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Thema: Bajonettschrauben ausbohren

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Man ist beim 1mm Bohrer recht schnell bei 6000 U/min.

    20m/min sind dann auch so 33cm/s oder man sollte eine "wirksame Länge" von 16,5cm einer Feile (die natürlich etwas länger sein sollte als 17cm) in einer halben Sekunde übers Werkstück (den U-Stahl) gezogen haben. Das kann man noch halbwegs am heimischen Schraubstock testen, mal schneller, mal langsamer, man bekommt irgendwann irgendwie ja mit ob es "feilt" oder eher nicht.

    Bei der 1600 U/min Bohrmaschine merkst Du beim 1mm Bohrer auch irgendwie irgendwann, daß es "nicht so perfekt" läuft wie beim 4mm Bohrer im gleichen Material.

    (ich bitte um Nachsicht, wenn ich zwischen Größe und Einheit nicht einheitlich ein Lehrzeichen schreibe "wie es sich heutzutage gehört")

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  3. #2
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Man ist beim 1mm Bohrer recht schnell bei 6000 U/min.

    20m/min sind dann auch so 33cm/s oder man sollte eine "wirksame Länge" von 16,5cm einer Feile (die natürlich etwas länger sein sollte als 17cm) in einer halben Sekunde übers Werkstück (den U-Stahl) gezogen haben. Das kann man noch halbwegs am heimischen Schraubstock testen, mal schneller, mal langsamer, man bekommt irgendwann irgendwie ja mit ob es "feilt" oder eher nicht.

    Bei der 1600 U/min Bohrmaschine merkst Du beim 1mm Bohrer auch irgendwie irgendwann, daß es "nicht so perfekt" läuft wie beim 4mm Bohrer im gleichen Material.

    (ich bitte um Nachsicht, wenn ich zwischen Größe und Einheit nicht einheitlich ein Lehrzeichen schreibe "wie es sich heutzutage gehört")
    Es wird wohl auszutesten sein.

    Bohrer mit 1 oder 1,5 mm Durchmesser werden nicht stabiler sein, als ungekochte Spaghetti.

    Wenn da einer mittendrin abbricht und steckenbleibt, bohr ich den dann mit der Schraube aus?

    Mit der nächst schärferen Variante?

    Welche Erfolgsquote - ganz allgemein - ist beim Linksausbohren zu erwarten?

    Ich hab mich nach Schraubenausdrehern umgesehen, aber wie soll ich eine so dünne Schraube körnen und in der Mitte bohren? Die Ausdreher gibts zwar bis 1 mm, aber sind schwer zu finden. Ich denke, das ist eher etwas für größere Kaliber.

    Ja, und was ist bez. Sicherheit zu beachten?

    Ich hab vor Elektromaschinen einen großen Respekt, da ich als Kind - unter Vaters Begleitung - einiges in der kleinen Hand hatte ;-) Das sind Kräfte.
    Gruß,

    Andreas

  4. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ich hab mich nach Schraubenausdrehern umgesehen, aber wie soll ich eine so dünne Schraube körnen und in der Mitte bohren?
    Wenn man einen verhunzten Schraubenkopf körnen will, um ihn besser ausbohren zu können, schlägt man damit den Schraubenschaft in sein Gewinde hinein und der Schraubenkopf sowie der obere Teil des Schraubenschaftes werden auch noch breiter gedrückt.
    Da handelt es sich zwar nur um Millimeter-Bruchteile, bei festsitzenden Schrauben kann das aber auch zu einer Verschlimmerung führen bis hin zum finalen Problem, dass man zwar den Schraubenkopf vom Schaft weg gebohrt hat, der Schraubenschaft aber nicht mehr aus dem unteren Material heraus zu drehen ist, so dass man den auch noch ausbohren müsste. Und da wird es dann sehr schwierig, weil die Schrauben meist aus Stahl (hart) sind und in Aluminium (weich) geschraubt wurden. So einen Stahlschraubenschaft auszubohren ist schon bei "dicken" Schrauben (3 mm Durchmesser und mehr) schwierig, weil der Bohrer ja etwas dünner sein sollte als der Schraubenschaft.
    Bei dünneren Schrauben muss der Bohrer dann so dünn sein (0,5 bis 1,5 mm), dass der Bohrer sich windet und exzentrisch werden kann, dann bohrt er daneben ins Aluminium.

    Ich habe für hartnäckig festsitzende Schrauben einen 50 W Lötkolben, dessen runde Spitze ich auf den Durchmesser von 3 Millimetern plan abgefeilt habe.
    Den drücke ich so lange auf den Schraubenkopf, bis seine Hitze den vergammelten Loctite im Schraubengewinde gelöst hat.
    Nach kurzer Abkühlzeit drehe ich dann die Schraube "ganz normal" von Hand raus.
    Gruß, Michael

  5. 4 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  6. #4
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Moin,

    was man auch machen kann, wenn dann am Bohren kein Weg vorbei führt - kurze Bohrer verwenden. Die winden sich nicht so leicht, man muss ja meistens nicht sehr tief.

    Und ein Akkubohrschrauber ist da definitiv das Mittel der Wahl, die klassische Bohrmaschine ist viel zu klobig und unhandlich. Wer Bohrer schleifen kann, kann sich da durchaus noch weiter helfen, in der er die Spitze anschleift - aber das ist schon etwas spezielleres, gerade wenn die Bohrer sehr klein werden.

    LG
    Jörg

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", Optikus64 :


  8. #5
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    ...
    Geändert von arri (17.02.2025 um 13:34 Uhr)

  9. 2 Benutzer sagen "Danke", arri :


  10. #6
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    Exzellente Hinweise und Tipps - vielen Dank!

    Zusammengefasst ergibt sich für mich

    • Dass eine renitente Schraube ein echter Showstopper sein kann,
    • es keine Patentlösung,
    • aber dafür Variable gibt (Material, Klebstoff, Bohrerführung ua.),
    • ein Schraubenkopfprofil durch Ausdrehversuche deformiert werden kann und
    • das Ausbohren die Situation ggf. noch verschärft.

    Alles nicht ermutigend, aber festsitzende Schrauben sind nicht die Regel, denke ich nach meinen bisherigen Erfahrungen.

    Ausgenommen ältere MF-Nikkore, deren Bajonettschrauben oft verklebt oder aus Titan (?) sind, das beim Ausdrehen verformte Schraubenkopfprofile begünstigt.

    In der Canon T-90 ist der Spiegelkasten durch offenkundig verklebte Schrauben gesichert.

    Und hier ein massives Vivitar, das mich an einen alten Panzerschrank erinnert ;-)

    Zum Glück muss das Bajonett bei Objektiven meist nur dann abgeschraubt werden, wenn man das Stück zerlegen oder teilzerlegen möchte, um an die Blendeneinheit oder die hintere Linsengruppe zu kommen, die manchmal durch einen Überwurf unter dem Bajonett abgedeckt ist.

    Für meinen Teil belasse ich es damit einmal und greife das Thema dann wieder auf, wenn ich tatsächlich Handlungsbedarf habe. Aktuell übe ich ja nur an B-Objektiven

    Und wenn es sich um ein wertvolles (materiell, ideell) Objektiv handelt, werde ich das dorthin zur Reparatur geben, wo solche Arbeiten fachgerecht erledigt werden können.

    Das gilt nicht nur für festsitzende Schrauben

    Dafür muss natürlich dann Budget vorhanden sein.

    Ein anderes Thema.
    Gruß,

    Andreas

  11. #7
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Es wird wohl auszutesten sein.

    Bohrer mit 1 oder 1,5 mm Durchmesser werden nicht stabiler sein, als ungekochte Spaghetti.

    Wenn da einer mittendrin abbricht und steckenbleibt, bohr ich den dann mit der Schraube aus?

    Mit der nächst schärferen Variante?
    Wenn Du verkantest ist ein 1,, Bohrer, der schon 1,5cm im Material stekt schnell ab ;-) und wenn Du nicht angekörnt hast, wandert der auch schnell aus, INSBESONDERE wenn der nicht zum Material paßt und wenn die Drehzahl nicht dazu führt, daß er richtig schneiden kann.

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Welche Erfolgsquote - ganz allgemein - ist beim Linksausbohren zu erwarten?

    Ich hab mich nach Schraubenausdrehern umgesehen, aber wie soll ich eine so dünne Schraube körnen und in der Mitte bohren? Die Ausdreher gibts zwar bis 1 mm, aber sind schwer zu finden. Ich denke, das ist eher etwas für größere Kaliber.
    Linksausdreher würde ich vielleicht ab M4 aufwärts probieren, eher so ab M6 und dann eben nachdem man den Schraubenkopf abgerissen hat.

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ja, und was ist bez. Sicherheit zu beachten?

    Ich hab vor Elektromaschinen einen großen Respekt, da ich als Kind - unter Vaters Begleitung - einiges in der kleinen Hand hatte ;-) Das sind Kräfte.
    Bei unter 2mm? Schutzbrille damit einem weder Späne noch halbe Bohrer ins Auge flitzen. Und irgendwie wissen wo der Ausschalter ist, bzw. aufpassen, daß man den Einschalter nicht ungewollt einrasten käßt.

    Bei Bohrern bis 4mm sollte eher der Bohrer im Futter drehen oder der festsitzende Bohrer "die Windung verlieren" oder abbrechen bevor die zu fest gehaltene Bohrmaschine Dich durch den Raum wirft (das passiert eher mal auf der Werft, wenn die von zwei Mann zu haltende Bohrmaschine ...)

    Werkstück gut "festhalten", ggf. in einem Schraubstock. Das gilt aber eher für "Blech" unter der Tischbohrmaschine, das wird sonst mit Pech mal zum Diskus.
    Wenn man sehr lange Haare hat, sollte man auch aufpassen, daß die sich garantiert nicht um den Bohrer wickeln können auch wenn man mit das Nase ganz nah ran geht um sich die Sache gaaaaaanz genau anzugucken.

    Grundsätzlich sind Trennschleifer, Kreissägen und Heckenscheren gefährlicher als Bohrmaschinen, spez. vom Kaliber Dremel.

  12. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  13. #8
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    Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.

    VG
    Holger
    Diverse Dresdner Kameras und einige dazugehörige Objektive aus Jena und Görlitz - viel analoges Zeug also .............und nebenbei zwei Canon mit 'nem D

  14. 4 Benutzer sagen "Danke", DD_Ihagee :


  15. #9
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    Zitat Zitat von DD_Ihagee Beitrag anzeigen
    Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.

    VG
    Holger
    Das sehe ich auch so, soweit das Bohrer unter ca.4 mm sind. In jedem Fall ist das Hauptproblem das der dünne Bohrer der Form des Abbruchs nachläuft und so abweicht.

    VG Ulrich

  16. 2 Benutzer sagen "Danke", CanRoda :


  17. #10
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    Zitat Zitat von DD_Ihagee Beitrag anzeigen
    Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.

    VG
    Holger
    Da müßte man über die zur Debatte stehenden Durchmesser reden. Wenn wir "unter M2" erörtern, dann ist das sicher ein Fall für den Diamantfräser und selbst dann wird man hinterher "2 Nummern größer" bohren und ein größeres, neues Gewinde schneiden (aus M1,7 wird M2,2 oder M2,5), oder "ausbuchsen" (2,4er Kernloch, M3 schneiden (evtl. nur die ersten beiden, nicht den Fertigschneider, M3 Aluschraube reinwürgen und/oder mit Loctite kleben, neues Loch sauber ankörnen, 1,4 vorbohren, M1,7 schneiden) wenn es darauf ankommt, wieder eine Schraube mit passendem Kopf zu verwenden oder das zu befestigende Teil kein größeres Loch erlaubt.

    Bei M8 hätte man "ganz andere Verhältnisse" ;-)

  18. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


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