierenden Menschen deuten die da leben, das ist vielleicht für manchen nicht offensichtlich, daher habe ich die Autos dominant in’s Bild gesetzt.<o:p></o:p>
- Foto 5: Ein reduzierter Blick auf Wesentliches der gleichzeitig mehr andeuted als zeigt und somit Raum für Atmosphere und Fantasie schafft, also fast ein ‚symbolisches’ Foto. <o:p></o:p>
<o:p></o:p>
Ich muß aber betonen daß es einer grundätzlichen Darstellung was Fotografie für mich ist bedürfte um auf deine Fragen zu antworten bzw. begründet nicht auf sie einzugehen.
Vielleicht kann Folgendes meine Position anreißen:
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Andreas, statt der vielen direkt eingebundenen Bilder hätte ich gern mehr über die hinter den Aufnahmen stehenden Gedanken und was Du damit ausdrücken willst gehört.
<o:p> </o:p>
Das mit dem direkt einbinden hatten wir doch schon mal ;)
Henry falls Deine Frage implizieren daß hinter einem Foto Gedanken und der Versuch etwas ‚auszudrücken’ stehen müssen wiederspreche ich.
Die Fotos stellen dar, was Du siehst ist Dein ‚Ein-druck’.
Dabei habe ich keine hinterstehenden Gedanken und möchte nichts ausdrücken.<o:p></o:p>
Aber vielleicht verstehe ich dich falsch, denn natürlich gibt es Gründe warum ich ein Bild so mache und nicht anders, ich versuchte das anhand der Erläuterungen zu den Fotos etwas zu beschreiben. <o:p></o:p><o:p></o:p>
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Warum die Aufnahme entstand?
weil ich sehr gerne fotografiere :)
dazu kommt bei mir ein fast ethnografisches Interesse
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Was die nach Deiner Meinung geeigneten Mittel zur Umsetzung in Deinem Kopf waren? Warum Du Dich in einem Fall für Farbe, im anderen Fall für BW entscheidest?
etc... Also gern mehr zur Entstehung und den dahinter stehenden Gedanken erfahren...
Vor der Aufnahme war da nicht viel mehr im Kopf als meine Augen und der Wunsch ein Foto zu machen. Ich habe noch nie Studiofotografie gemacht, ich fotografiere auf der Straße und die Fotos werden erst durch die Motive angeregt. Ob SW oder in Farbe entscheide ich danach am Computer.
- Das Sehen eines potentiellen Fotos, das 'Fotografische Sehen', ist ein 'Einblick' in die Realität gepaart mit dem 'Ausblick' wie ein Foto mit welchen Einstellungen werden wird. Es ist ein spontaner Akt von Kreativität, da habe ich keine Zeit für viel Denken und Wollen.
Ich möchte nicht 'Vorgedachtes ausdrücken' sondern versuche darzustellen um im Betrachter einen 'Eindruck' anzuregen.
<o:p></o:p>
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AW: Fotografisches Sehen...
Uff, langer Beitrag, aber schaftt Verständnis, geht in die Richtung, in die ich den Titel lenken wollte.
Im fotografischen, sowie in allen Bereichen gibt es die "'Selbst" und "Fremdwahrnehmung"..
Kurz, was hat der Fotograf gesehen und wollte er mit welchen Mitteln ausdrücken und zeigen. Selbst wenn es nur ein spontanes "Sehen" und der Versuch es umzusetzen ist, so geht in jedem etwas vor, das den Blickwinkel, die geeignete Methode, das Gesehene umzusetzen betrifft.
Bei dem einen Fotografen ist es einfach ein "draufhalten", weil ich irgendwie emotional eine Szene sehe und mir hinterher, wenn etwas gelungen ist in den tausend Aufnahmen, einen Kopf darüber mache. Beim anderen Fotografen ist es ein bewusster Vorgang, der in Bruchteilen einer Zeiteinheit dafür sorgt, den Standort zu wechseln, ein anderes Objektiv für die perspektivische Darstellung oder den Abbildungsmaßstab zu benutzen.
Die Reduktion auf aussagewichtige Details des Gesehenen zu lenken und die geeigneten Mittel zurück zu greifen.
Hier gibt es verschiedene Fotografen, die unterschiedliche Vorgehensweisen haben. Dies ist der Sinn hinter diesem Thread. Die Unterschiedlichen Interpretation und die Herangehensweise erschliesst sich aber nur dann, wenn sie als bewusster Vorgang auch für die Kollegen einmal offen gelegt wird.
Klar kann man jetzt so vorgehen und sagen ein Bild wirkt aus sich selbst...
aber mit der Eingangsfrage hat das wenig zu tun.
Jeder Mensch folgt, wenn er nicht gerade völlig gelangweilt irgendetwas fotografiert, weil ihm nichts einfällt, uninteressantes interessant zu machen oder folgt einem "Impuls", den er ausarbeitet. Man sieht etwas, das eine gewisse Faszination ausübt und versucht, das Gesehene so umzusetzen, das es einen Betrachter berührt, wenn es nicht nur "Selbstzweck" sein soll.
Zwischen dem Gesehenen und dem Foto selbst stehen aber 1000 Hürden um das im Bild auszudrücken was der Fotograf sah.
Ein Beispiel:
Riesiges Bergpanorama... völlig langweilige und unbeeindruckend, wenn nicht ein Vergleichsmaßstab, der die Dimension der Berge aufzeigt.
Also ist die Überlegung in einem solchen Foto, wo bekomme ich Elemente ins Bild, die aus den Sehgewohnheiten einen Maßstab für die Größe ableiten lassen um die "Mächtigkeit" der Berge zu betonen und hervortreten zu lassen.
Klar kannste jetzt auf das Bergpanorama draufhalten und hoffen, das das Bild "wirkt"..
Soll heißen, in jedem fotografischen Motiv gibt es "Dreh- und Angelpunkte", die mal mehr oder weniger wahrgenommen werden und wie alles von verschiedenen Seiten gesehen werden können.
Nehmen wir Dein Beispiel mit der "Freiluftverdrahtung" und den darunter in chaotischem Treiben fahrenden Motorräder. Interpretiere ich die Analogie "Chaos im Mast" und "Chaos" auf der Straße nur hinein und Du überlässt mich ohne Worte meiner Interpretation oder kannst Du mitteilen, was Du ausdrücken wolltest.
Da ist nach meiner Ansicht der Unterschied zwischen "draufhalten" und den Betrachter etwas interpretieren lassen und einem komponierten Foto mit einer gewollten Aussage.
Im Übrigen...zu Deinem Statement über die Direkteinbindung, die wir ja schon mal erörtert hatten, hier der Link und Verweis, nach dem Du fragtest, wo das denn stünde...
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=10100
LG
Henry
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
hinnerker
.....
Bei dem einen Fotografen ist es einfach ein "draufhalten", weil ich irgendwie emotional eine Szene sehe und mir hinterher, wenn etwas gelungen ist in den tausend Aufnahmen, einen Kopf darüber mache...
LG Henry
warum auch nicht? Viele außergewöhnlich gute Fotos entstanden zufällig.
aber generell ticke ich da wie Du Henry und kann nur jeden herzlich empfehlen:
verwende manuelle Fixbrennweiten!
man macht viel weniger Fotos diese aber viel bedachter. Ich verwende fast ausschließlich manuelle Objektive, es macht sehr viel mehr Spaß, außerdem ist die Freude groß wenn der Fokus wirklich einmal dort sitzt wo ich ihn wollte ;) ,auf einer dSLR ja nicht so einfach. und jetzt hast Du mich erwischt, also doch denken vor dem Knipsen..
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AW: Fotografisches Sehen...
Andreas, ich will niemanden erwischen.
Es geht mir darum dieses wie ich finde wichtige Thema einmal zu diskutieren und zu hören und sehen, am besten mit Beispielen, was Fotografen sich denken wenn ihre Aufnahmen entstehen. Welche Überlegungen angestellt werden, ob es ein über das "ich sehe etwas und halte drauf" hinaus bei wem gibt.
Durch die Erzählungen und Beispiele, von denen ich hoffe, das noch einige kommen, glaube ich kann sich vielleicht der eine oder andere etwas aus dem Gedanken- und Vorgehen unter uns Kollegen, vielleicht Interessantes für sein eigenes Handeln/Fotografieren "herauspicken" und mitnehmen beim Lesen.
Denn alle Fotografen sehen Dinge mit ihren Augen. Die Wahrnehmung von Situationen und Szenen, die Idee zum Bild, die Umsetzung ist immer etwas, das zu erörtern lohnenswert ist, gerade für Kollegen, die eher in der technikverliebten Schiene und weniger in der Bilderwelt wandeln.
Dies war auch der Ursprung dieses von mir aus einem Thread von Padiej stammenden, abgeleiteten Threads, wie in dem Eingangspost bereits geschildert.
LG
Henry
Würde mich freuen, wenn mehr Leute sich dazu äußern und Beispiele beisteuern könnten.
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AW: Fotografisches Sehen...
Hallo!
Heute war ich auf (in) einer Ruine in Niederösterreich - nähe Melk - neben der Donau. In der Früh war klar, Papa muss Gepäck schleppen und darf nicht den große Fotorucksack mitnehmen. Daher war nur die Pentax-Bananentasche möglich, d.h. EOS 5D + 3 kleine und 1 mittleres Objektiv. Lumix LX 3 musste als Reserve auch mit.
Objektive: Tokina 3,5/17 + Canon EF 2/35 + Canon 4/70-210 + Leica Summicron 2/50
nach 2 Bildern mit dem 35mm war klar, das 17mm muss rauf - f8 und Stativ - und siehe da, es war so toll - trotz manueller Optik musste ich ja nicht fokussieren, bei 17mm ist ja ab 1,5m alles scharf - gerade werte ich die Bilder aus - ich bin sehr zufrieden.
Dann ein wenig mit dem Telezoom gespielt, aber das nur für die Portraits der Kinder.
Das Summi für einige Details - es war ein schöner Tag mit meinem Werkzeug.
Für Innenaufnahmen von Gebäuden ist das 17mm ein Hit -
Was war mein Plan - locker die räumlichen Gegebenheiten einfangen, wenn es geht, meine Freunde in die Bilder bringen, aber nicht gestellt, das mag ich nicht.
Ich habe weniger Bilder als sonst gemacht. Ev. wegen dem Stativ. Da baut (klappt) man auf (die Cam ist ja sowieso am Stativ) und macht ein paar Bilder und geht wieder. Ohne Stativ mache ich viel mehr Bilder, ist mir aufgefallen.
D.h. das Stativ bringt mich ein wenig von der "Knipserei" weg. Ich finde das gut.
Ich lade gerade hoch auf flickr.
Schönen Tag noch, der 11.6 ist ja gerade vorbei gegangen.
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AW: Fotografisches Sehen...
Ein Teil der Anlage - mit der Donau im Hintergrund:
http://www.flickr.com/photos/padiej/3618130884/sizes/l/
Ich denke, es muss manchmal das Weitwinkel her, um diesen Eindruck festhalten zu können.
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AW: Fotografisches Sehen...
Geisterstunde:
http://www.flickr.com/photos/padiej/...n/photostream/
Ich war gerade dabei, die ISO anzuheben. Aber dann dachte ich, warum? Lass sie dynamisch sein.
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
Padiej
Hallo!
D.h. das Stativ bringt mich ein wenig von der "Knipserei" weg. Ich finde das gut.
genau Peter, mein Reden seit 18hunderteinundleipzig
Gruss Fraenzel
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AW: Fotografisches Sehen...
Hui, ich denke es geht auch mit Selbstbeschränkung und der Frage, ob gerade das Motiv es nun "hergibt".
Mir persönlich lieber, als weitere 4 KG im Marschgepäck. Alles andere wäre mir zu "flatterig" mit der 5D. Einbein ist nur bei langen Brennweiten eine Option.
Oft gehen aber Mauervorsprünge, Tische, Bäume oder diverse andere Hilfsmittel. Gerade dann, wenn Licht knapp und Schärfentiefe als Werkzeug für das fotografisch Gesehene benötigt wird wäre ein Stativ aber wirklich sinnvoll.
LG
Henry