
Zitat von
Alsatien
Ich habe vor einiger Zeit nach dem Kauf eines Sigma 600 mm f/8 Spiegellinsers (erste Ausführung mit 6 Elementen in 6 Gruppen) die gleiche Erfahrung gemacht wie Du. Obwohl das Objektiv in hervorragendem Zustand und auch mechanisch wirklich perfekt war, hat es extrem kontrastarme und auch unscharfe Bilder geliefert, besonders bei kurzen Entfernungseinstellungen. Ich habe es dann schnell wieder verkauft. Leider gibt es bei dem Objektiv nichts zu justieren.
Walter E. Schön attestiert in einem in der ColorFoto 5/80 veröffentlichten Test von Spiegelobjektiven dem Sigma (1. version) "knapp zufriedenstellende Schärfe im gesamten Bildfeld mit einem für ein Spiegellinsenobjektiv relativ guten Kontrast für grobe Strukturen". insgesamt reicht es innerhalb des Testfeldes nur für einen Platz im unteren Mittelfeld, weit hinter den Objektiven von Tamron (55B) und Tokina. Ich habe diese beiden und kann bestätigen, dass sie sichtbar besser als mein Exemplar des Sigmas sind. Das französische Magazin "Chasseur d'images" sprach von einer nur mittelmässigen Schärfe, einer "kolossalen" Vignettierung (-1 IL) und einer nur geringen Verzeichnung. Das zweite Modell (7 Elemente in 4 Gruppen) schneidet übrigens auch nicht besser ab (ein Stern für die Abbildungsqualität, 2 Sterne für das Preisleistungsverhältnis, ähnlich dem Tokina, aber schlechter als das Tamron SP 55B mit 2 und 4 Sternen.
Ich nehme mal an, damals schon gab es beim Sigma gewisse Schwankungen bei der Produktion, die erklären würden, warum das Objektiv in manchen Tests ziemlich gut abschneidet (aber niemals so gut wie die beiden Tamrons, deren Toleranzen bei der Herstellung anscheinend wesentlich geringer waren).
LG Volker