Der Wetterbericht war günstig. NACH tagelangem Regen und VOR tagelangem Regen war ein Tag mit einem schönen Abend prognostiziert. Also hatte ich bereits am Vortag geplant, eine kurze Abendtour zu machen. Leider hat es wieder nicht ganz geklappt einen Foto-Mitstreiter zu finden. Stattdessen hatte ich einen Kollegen gewinnen können, allerdings nur, wenn er rechtzeitig um 16:45 Uhr wieder da sein könnte (Abfahrt war auf 14:00 Uhr angepeilt). Leichtfertig habe ich zugestimmt, denn der Zeitplan verlangte, dass wir sehr schnell auf- und noch schneller wieder absteigen müssten in insgesamt 1 3/4 Stunden Gehzeit. Ein paar Fotos sollten evtl. auch reinpassen. Ich machte mir aber nicht so viel Hoffnung auf gute Fotos, weil wir nicht bis zum Sonnenuntergang würden bleiben können. Allerdings hatte ich mich auch nicht schlau gemacht und z.B. nicht einmal gewusst, dass Schnee liegen würde und dass es wabernde Wolken geben würde und dadurch ein großartiges Szenario, das sich absolut lohnt zu fotografieren. Die Ausrüstung hatte ich natürlich dabei (auch genug Kleidung und wasserdichtes Schuhwerk), dann aber leider nur sehr wenig Zeit, Bilder zu schießen.
Zügiger Aufstieg (1 Stunde) mit wenigen schnell geknipsten Fotos:
Oberhalb der Wagneralm, bevor es in den Wald geht (bis dahin 15 Minuten). Pano, Contax 100-300 (Kein Brand, nur Wolken!)
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Oberhalb des steilen Aufstiegs durch den Wald (45 Minuten): Dicker Nebel. Contax 100-300
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Die Sonne schaut durch den Wald und macht Hoffnung, dass es oben dafür reichen könnte, aus der Wolke/dem Nebel herauszusein. Rollei Zeiss 2/28 Hollywood (45 Minuten).
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Tatsächlich war es so, unmittelbar unter dem Aussichtspunkt (kurz vor dem Gipfel, an dem man keine gute Rundumsicht hat - daher gehe ich da fast nie hin), kamen wir aus der Wolke heraus und konnten den Anblick rundum genießen. Der Nebel waberte umher und verdeckte mal diese, mal jene Berge. Die Wolkenfetzen wurden beim Blick nach Westen von der Sonne angestrahlt, während die Berge gegen die Sonne dunkel wirkten. Mit dem Teleobjektiv konnte man so tolle Ansichten herausschälen (ich habe sie teilweise noch etwas abgedunkelt um den Kontrast mehr herauszuarbeiten).
Ich hatte mir 10 Minuten ausgebeten, um zu fotografieren und habe im Schnellfeuer alles aufgenommen, was mir vor der Linse auftauchte. Die Lichtsituation und Wolken änderten sich quasi im Sekundentakt. ISO hoch, Zeit verkürzt, für Panoramen, z.B. im Schnellfeuer ca. 1 Foto pro Sekunde (Schnellfeuer nicht von der Kamera, sondern mit dem Finger auf dem Auslöser :-)).
Angekommen (Zeiss 2/28, Pano)
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Süden (Zeiss 2/28, Pano)
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Nebelblicke (Contax 100-300)
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Im Gegenlicht (bis auf das Erste (2/28) alle 100-300):
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Der Mann am Gipfel (des Kitzstein) - Contax 100-300, Crop
Feichteck - Ein Mann am Kitzstein (C100300)_R_38258.jpg
Abstieg (joggenderweise im tiefen Schnee - schon zu viel Zeit verloren mit Fotografieren: 30 Minuten, Kamera in der Holstertasche vor der Brust, alle: 2/28, tw. Panoramen)
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Wieder fast unten, an der Wagneralm
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Übrigens: Nur 2 Tage später war der Schnee wieder weg ("weggeregnet"). Ab Freitag/Samstag soll neuer Schnee kommen.
Geändert von Rob70 (22.11.2023 um 08:56 Uhr)
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Also für die wenige Zeit welche du nach dem Zeitplan zur Verfügung hattest ist das Ergebnis deiner Bilder begeisternd. Um es so zu sagen, wenn ich in Rosenheim wohnen würde, wäre meine Bestrebung, zum Einen bei deinen Touren dabei zu sein und zum Zweiten immer viel Zeit zu haben. Das sind schon bemerkenswerte Bilder die Du da machst und die Landschaft, mit der wettermäßigen und landschaftlichen Stimmung bietet Motive, welche mich als "Flachländer" immer irgendwie an Urlaub erinnern.
Beste Grüße Ulrich.
Vielen Dank, Ulrich!
Vielleicht handelt es sich bei meiner Art zu fotografieren schon fast um eine aus der Not geborene "Technik" (Taktik?). Ich muss oft in kurzer Zeit meine Bilder machen (wenn auch normalerweise nicht in so kurzer wie dieses mal), weil meine Begleiter ungeduldig sind, wenn ich nicht allein unterwegs bin. Aber auch wenn ich alleine bin, will ich z.B. bei Sonnenauf- oder -untergang natürlich möglichst viele Nuancen einfangen. Ich habe mir daher angewöhnt, schnell viele Bilder zu machen (eigentlich das Gegenteil dessen, was man machen sollte).
Die Bild-Komposition erfolgt dann am Rechner: Ich füge fast immer viele Bilder zu Panoramen zusammen. Wenn mich dann ein Ausschnitt anspricht, dann suche ich den am Rechner aus (statt vor Ort, was natürlich besser wäre). Dank der hohen Auflösung, die ich durch die Panoramen zur Verfügung habe, geht das gut, insbesondere, weil ich meist mit ziemlich langbrennweitigen Objektiven (z.B. oft mit dem G90, oft aber auch mit dem Contax 100-300) arbeite, so dass starke Ausschnitte noch substantiell sind (z.B. der Mann auf dem Kitzstein).
Ja, meine Gegend ist schon wirklich schön, aber man muss natürlich auch die Mühe auf sich nehmen, dann zur rechten Zeit auf den Berg zu laufen, bzw. auch mal nach einem Arbeitstag noch schnell loszuziehen oder auch mal um 3 Uhr aufstehen. Und nicht immer lohnt es sich, allerdings gibt es z.B. auf den nahen Bergen Webcams, bei denen man eine gute Vorschau bekommt (z.B. "Webcam Hochries West"). Für den Sonnenaufgang nützt das natürlich nichts, aber für das Einschätzen des Sonnenuntergangs oder die Wolken/Nebel-Situation ist es sehr hilfreich.
Ich beneide umgekehrt alle, die am Meer wohnen, denn das bietet sicher genauso viele Möglichkeiten, um tolle Stimmungen aufzunehmen. Aber ich glaube auch, dass fast jede Gegend ihre eigenen Reize hat. Man muss sie halt entdecken und dann beim richtigen Wetter gezielt ansteuern.
Was es z.B. bei mir nicht gibt, sind große Blumenfelder, Birkenwälder, die komplett gelb werden, reizvolle Bauwerke und kreative Architektur (ok, München ist nicht allzu weit weg). Letztere hätte ich z.B. gern für Objektivtests. Fast alles, was man in Rosenheim fotografieren kann, erscheint mir stinklangweilig.
Viele Grüße, Rolf
Bilder mit Teleobjektiven in den Bergen geben oftmals beeindruckende Einblicke in die wilde Landschaft dort. Das Problem ist, dass die Telelinsen meist schwer sind und man bergauf einiges zu schleppen hat.
Für die hier gezeigten Bilder habe ich zumeist das Canon EF 300 mm f4,0 verwendet, bei dem weitwinkeligen Bild wars das alte Asahi Takumar 17 mm f 4,0 dieses zeigt die Grenzen oder eben auch die Reize einer Vergütung aus den 70er Jahren.
Die Bilder habe ich mit der EOS 6 gemacht und ein Bild mit der FUJICA ST 801 mit dem SUPER-DYNAREX 135 mm 4,0 auf Kodachrome II
Beste Grüße Ulrich
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Zum Ansehen muss man schielen können...
Super - klappt sogar mit Lesebrille....Der Stein im Vordergrund und dann wird der/mein Blick in die Tiefe gezogen.
Wie ist es entstanden ? Irgendein spezielles Programm? Oder hattest du einen Stereovorsatz vor der Linse, oder gar 2 Aufnahmen und die Kamera versetzt, oder zwei Kameras auf einer Schiene ?
Gibt es sonst noch Möglichkeiten ?
Gruß
Gorvah
Hallo Gorvah,
einfacher geht's nicht. Schieße zwei (räumlich interessante) Bilder etwa 5-10cm seitlich versetzt (z.B. so wie ich aus der Hand) und verwende dann stereophotomaker (Freeware - vermutlich eine umgebaute Version von IrfanView, Download z.B. hier: Stereophotomaker), um die Bilder vollautomatisch ("auto", bestmöglich) angleichen zu lassen und speichere sie im gewünschten Stereoformat (z.B. so wie ich einfach nebeneinander, aber z.B. auch Anaglyphen ist möglich also als übereinandergelegtes Bild, das sich mit Rot-Grün-Brille ansehen lässt).
Wenn Du Action derart aufnehmen willst, brauchst Du 2 Kameras, die Du auf eine Schiene schraubst und synchronisiert auslöst. Ein Kollege von mir macht das. Mir ist das viel zu viel. Menschen, die sich gerade nicht bewegen kann man auch so gut aufnehmen, indem man die beiden Bilder schnell macht. Klick - 10cm zur Seite - klick. Das klappt besser als gedacht. Einfach mal ein wenig experimentieren.
Wenn Interesse da ist, können wir gern einen Thread dazu aufmachen und dort unsere Experimente zeigen und Tipps austauschen. Es ist aber wirklich sehr einfach.
VG, Rolf