AW: Rücklinsen der 1.4er Objektive
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LucisPictor
Nadelöhr? Leute wir reden doch hier von Linsen, die 2 bis 3 cm Durchmesser haben.
Zunächst einmal gibt es auch Hinterlinsen die kleiner als 20 mm sind und die müssen auch noch einen Sensor bis 43 mm erreichen. Nadelöhr ist natürlich trotzdem übertrieben, aber die Hinterlinse ist es in der Regel eher als die Frontlinse. :)
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LucisPictor
Nehmt mal das neuere Leica Summicron 2.0/50. Das hat eine Hinterlinse mit "nur" 23,1mm Durchmesser. Und Willi, Henry, wird das "nach76er" Summicron am Rand unscharf an der 5D?
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LucisPictor
Gleichzeitig gibt es sicher auch Objektive mit sehr großen Hinterlinsen, die tatsächlich am Rand unscharf werden.
Zweifellos ist der Strahlengang nicht das einzige Kriterium ob scharf oder nicht, wie gut eine Linse korrigiert ist sicher wichtiger.
AW: Rücklinsen der 1.4er Objektive
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LucisPictor
Nein, nicht die Vorderlinse, der "F-Stop" errechnet sich durch die Relation von Brennweite und Eintrittspupille!
Die Eintrittspupille ist sozusagen das Bild der größten Blende, das man durch die Vorderlinse "sieht", aber nicht die Vorderlinse an sich.
Das verstehe ich jetzt nicht unbedingt, denn ich sehe ja kein anderes Bild, nur weil ich die Blende schließe?!
Ich versuche mal aufzuschreiben, was ich glaube, verstanden zu haben. Die Eintrittspupille ist meinetwegen eine fiktive Größe, die aber in irgendeiner Form mit der Größe der Frontlinse korrelieren muss, schliesslich werden die Frontlinsen von lichtstarken Objektiven auch immer größer.
Anfangsblende=Brennweite/Eintrittspupille
Nach meinem Verständnis müsste die Eintrittspupille mindestens so gross wie der Durchmesser der Frontlinse sein, kann aber größer sein, wenn diese stark gewölbt ist, oder bin ich total auf dem Holzweg?
AW: Rücklinsen der 1.4er Objektive
Das Leica Summicron kommt auch nicht von einem anderen Stern: bei offener Blende gibt es natürlich einen Randabfall.
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Klar hat auch das Summicron Leistungsschwächen zum Rande hin.
Die sind bei meinem SL Summicron sogar nicht ganz ohne gewesen.
Ist aber leicht abgeblendet auf 2.8 wieder sauber gewesen.
Dafür leichte Vignettierung..
Die haben da auch nur mit Wasser gekocht, wenngleich bei den Kontrasten und dem Detailreichtum schon eher mit "Weihwasser". :lolaway:
Vielleicht sollte wir einfach mal Kategorien bauen, 1.4er, 2.0er, 2.8er usw..
und innerhalb dieser Rubriken mal die unterschiedlichen Durchmesser erfassen.
Vielleicht ergibt sich da ja dann in Verbindung mit vergleichbaren Konstruktionen und unseren Erfahrungen eine neue Erkenntnis.
LG
Henry
AW: Rücklinsen der 1.4er Objektive
Hab jetzt die neuen Rawdateien nochmal verglichen. DasYashinon ist tatsächlich einen Hauch Lichtstärker! Dass man von der Linsengrösse auf die Randleistung eines Objektives schliessen kann, bezweifle ich. Wie gut ein Chip mit schräg einfallenden Strahlen zurecht kommt, hängt auch vom Design der Photodioden und insbesondere den vorgeschalteten Microlinsen ab.
AW: Rücklinsen der 1.4er Objektive
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wrmulf
Das verstehe ich jetzt nicht unbedingt, denn ich sehe ja kein anderes Bild, nur weil ich die Blende schließe?!
Es geht nicht um das Foto, das hinten "herauskommt", sonder um die Blendenöffnung, die du siehst, wenn du durch die Frontlinse hindurchschaust.
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wrmulf
Nach meinem Verständnis müsste die Eintrittspupille mindestens so gross wie der Durchmesser der Frontlinse sein, kann aber größer sein, wenn diese stark gewölbt ist, oder bin ich total auf dem Holzweg?
Die Eintrittspupille ist kleiner als die Frontlinse und damit begrenzender Faktor.
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praktinafan
Das Leica Summicron kommt auch nicht von einem anderen Stern: bei offener Blende gibt es natürlich einen Randabfall.
Klar. Aber stammt dieser von einer zu kleinen Hinterlinse??
Darum geht es ja hier.
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Vielleicht versuch ich mal auf andere Art und Weise zu erklären, was ich meine.
1. Ich streite die Bedeutung der Hinterlinse ja nicht völlig ab, meine aber, dass andere Aspekte (sphärische Fehler, Bildfeldwölbung u.ä.) eine größere Rolle spielen.
2. Wenn es hauptsächlich an der Größe der Hinterlinse läge, frage ich mich, warum die Objektivbauer nicht einfach eine größtmögliche Hinterlinse eingebaut haben...
3. Wenn Olympus mit em 4/3 eine telezentrischen Strahlengang verwirklicht hat, dann ja nur, weil das 4/3-System mit relativ kleinen Sensoren arbeitet. Die hatten ja nicht erst den Sensor und haben dann Linsen passen konstruiert, sondern die haben sich zuerst an die theoretische Entwicklung der Linsensysteme gemacht und dann die optimale Größe des Sensors berechnet. Wie groß darf der Sensor sein, damit ein telezentrische Strahlengang noch mit halbwegs vertretbarem Aufwand möglich wird.
4. Jetzt bemühe ich einmal die Mathematik...
Eine Hinterlinse mit einem Durchmesser von 24mm ist ca. 42mm vom Sensor entfernt, der bei KB etwa 36mm breit ist. Die äußersten durch die Linse fallenden Strahlen treffen laut Cosinus-Berechnung im Winkel von etwa 82° auf den Sensor.
Nutze ich nun eine 30mm große (also deutlich größere) Hinterlinse fallen die Randstrahlen im Winkel von etwa 86° auf den Sensor. Und das lässt alle anderen Aspekt wie Korrektur des Linsensystems usw. außer Acht.
Ich frage mich jetzt, welchen Einfluss diese Differenz von 4° auf die Bildqualität am Rande haben kann.
Wie gesagt, ich will es nicht ganz wegreden. Nicht umsonst wird ja immer wieder der Unterschied zwischen Film und Sensor bzgl. der Randstrahlen erwähnt, doch ich glaube nicht, dass man per se von der Größe der Hinterlinse eine Schlussfolgerung der Randbildqualität ableiten kann.
"Digital optimierte" Objektive nutzen ja meist andere Möglichkeiten, z.B. eine bessere Vergütung der Hinterlinse, um Sensorreflexionen zu mindern.
Etwas anderes als die Randunschärfe ist die Vignettierung. Da kann ich mir schon eher vorstellen, dass sie durch eine zu kleine Hinterlinse verstärkt werden kann.
AW: Rücklinsen der 1.4er Objektive
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LucisPictor
Es geht nicht um das Foto, das hinten "herauskommt", sonder um die Blendenöffnung, die du siehst, wenn du durch die Frontlinse hindurchschaust.
Und dafür gibt es einen Begriff, der nennt sich Relative Anfangs - Öffnung..
Und aufgrund der großen Glasflächen, die ich so noch nie in der Größe bei einem 1.4er gesehen habe, hege ich die Vermutung, das Teil ist schneller als 1.4. Wenn die Blende in den Strahlengang geschoben wird, kommen wir ja letztlich erst zu definierten Verhältnissen, die besagen jetzt haben wir messtechnisch z.B. Blende 1.8 oder 2.0 oder oder oder...
Ohne Einfluss der Blende hab ich eben das Gefühl und auch die Verteilung des Helligkeitsverlaufes sowie mein Fokusgefühl spricht dafür, das das Teil schneller als 1.4 ist.
Mit den Berechnungen kann ich wenig anfangen, das ist zu lange her.. (bummelig 35 Jahre oder so). Ich vermute einmal, das was in den Bildern zu sehen war, die gegen die Tapete geschossen waren, erklärt es ein wenig. Große Rücklinsen leuchten die Ebene besser aus. In jedem Fall im Hinblick auf die Vignettierung = gleichmäßig Helligkeitsverteilung im gesamten Bild. Da dürften die großen Rücklinsen Vorteile haben.
Auch dürfte das Medium Glas besser und gleichmäßiger zu bearbeiten sein und das Objektiv insofern vermutlich eine höhere Qualität haben.
Mist, nun muss ich mir wohl nochmal ein 1.2er besorgen um das zu testen. Hab so ein Ding lange nicht mehr in der Hand gehabt.
Ach Blödsinn... ist ja letztlich egal. Aber es weckt schon wieder die kindliche Neugier in mir...
LG
Henry
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hinnerker
Große Rücklinsen leuchten die Ebene besser aus. In jedem Fall im Hinblick auf die Vignettierung = gleichmäßig Helligkeitsverteilung im gesamten Bild. Da dürften die großen Rücklinsen Vorteile haben.
Henry, das sind ja genau meine Worte. Ich glaube auch, dass die Größe der Rücklinse Einfluss hat auf die Vignettierung im Bild, aber nur unwesentlich auf die Abbildungsschärfe im Randbereich.
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hinnerker
Mist, nun muss ich mir wohl nochmal ein 1.2er besorgen um das zu testen. Hab so ein Ding lange nicht mehr in der Hand gehabt.
Ach Blödsinn... ist ja letztlich egal. Aber es weckt schon wieder die kindliche Neugier in mir...
:hehehe: Es wird Zeit, dass wir uns in Kiel treffen. Dann bringe ich mein Nikkor 1.2/55 mit. ;)