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Thema: Enna Ennalyt 85mm f1.5

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
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    Standard Enna Ennalyt 85mm f1.5

    Neben den schon seit den Zwischenkriegsjahren bekannten Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5 und Meyer Optik Görlitz Primoplan 75mm f1.9 sowie dem Leitz Summarex 85mm f1.5 war das Mitte der 1950er-Jahre erschienene

    ENNA ENNALYT 85mm f1.5,

    das ich hier gerne ausgiebig in Form eines Tests vorstellen möchte,
    einer der Pioniere unter den extrem lichtstarken Portrait- und Bühnenobjektiven.

    Das Objektiv erschien zunächst unter dem Namen "Ennaston" in einer verchromten Fassung (es gibt wohl auch Namensvarianten als "Lithagon"), bevor es dann in Ennalyt umbenannt wurde und dann in der hier vorgestellten "Zebra"-Variante produziert wurde.
    Das Linsensystem blieb hierbei unverändert, die Naheinstellgrenze wurde bei der Fassungsänderung von 1,2m auf nur noch einen Meter verkürzt.


    Den kompletten Testbericht inklusive aller Schärfereihen, Verzeichnungs- und Farbfehlertests etc. findet ihr wie immer auf meiner Seite unter:

    Enna Ennalyt 85mm f1.5 - Nikolaus-Burgard.de




    Einige technische Daten:

    Blende: von f1,5 bis f16, stufenlos, 12 Blendenlamellen
    Optisches System: 6 Linsen in 5 Gruppen
    Naheinstellgrenze: 100cm
    Filtergewinde: 62mm

    Und so sieht das schöne Objektiv aus:

    Name:  500kb_A7302004-2.jpg
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    Name:  500kb_A7302003.jpg
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    Name:  500kb_A7302010.jpg
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    Das Objektiv hat eine normale Auszugsfokussierung.
    Am kürzesten ist es bei unendlich-Einstellung,
    je weiter man in den Nahbereich fokussiert, desto länger wird es.

    Name:  500kb_A7302007.jpg
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    Name:  500kb_A7302008.jpg
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    Die einfachste Methode der Adaption ist ein handelsüblicher Adapter M42 auf (in meinem Fall) Sony E-Mount. Diese Adapter sind für alle Systemkameraanschlüsse günstig bei den großen Handelsplattformen zu bekommen.

    Ich adaptiere die M42-Objektive mittels eines Helicoid-Adapters. Diese sind ebenfalls bei den großen Handelsplattformen erhältlich, z.B. wie in meinem Fall von Pixco, aber auch von anderen Anbietern.
    Diese Helicoid- bzw. Macro-focusing- Adapter bieten den Vorteil, von unendlich bis in einen deutlich erweiterten Nahbereich fokussieren zu können.

    Ihr seht diesen Adapter hier neben dem Objektiv - einmal in unendlich-Einstellung und einmal mit dem möglichen zusätzlichen Auszug in den Nahbereich:

    Name:  500kb_A7302011.jpg
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    Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras aus:

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    Name:  500kb_A7302017.jpg
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    Die Kombination aus Objektiv, Adapter und Kamera bleibt fällt für ein lichtstarkes Portraitobjektiv etwas größer als normal aus, vor allem ist sie relativ frontlastig aufgrund der großen Frontlinse und dementsprechend viel Gewicht an der Objektivvorderseite.

    Das Objektiv selbst hat die über 6 Jahrzehnte gut überdauert, es hat äußerlich einige Gebrauchsspuren, anscheinend wurde es gerne und viel genutzt. Die Linsenelemente sind in gutem Zustand, und es gibt keinen Nebel oder ähnliches im Inneren.

    Die Bedienung ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.
    Das Objektiv hat nur einen einfachen Schneckengang zur Fokussierung,
    das heißt das ganze Objektiv dreht sich beim Einstellen um seine Achse,
    und damit auch die Blendenskala (diese ist zum Glück doppelt, auf der Vorder- und der "Rückseite", angebracht).
    Das Schmiermittel des Testobjektives ist leider schon sehr zäh geworden und hat die Fokussierung erschwert.
    Zum Glück bietet hier der zusätzliche Helicoid-Adapter einen "Workaround": Man stellt das Objektiv selbst auf unendlich ein und nutzt den Adapter zum eigentlichen Fokussieren. Dies ist bei Objektiven ohne Floating Elements kein Problem und ermöglicht die gleiche Bildleistung.

    Eine wichtige Sache beim Ennalyt 85mm f1.5 ist eine ausreichend lange Streulichtblende,
    denn das Objektiv reagiert absolut allergisch auf jegliche die Frontlinse treffenden Lichtstrahlen.

    Meine dringende Empfehlung für die praktische Nutzung sind ZWEI Tele-Gegenlichtblenden übereinander geschraubt. Sie sorgen für einen zuverlässigen Streulichtschutz.

    Name:  500kb_A7302013.jpg
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    Kameras für die Bilder dieses Tests waren die Sony Alpha 7III (Kleinbildformat, 24MP) und die Sony Alpha 7RIII (Kleinbildformat, 42MP).
    Die analytischen Bilder zur Bildschärfe sind alle mit der Sony Alpha 7RIII entstanden.
    Die jeweils verwendete Kamera steht in den Bildunterschriften.

    Alle Bilder sind als raw aufgenommen worden und in wurden Lightroom entwickelt.

    Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an meinen langjährigen Foto-Freund Christian Graupner (hier im Forum aka Gladstone), der mir dieses wertvolle Sammlerstück für diesen Test zur Verfügung gestellt hat!



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  2. 13 Benutzer sagen "Danke", Namenloser :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Für das Enna 85/1,5 gibt es übrigens schon einen Thread.
    Vielleicht könnte man die beiden Threads zusammenfassen?

  4. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
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    Der andere Thread behandelt das Ennaston, nicht das Ennalyt.
    Neben der anderen Fassung hat es auch eine andere Naheinstellgrenze.
    Ich denke, dass wenn jemand nach Ennalyt sucht, er auch den Thread zum Ennalyt finden sollte
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  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", Namenloser :


  6. #4
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    Ich freu mich schon auf deine Bilder mit dem Ennalyt, die Du evtl. hier noch zeigst.

  7. 2 Benutzer sagen "Danke", volker13 :


  8. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
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    @volker13: Natürlich folgen hier noch Bilder mit dem Ennalyt

    Sehr besonders und außergewöhnlich ist in meinen Augen beim Ennalyt, dass es bei Offenblende quasi auf alle Distanzen einen Swirl gibt - das hatte ich so vorher noch nicht gehabt:

    #1 f1.5
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    #2 f1.5
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    #3 f1.5
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Größe:  490,8 KB

    #4 f1.5
    Name:  500kb_7R302290.jpg
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    Vom Swirl abgesehen, ist das Rendering sehr speziell bei Offenblende. Nicht sehr scharf (die sphärische Aberration ist extrem stark bei diesem Objektiv), aber total malerisch - jedenfalls sehr weit von "neutral" entfernt


    #5 f1.5
    Name:  500kb_7R302267.jpg
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    #6 f1.5
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    #7 f1.5
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    #8 f1.5
    Name:  500kb_7R302311.jpg
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    #9 f1.5
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    #10 f1.5
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    #11 f1.5
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  9. #6
    Moderator Avatar von RetinaReflex
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    W O W - vielen Dank für die Bilder! Eines der Objektive nach denen ich doch immer mal wieder schiele und doch abwinke bei den Preisen. Doch wenn ich die Bilder hier sehe….muss ich mich echt zusammenreißen.

  10. 3 Benutzer sagen "Danke", RetinaReflex :


  11. #7
    Fleissiger Poster
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    Danke, fürs Zeigen der Bilder. Da kann ich nur Retinaflex zustimmen man möchte so ein Objektiv haben.

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", volker13 :


  13. #8
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    @RetinaReflex und @volker13, vielen Dank fürs Bilderlob! Das Ennalyt war auch für mich immer ein Objektiv,
    nach dem ich geschmachtet habe und unbedingt ausprobieren wollte. Dank Gladstone hatte ich ja jetzt ausgiebig die Gelegenheit dazu.
    Und trotz aller technischen Schwächen (mal Butter bei die Fische, objektiv gesehen: "Leistungsmäßig" ist es schwach)
    hat das Objektiv es geschafft, mich zu faszinieren und fand viel öfter an die Kamera, als ich es vorher vermutet hätte.

    Brauchbar ist es (stark!) abgeblendet auch für unendlich

    #12 f8
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    #13 f8
    Name:  500kb_7R303064.jpg
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    #14 f8
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    #15 f8
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    #16 f8
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    #17 f11
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    #18 f11
    Name:  500kb_A7303283.jpg
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    #19 f11
    Name:  500kb_A7303291.jpg
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    Offenblende auf weite Distanz sollte man sich komplett aus dem Kopf schlagen, außer man steht auf "glowy spring"
    #20 f1.5
    Name:  500kb_A7303288.jpg
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  15. #9
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    Auf die Nähe richtig toll das Objektiv. Die Bilder mit der unendlichen Einstellung unterscheiden sich für mich nicht von einem anderen Objektiv.

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", volker13 :


  17. #10
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    Die Bilder 4 und 9 zeigen sehr schön die Stärken des Enna 85mm f1,5 im mittleren Entfernungsbereich, die Möglichkeiten der Freistellung und dessen Charakter. Wobei der Swirl mich doch überrascht hat, das hätte ich bei einer 85mm Brennweite so deutlich nicht erwartet.
    Ich denke soweit man dem Objektiv eine neuzeitliche Vergütung andenkt, wären die Unterschiede zu den heute angebotenen Objektiven mit diesem älteren Aufbau also 6, 7 Linsen nicht sehr groß. Somit in meinen Augen eine sehr bemerkenswerte Leistung für ein Objektiv aus den 1950er- Jahren.
    Ich frage ich mich bei einer solchen interessanten Vorstellung schon mal, für diese besonders mein Dank auch, welche abbildungsmäßigen Fortschritte bei so lichtstarken Objektiven mit f1,4 bis f1,8 in der Zeit zwischen den 1950ern und so etwa der Zeit um 2010 sich ergeben haben? All diese damals vielfach von renommmierten Herstellern angebotenen lichtstarken Planar und Sonnar Konzepte haben auch noch nach der Entwicklung der Vielschicht Vergütung in den 1970er -Jahren den Grundcharater im Blockbild mit der Linsenzahl behalten, somit ist die Ecke weit geöffnet nicht scharf und bei oo und Landschaft sollte man dann in Richtung f8 abblenden. Ich meine, erst als die digitalen Anforderungen mit planem Sensor kamen wurden von den Herstellern neue Konzepte entwickelt und die haben heute diese 13 bis 18 Linsen und sind auch in der Ecke schon offen scharf. Aber auch das gilt inzwischen nicht mehr so ganz, soweit ich das richtig mitbekommen habe bestimmt heute oftmals die elektronische Korrektur bei der Digicam über die Art der Abbildung und bei ganz neuen Entwicklungen ist nun schon ein Offenlegen der Leistung des Objektivs über ein RAW Bild nicht mehr möglich, dies wird von der Kamera bzw. dem Objektiv gesperrt.

    Beste Grüße Ulrich

  18. 2 Benutzer sagen "Danke", CanRoda :


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