Ich wollte doch nicht zum Metalliker werden.
Jetzt muss ich mich mit Zerspanung beschäftigen - um Linsen putzen zu können! :lolaway:
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Ich wollte doch nicht zum Metalliker werden.
Jetzt muss ich mich mit Zerspanung beschäftigen - um Linsen putzen zu können! :lolaway:
Tabelle mit Formel:
http://www.bünting.com/html/drehzahltabelle.htm
Servus Andreas,
.... Metaller zu werden ist nicht notwendig, falls das Ausbohren nicht klappen sollte, ist das meistens kein Hals- und Beinbruch.
Wenn genügend "Fleisch" vorhanden ist, ein neues Gewinde einbringen, in das Bajonett die neue Schraube versenken und fertig.
Hab ich so gemacht bei einem sehr raren Steinheil Macro 135mm 2,8 und Nikon Ai 35mm 1:1,4
In der Küche würd ich das wegen den Metallspänen nicht machen ......wegen dem Hausfrieden👹
Also, bis Waidhofen gibt es Schienen, die restlichen paar km hol ich Dich gerne ab.
Man ist beim 1mm Bohrer recht schnell bei 6000 U/min.
20m/min sind dann auch so 33cm/s oder man sollte eine "wirksame Länge" von 16,5cm einer Feile (die natürlich etwas länger sein sollte als 17cm) in einer halben Sekunde übers Werkstück (den U-Stahl) gezogen haben. Das kann man noch halbwegs am heimischen Schraubstock testen, mal schneller, mal langsamer, man bekommt irgendwann irgendwie ja mit ob es "feilt" oder eher nicht.
Bei der 1600 U/min Bohrmaschine merkst Du beim 1mm Bohrer auch irgendwie irgendwann, daß es "nicht so perfekt" läuft wie beim 4mm Bohrer im gleichen Material.
(ich bitte um Nachsicht, wenn ich zwischen Größe und Einheit nicht einheitlich ein Lehrzeichen schreibe "wie es sich heutzutage gehört")
Es wird wohl auszutesten sein.
Bohrer mit 1 oder 1,5 mm Durchmesser werden nicht stabiler sein, als ungekochte Spaghetti.
Wenn da einer mittendrin abbricht und steckenbleibt, bohr ich den dann mit der Schraube aus?
Mit der nächst schärferen Variante?
Welche Erfolgsquote - ganz allgemein - ist beim Linksausbohren zu erwarten?
Ich hab mich nach Schraubenausdrehern umgesehen, aber wie soll ich eine so dünne Schraube körnen und in der Mitte bohren? Die Ausdreher gibts zwar bis 1 mm, aber sind schwer zu finden. Ich denke, das ist eher etwas für größere Kaliber.
Ja, und was ist bez. Sicherheit zu beachten?
Ich hab vor Elektromaschinen einen großen Respekt, da ich als Kind - unter Vaters Begleitung - einiges in der kleinen Hand hatte ;-) Das sind Kräfte.
Wenn man einen verhunzten Schraubenkopf körnen will, um ihn besser ausbohren zu können, schlägt man damit den Schraubenschaft in sein Gewinde hinein und der Schraubenkopf sowie der obere Teil des Schraubenschaftes werden auch noch breiter gedrückt.
Da handelt es sich zwar nur um Millimeter-Bruchteile, bei festsitzenden Schrauben kann das aber auch zu einer Verschlimmerung führen bis hin zum finalen Problem, dass man zwar den Schraubenkopf vom Schaft weg gebohrt hat, der Schraubenschaft aber nicht mehr aus dem unteren Material heraus zu drehen ist, so dass man den auch noch ausbohren müsste. Und da wird es dann sehr schwierig, weil die Schrauben meist aus Stahl (hart) sind und in Aluminium (weich) geschraubt wurden. So einen Stahlschraubenschaft auszubohren ist schon bei "dicken" Schrauben (3 mm Durchmesser und mehr) schwierig, weil der Bohrer ja etwas dünner sein sollte als der Schraubenschaft.
Bei dünneren Schrauben muss der Bohrer dann so dünn sein (0,5 bis 1,5 mm), dass der Bohrer sich windet und exzentrisch werden kann, dann bohrt er daneben ins Aluminium.
Ich habe für hartnäckig festsitzende Schrauben einen 50 W Lötkolben, dessen runde Spitze ich auf den Durchmesser von 3 Millimetern plan abgefeilt habe.
Den drücke ich so lange auf den Schraubenkopf, bis seine Hitze den vergammelten Loctite im Schraubengewinde gelöst hat.
Nach kurzer Abkühlzeit drehe ich dann die Schraube "ganz normal" von Hand raus.
Moin,
was man auch machen kann, wenn dann am Bohren kein Weg vorbei führt - kurze Bohrer verwenden. Die winden sich nicht so leicht, man muss ja meistens nicht sehr tief.
Und ein Akkubohrschrauber ist da definitiv das Mittel der Wahl, die klassische Bohrmaschine ist viel zu klobig und unhandlich. Wer Bohrer schleifen kann, kann sich da durchaus noch weiter helfen, in der er die Spitze anschleift - aber das ist schon etwas spezielleres, gerade wenn die Bohrer sehr klein werden.
LG
Jörg
...
Exzellente Hinweise und Tipps - vielen Dank! :yes:
Zusammengefasst ergibt sich für mich
- Dass eine renitente Schraube ein echter Showstopper sein kann,
- es keine Patentlösung,
- aber dafür Variable gibt (Material, Klebstoff, Bohrerführung ua.),
- ein Schraubenkopfprofil durch Ausdrehversuche deformiert werden kann und
- das Ausbohren die Situation ggf. noch verschärft.
Alles nicht ermutigend, aber festsitzende Schrauben sind nicht die Regel, denke ich nach meinen bisherigen Erfahrungen.
Ausgenommen ältere MF-Nikkore, deren Bajonettschrauben oft verklebt oder aus Titan (?) sind, das beim Ausdrehen verformte Schraubenkopfprofile begünstigt.
In der Canon T-90 ist der Spiegelkasten durch offenkundig verklebte Schrauben gesichert.
Und hier ein massives Vivitar, das mich an einen alten Panzerschrank erinnert ;-)
Zum Glück muss das Bajonett bei Objektiven meist nur dann abgeschraubt werden, wenn man das Stück zerlegen oder teilzerlegen möchte, um an die Blendeneinheit oder die hintere Linsengruppe zu kommen, die manchmal durch einen Überwurf unter dem Bajonett abgedeckt ist.
Für meinen Teil belasse ich es damit einmal und greife das Thema dann wieder auf, wenn ich tatsächlich Handlungsbedarf habe. Aktuell übe ich ja nur an B-Objektiven :yes:
Und wenn es sich um ein wertvolles (materiell, ideell) Objektiv handelt, werde ich das dorthin zur Reparatur geben, wo solche Arbeiten fachgerecht erledigt werden können.
Das gilt nicht nur für festsitzende Schrauben
Dafür muss natürlich dann Budget vorhanden sein.
Ein anderes Thema.
Wenn Du verkantest ist ein 1,, Bohrer, der schon 1,5cm im Material stekt schnell ab ;-) und wenn Du nicht angekörnt hast, wandert der auch schnell aus, INSBESONDERE wenn der nicht zum Material paßt und wenn die Drehzahl nicht dazu führt, daß er richtig schneiden kann.
Linksausdreher würde ich vielleicht ab M4 aufwärts probieren, eher so ab M6 und dann eben nachdem man den Schraubenkopf abgerissen hat.
Bei unter 2mm? Schutzbrille damit einem weder Späne noch halbe Bohrer ins Auge flitzen. Und irgendwie wissen wo der Ausschalter ist, bzw. aufpassen, daß man den Einschalter nicht ungewollt einrasten käßt.
Bei Bohrern bis 4mm sollte eher der Bohrer im Futter drehen oder der festsitzende Bohrer "die Windung verlieren" oder abbrechen bevor die zu fest gehaltene Bohrmaschine Dich durch den Raum wirft (das passiert eher mal auf der Werft, wenn die von zwei Mann zu haltende Bohrmaschine ...)
Werkstück gut "festhalten", ggf. in einem Schraubstock. Das gilt aber eher für "Blech" unter der Tischbohrmaschine, das wird sonst mit Pech mal zum Diskus.
Wenn man sehr lange Haare hat, sollte man auch aufpassen, daß die sich garantiert nicht um den Bohrer wickeln können auch wenn man mit das Nase ganz nah ran geht um sich die Sache gaaaaaanz genau anzugucken.
Grundsätzlich sind Trennschleifer, Kreissägen und Heckenscheren gefährlicher als Bohrmaschinen, spez. vom Kaliber Dremel.
Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.
VG
Holger
Da müßte man über die zur Debatte stehenden Durchmesser reden. Wenn wir "unter M2" erörtern, dann ist das sicher ein Fall für den Diamantfräser und selbst dann wird man hinterher "2 Nummern größer" bohren und ein größeres, neues Gewinde schneiden (aus M1,7 wird M2,2 oder M2,5), oder "ausbuchsen" (2,4er Kernloch, M3 schneiden (evtl. nur die ersten beiden, nicht den Fertigschneider, M3 Aluschraube reinwürgen und/oder mit Loctite kleben, neues Loch sauber ankörnen, 1,4 vorbohren, M1,7 schneiden) wenn es darauf ankommt, wieder eine Schraube mit passendem Kopf zu verwenden oder das zu befestigende Teil kein größeres Loch erlaubt.
Bei M8 hätte man "ganz andere Verhältnisse" ;-)
Fix Old Cameras empfiehlt das Aufheizen einer Schraube per Lötspitze über mehrere Minuten:
„Removing a Frozen Screw“:
https://youtu.be/ejwriGaHSSI
Werden vermutlich so um die 300 Grad Celsius sein?
Bisher dachte ich, dass es kurz aber dafür kräftig sein soll.
Aber auch das probiere ich aus.
Moin,
das Harz der Schraubensicherung muss nur wem genug werden, damit es sich zersetzt. Dann ist die Klebewirkung weg. Wie das mit Deinem Lötkolben am besten geht zeigt der Versuch.
LG Jörg
Aus meinem Vivitar konnte ich gestern eine Bajonettschraube lösen.
Reste von Kleber sehe ich keine, dafür Korrosion bei einer anderen.
Der Panzer, das Vivitar Series 1 35-85/2.8:
Anhang 143778
Anhang 143779
Mit wunderschönen Gravuren, die ich wieder zum Leuchten bringen konnte.
Anhang 143780
Das Objektiv muss einen massiven Schlag abbekommen haben, so eine Delle drückt man bei dieser massiven Bauart nicht mit dem Daumen ein.
Wenn das schwere Objektiv dabei an einer Kamera saß, könnte sich diese Krafteinwirkung auf das Bajonett übertragen haben. Vielleicht ist das die Ursache, warum die Schrauben so derart fest sitzen:
Anhang 143781
Servus Andreas,
Deine letzte Vermutung erschließt sich für mich nicht, Korrosion schon eher.
soweit meine 2 CENT
Ich schrieb dir schon um viertel nach neun: "habe für hartnäckig festsitzende Schrauben einen 50 W Lötkolben, dessen runde Spitze ich auf den Durchmesser von 3 Millimetern plan abgefeilt habe."
Den drücke ich so lange auf den Schraubenkopf, bis seine Hitze den vergammelten Loctite im Schraubengewinde gelöst hat.
Ich bin mir nicht so ganz sicher ob hier in der Mehrzahl von der Theorie oder der Praxis gesprochen wird.
In meiner Bescheidenheit gehörte dies zu meinem Job und unter M3 brauchen wir über Linksdreher und dergleichen nicht sprechen, ebenso nicht über ausbohren von Hand, ankörnen u.ä.
Die Mitte kann man beim ausbohren noch mit einem kleinen Zentrierbohrer hinbekommen - in der abgebrochenen Schraube.
In einem abgebrochenen Bohrer geht nur noch ein Fräser in einer entsprechend stabilen Fräsmaschine.
Mit VHM...muß man erstmal bekommen...wirtschaftlich ist das eh niemals.
Erodieren wäre halt noch eine Möglichkeit...bedingt aber die völlige Isolation des Bauteils...da läuft halt Wasser.
In meinen Augen ein wirtschaftlicher Totalschaden oder halt reine Bastelei.
Größer bohren und einen Helicoil einsetzen geht auch...muß man wollen...
VG
Holger
Ich hatte ja drei Adressen angeschrieben in Sachen Entfernen von festsitzenden Schrauben.
Zwei Betriebe, die sich mit Drehen und Fräsen beschäftigen, und eine Werkstatt.
Eine sehr nette Absage mit Hinweis, dass ich mich ggf. an einen Uhrmacher wenden könnte, eine Nichtantwort und ein Mal kurzes Bedauern.
Vielleicht bin ich mit diesem Anliegen ja schon völlig aus der Zeit gefallen? ;-)
Aus Spaß an der Freude kannst Du alles probieren...in der Wirtschaft wird ein versemmeltes Rohteil (Halbzeug o.ä.) einfach verschrottet.
Es lohnt sich nicht eine AE mit 100€ + irgendwas da ranzuhetzen.
Bei Unikaten sieht das natürlich anders aus...da würde ich den Aufwand auch betreiben...
VG
Holger
P.S. bekommst Du in der Küchenwerkstatt nicht wirklich hin.
Ich habe schon Heimwerkstätten gesehen da können sich Firmen verstecken...wirtschaftlich ist das dann aber auch nicht...der Invest kommt nie rein...
Der Uhrmacher bearbeitet meist andere Materialien...
VG
Holger
Nein, bist Du nicht. Zumindest nicht völlig.
Für Dich kannst Du alles machen.
Für eine Firma rechnet es sich nicht; Du kannst bzw. willst den Aufwandspreis nicht bezahlen.
Wenn Du nur für die Gewindewiederherstellung 150 - 200€ bezahlen sollst wirst Du wohl dankend abwinken.
VG
Holger
Ich würde am liebsten alles selbst machen und können, aber das ist eine Illusion.
Weder habe ich eine Ausbildung dafür, wo ich aufbauen könnte, noch die Möglichkeiten, hier in der Wohnung Gerät aufzustellen.
Mir ist deshalb wichtig, die Grenzen für mein Tun auszuloten und nicht Geld auszugeben für etwas, das in der Praxis nicht funktioniert.
Konkret sind es festsitzende Bajonettschrauben oder andere, die Projekte unschön auflaufen lassen können.
Wenn ich zB sehe, dass ich ein Objektiv wiederherstellen, aber nicht soweit zerlegen kann, dass ich an die betreffende Stelle herankomme, kommen schwierige Emotionen ;-)
Ich hätte mir schon fast Bohrequipment zugelegt und wäre damit wieder tagelang beschäftigt gewesen, nur, um in weitere Themen zu kommen.
Deshalb danke für die klaren Worte :yes:
Und danke für alle Beiträge hier, es ist ein interessantes Thema :spitze:
Hallo Andreas!Und das ist nur eine ungefähre Zeitangabe (Einige? Sind das mehr als zwei, drei oder wie viele?) und sagt nichts über die Heizleistung aus, während ich das Ziel (Loctite-Zerstörung) angegeben hatte.
Bei einem kleinen, relativ dünnen Aluminiumprofil wird ein auf über 400°C erhitzter dicker Bolzen recht schnell wirken, bei einem großen dicken Tubus-Teil, das seine Temperatur an weitere große Tubus-Elemente überträgt, dauert es etwas länger.
Wichtig ist nur, dass man das nicht mit einem Lötkolben mit offener Flamme macht, sondern mit einem elektrisch beheizten, der genügend Power hat, um seine Temperatur schnell nachzuregeln.
Mein Exemplar ist ein von der Temperaturregelung befreiter Lötkolben an meiner 50 W Ersa Lötstation.
Hallo Andreas!Beim schon früher öfters erwähnten Nikon AI-Nikkor 105/2.5 hatte ich erst neulich wieder einen Reinigungsauftrag, den ich erledigen konnte, ohne die Bajonettschrauben zu lösen.
Da dieses Thema aber gerade wieder mal aktuell war, habe ich es einfach mal versucht, diese 5 Bajonettschrauben mit dem passenden JIS Schraubendreher zu lösen - das ging bei allen 5 absolut nicht, und dabei sahen diese Schraubenköpfe so aus, als ob sie noch nie einen Schraubendreher zu fühlen bekommen hatten.
Bei deinem Beispiel-Objektiv sehen einige der Schraubenköpfe aber so aus, als ob daran schon früher versucht wurde sie links rum los zu drehen, und einer zeigt auch Ausbrechungen in der Gegenrichtung.
Da war also schon vor dir jemand zugange...
Jetzt habe ich in Wien doch eine mechanische Werkstätte gefunden, die sich des Themas annimmt :yes:
Bin gespannt, werde mit einem Objektiv demnächst vorbeischauen.