Nutzt man Objektive der Praktica B-Serie (PB-Bajonett) an Kameras mit EF-Anschluß, kann der Springblendenhebel am Spiegelgehäuse anschlagen und entweder das Ansetzen verhindern oder sich verklemmen, was die Blendenbetätigung blockieren kann und die Kamera ungünstigstenfalls verkratzt.
Mit ein paar einfachen Handgriffen, hier für die Nutzung des Prakticar 2.4/50 in den beiden Versionen in Metall und Kunststoff gezeigt, erledigt das.
Ein normales PB-Objektiv (hier mit EOS-Adapter) sieht von hinten wie gezeigt aus, von innen nach außen:
- Linsensatz
- Kunststoffblende
- Bajonettring.
Dabei ist die Kunststoffblende, auf der oft die Seriennummer steht, gesteckt oder geschraubt, auf jeden Fall einfach zu entnehmen, selbiges gilt für den Metallring, der das Bajonett trägt, meistens aber nicht angefaßt werden muss.
Getrennt sieht das so aus, ich verweise noch auf den nach hinten auskragenden Rand des Kunststoffrings, der entfernt werden sollte, da er in vielen Fällen bei Vollformatkameras den Spiegelweg blockiert. Dieser Ring wird ausgeklipst - und dann eben bearbeitet.
Nach der Operation sieht man am Fuß des Springblendenhebels 2 Schrauben - die sind vorsichtig zu entfernen und der Hebel dann zu entnehmen.
Danach kann alles wieder zusammengesetzt werden. Wenn man mit dem scharfen Skalpell nicht wirklich aufpaßt hinterläßt man noch DNA-Spuren, wie hier vorgekommen - deswegen tippe ich mit verpflastertem Daumen.
Nun ist das Problem erledigt.
ACHTUNG: Abhängig vom Objektivtyp gibt es wegen der Rücklinsenfassung trotzdem Probleme mit dem Spiegel, da sich aber ansonsten gleiche Objektive im Überstand nach hinten unterscheiden, da die Flächen offenbar zwar endbearbeitet, aber in Bezug zum Bajonett nicht kalibriert sind, muss das von Fall zu Fall getestet werden!
Die Kunststoff-Variante des Objektivs ist etwas anders gebaut, hier muss der Bajonettring mit vier Schrauben entfernt und die Linsengruppe vorgeschraubt werden, um den ansonsten gleich befestigten Hebel entnehmen zu können.
Das sieht dann so aus - und sollte kein Problem darstellen.
Im Ergebnis sieht das ganze dann so aus und klappt auch wie vorgesehen.
Auf diese Weise wurden inzwischen angepaßt:
CZJ 2.4/35mm (M)
CZJ 1.4/50mm (2. Version)
CZJ 3.5/135mm (M)
Pentacon 2.8/28mm (M+K)
Pentacon 2.4/50mm (M+K)
Pentacon 1.8/50mm (M+K)
Pentacon 2.8/135mm (M+K)
Das leidige Adaptionsthema bleibt natürlich, man könnte das ähnlich wie bei den QBM-Linsen mit einem neuen Adapter-Inlay lösen, aber leider geht das nicht mit einer Variante, da der Bajonett-Träger unterschiedlich ist von Typ zu Typ.
Jörg.