Wenn Du ein Foto machst, hast Du einen Rahmen (ggf. das Ende des Papiers oder des Bildschirms),
wenn Du ein Stereofotobildpaar machst, hast Du zwei Rahmen und wenn Du die richtig positionierst, dann sind die wie ein Fenster durch das Du das Motiv anguckst.
Und dieses Scheifenster kann man in einer bestimmten scheinbaren Entfernung positionieren. Auf Papier ist es eben die Papierebene und das 3D- Motiv liegt dahinter.
Im Regelfall ist es "näher" als alles im Motiv, als Gag kann der Stereoskopiker aber auch Dinge aus dem Scheinfenster auf den Betrachter "zuspringen" lassen.
(wurde u.a. in 50er Jahre 3D Horrorfilmen gemacht "Das Monster der grünen Lagune" und so (es war die scharze und ich weiß nicht, ob es da drin war, den habe ich vor sehr langer Zeit mal gesehen https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Sc...n_vom_Amazonas ))
Jedenfalls ist es bei einem "echten" Fenster ja so, daß man mit dem linken Auge einen leicht anderen Bildausschnitt der Welt da draußen sieht als mit dem rechten Auge, und das versucht der Profi-Stereoskopiker (ich bin noch Amateur) auch nachzuempfinden.
Hier https://www.fotocommunity.de/photo/n...tcher/29164117 sollte man den Effekt (mit dem weißen Fensterrahmen und dunklem Umfeld) halbwegs sehen können,
sonst noch mal hier probieren:
neulich-in-schottland.jpg
Nachdem es in Bayern in der Nacht auf Samstag selbst im Flachland 40-50cm Schnee hingehauen hatte, war auf den Bergen noch mehr zu erwarten (zu erhoffen und zu fürchten). Die Sache ist die, total verschneite Bäume gibt's nicht lange. Wenn es erstmal wieder ein wenig taut, sind die gleich wieder frei. Dann schaut's nur noch halb so schön aus. Wegen des strengen Frosts von -15°C über Nacht (unten bei uns) war zu hoffen, dass sich das Wintermärchen oben noch den Tag gehalten hatte, als ich am Sonntag Nachmittag aufgebrochen bin. Ich habe mich für meinen Standardberg, den Heuberg entschieden, weil ich den gut kenne, gut einschätzen kann und dank mitgenommenem Minibob auch noch gut (teilweise) herunterrodeln konnte. Meine Winterbergerfahrung ist allerdings noch nicht allzu groß. Aus ein paar Malen wusste ich jedoch, dass auch im Winter bei uns auf den Vorbergen einige Leute unterwegs sind. Nachmittags, dachte ich, würde dann schon vorgespurt sein. So war es auch.
Die Rodelstrecke (halb nach oben) bis zu den Almen war ohnehin schon gut präpariert und genutzt worden. Danach allerdings bis zum Gipfel, waren nur ein paar Skitourengänger bereits gegangen sowie mindestens ein Fußgänger, wie ich den tief eingesunkenen Stiefelspuren entnehmen konnte. Da ich keine Schneeschuhe oder Ski hatte, bin ich dieser Spur gefolgt und habe dadurch vermutlich die Hälfte der Kraft gespart. Trotzdem, wenn die Fußstapfen einen halben Meter unter der Schneedecke liegen, kostet's schon ein bisschen Kraft. Etwas später habe ich meine zwei Vorgänger entdeckt. Diese hatten etwa 20 Minuten Vorsprung. Der Aufstieg, der sonst in einer halben Stunde zu schaffen ist, dauerte diesmal doppelt so lang (allerdings mit 2 kurzen Fotopausen). Meine einkalkulierte Zeitreserve war im Nachhinein arg auf Kante genäht, wie ich gemerkt habe, als ich oben ankam. Ich konnte der Sonne gerade beim Untergehen zusehen. Sie saß schon auf den Bergen im Westen auf. Also wie immer: Wild um mich geschossen, um möglichst viel vom großartigen goldenen Licht einzufangen, das durch den Schnee natürlich noch wunderbar aufgefangen und reflektiert wurde. Das wechselte dann bald zu den vom Winter bekannten Pastelltönen von orange und gelb über hellblau, rosa zu lila und zwar auf der Ostseite. Im Westen war der Himmel gleichmäßig orange mit den gegen das Licht fast farblosen Bergen.
Nach dem Sonnenuntergang wurde es schnell empfindlich kalt, natürlich auch, weil ich nur noch in Foto-Action war (und nicht mehr so wie beim Aufstieg). Besonders der Fotofinger am Auslöser wurde trotz Handschuh schnell eiskalt. Ich habe dann auf den mitgebrachten Ski-Handschuh gewechselt. Damit zu fotografieren war allerdings eine Qual, so dass ich ihn immer wieder ausgezogen habe, um zu knipsen, dann wieder an, um die kaum noch spürbaren Finger wieder warm zu bekommen, usw. .
Zwischenzeitig habe ich meine Vorgänger etwas weiter unten entdeckt. Kurz darauf hörte ich einen Jubelschrei und einer der beiden hatte sich mit einem Gleitschirm in die Luft geschwungen. Später kam der andere wieder zu mir hinauf und stellte fest, dass es ihm zu riskant sei, der Wind sei ungünstig. Er wollte wieder herunterlaufen (mit dem schweren Rucksack - nach der Plackerei, die es nach oben gewesen sein musste - junge Kerls allerdings).
Ich blieb noch etwas und machte meine Fotos, dann packte ich alles ein und hockte mich auf meinen Minibob. Es stellt sich heraus, dass dieser gar nicht so gut im Tiefschnee vorankommt. Es muss schon sehr steil sein. Bis auf den oberen Teil, ist es das aber bis zu den Almen hinunter weitgehend, so dass ich viel fahren konnte. Voll durch den Tiefschnee pflügen, das macht schon Spaß. Ein bisschen wärmer dürfte es allerdings sein, denn wenn man buchstäblich IM Schnee fährt, bleibt es nicht aus, dass dieser auch IN die Kleidung geht (vor allem von unten in die Hose). Beim Abfahren stellte ich fest, dass die Berge immer noch vom Restlicht beleuchtet wurden und sich ziemlich deutlich von der Umgebung abhoben. Also blieb ich nochmal stehen, packte die Fotosachen aus und schoss ein paar weitere Bilder.
Ab den Hütten unten konnte ich schließlich gut weiterfahren auf der präparierten Rodelstrecke. Mit einem Schlitten macht das allerdings viel mehr Spaß. Dunkel war's auch schon, aber ich konnte die Strecke zumindest noch so gut erkennen, dass ich die Stirnlampe nicht ausgepackt habe.
Folgendes sind die Bilder zur Geschichte:
Anfangs: Alle Bilder mit dem OM Zuiko 2/28
Im tief verschneiten Wald
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Blick zurück auf einen flachen Teil der Rodelstrecke und das späte Licht
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Bei den Almen angekommen. Blick hoch zum Kitzstein (links) und zur Wasserwand (rechts) sowie die Fußstapfen.
Heuberg - Blich hoch zu Kitzstein und Wasserwand OMZ28_R_39344-Pano7v.jpg
Umgedreht: Blick zur Daindlalm Feichteck und Hochries (der Rücken links) sowie den Spitzstein rechts.
Heuberg_Daindlalm OMZ28_R_39353-Pano4h.jpg
2/3 oben: Blick zurück
Heuberg - Blick zurück OMZ90_R_39369-Pano20v.jpg
OM Zuiko 2/90: Tannenspitzen im Abendlicht mit Wölkchen
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Oben am Grat, Blick nach rechts: Die Wasserwand (2/28, Pano)
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Blick nach links: Die letzten Meter zum "Grasgipfel" (2/28)
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Grasgipfel und Wasserwand (2/28)
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Die Sonne geht gegenüber unter (Pano, 2/28)
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Pano (2/28): Wasserwand im Norden und Hochries im Osten
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2/90: Blick zur Hochries im letzten Licht
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Herangecroppt
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2/90: Sonne gerade weg: Wendelstein
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2/90 Blick nach Südosten zum Geigelstein
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Blick nach Süden über das Kranzhorn hinweg auf Kaiser (links) und die 3000er in der Ferne (2/90)
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Der Gleitschirmflieger 2/90 Crop
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Crop vom Bild 2 weiter oben 2/90
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Pano APO Lanthar 4/180 Westblick zum Wendelstein
APO Lanthar 4_180_R_39576-Pano13v.jpg
Südblick zum Kaiser 4/180 Pano
APO Lanthar 4 180_R_39589-Pano3h.jpg
Crop daraus mit Scheffauer im wilden Kaiser und Großvenediger dahinter
APO Lanthar 4 180_R_39589-Pano3h-2.jpg
Blick nach Südwesten mit der Birkkarspitze im Hintergrund, dem Skigebiet Sudelfeld im Mittelgrund und vorn den Astenhöfen 4/180
APO Lanthar 4_180_R_39619-Pano3h.jpg
Crop daraus: Schneekanonen vor Birkkarspitze 4/180
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Blick nach Süden: Der Pendling, der über Kufstein trohnt (2/90)
APO Lanthar 4_180_R_39642-Pano4h.jpg
Wieder nur noch mit 2/28:
Schneeverwehungen und Schneebäume
OMZ228_R_39710-Pano4v-Bearbeitet.jpg
OMZ228_R_39697-Pano7v.jpg
Crop, aus Einzelbild: Spitzstein
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Bergleuchten (Pano 2/28)
OMZ228_R_39752-Pano10v-Bearbeitet.jpg
das letzte Bild gefällt mir besonders, das Licht und diese Farben lohnen die Mühen der kalten Stunden.
Beste Grüße Ulrich
Servus Rolf,
was soll ich sagen... einfach grandios, was für schöne Fotos!
LG, Christian
Hallo Rolf, vielen Dank für´s Mitnehmen auf diese abenteuerliche Fotoreise. Ich beneide dich um die Möglichkeiten, die dir die Landschaft vor deiner Haustüre bietet und gleichzeitig zolle ich dir Beifall, dass du sie zu nutzen weißt. Deine Bilder sind großartig und angesichts der Mühen, die du auf dich nimmst, gar nicht hoch genug einzuschätzen. Die Geschichte dazu ist fesselnd… gut geschrieben. Mit dem Material und den Storys dazu könntest du locker einen Bildband herausgeben, finde ich. Gerne mehr.
p.s. die Zuikos mitzunehmen halte ich für eine gute Wahl.
LG
Heino
LG,
Andreas.
derzeitiger Objektiv-Bestand: 263 Objektive ohne Dubletten, davon ca. 75% Altglas-Anteil... gelebte Nachhaltigkeit
Alle Altglas-Phasen durchlaufen, Phase 9 ausgelassen. Aktuell Phase 12 der erweiterten LucisPictor-Scala.
Fantastische Bilder und sicher eine tolle Erfahrung! Mit dem Minibob bin ich tatsächlich als Kind und auch Jugendlicher so ziemlich überall hinuntergefahren, egal wieviel (manchmal auch ob) Schnee da war... zu steil gibt es dafür kaum, zu flach allerdings schon... 😅 Würde ich mich mit meiner derzeitigen Fotoausrüstung wohl nicht trauen, deshalb aber umso schöner, dass du andere auf diese Art teilhaben lässt. 👍
Am vergangenen Samstag war ich auf der Hochries (Aufstieg: ca. 1h 45 Minuten), erneut mit Mini-Bob für die Abfahrt (zumindest einige Teile gingen gut - Abstieg somit nur 45 Minuten). Mit dabei die Gs, d.h. das Contax G Biogon 2.8/28, das Planar 2/45 und das Sonnar 2.8/90 sowie mein neues Elmarit-R 2.8/180.
Hier die Ausbeute:
Goldenes Licht im Wald, etwas gehetzt, weil der Sonnenuntergang kurz bevorsteht und es noch 10 Minuten zum Gipfel sind (G28)
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Den Wald hinter mir gelassen, auf dem recht flachen Grat zum Gipfel. Trotz knapper Zeit müssen ein paar Fotos gemacht werden. So tolles Licht! G28
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Noch ein paar Meter G28 (hinten der Geigelstein)
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Blick zum Gipfel G28
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Fernblick zum Großglockner (Crop aus Bild mit Elmarit-R 180)
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Oberhalb der Seitenalmen, noch vor dem kurzen Waldstück. Blick zurück ins Tal und hinüber zum Wendelstein und (ganz links hinüber zum) Feichteck.
Diesen Teil habe ich mich später nicht getraut zu rodeln. Zu schmal und links zu abschüssig.
24.01.21 Heuberg mit Georg (G28) - Talblick oberhalb der Seitenalmen_R_33185-Pano8v.jpg
Gifpelkatze (keine Ahnung, wie die da überlebt (sie und die andere). Vermutlich ist doch ab- und zu jemand beim Gipfelhaus. G28
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Blick in die goldene Sonne G28
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Nochmal ein kurzer Blick zurück, noch 5 Minuten zum Gipfel G28
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Blick hinüber zum Geigelstein, links hinten in der Sonne, der Watzmann hinter dem Hochkalter; Pano, Elmarit 180
24.01.21 Hochries mit Georg_Geigelsteingegend rosa (LRE180) R_33271-Pano-9v.jpg
Chiemsee nach Sonnenuntergang (Blick nach Nord-Osten). Pano G90
24.01.21 Hochries - Chiemsee nSU G90_R_33360-Pano8v S.jpg
Blick nach Süden zum Kaiser, Glockner, Kufstein. Minibob liegt am Kreuz bereit für die Abfahrt. Pano, G45
24.01.21 Hochries - Gipfelkreuz im Farbspektakel G45_R_33458-Pano8v.jpg
Feuerzunge über der Rotwand (weit im Westen) - Elmarit 180
24.01.21 Hochries LRE180_R_33344-Verbessert-RR.jpg
Pano aus 2 Bildern mit dem G28. Sonnenuntergang im Westen
24.01.21 Hochries mit Georg - Sonnenuntergang am Gipfel (G28)_R_33254-Pano2h.jpg
Ein paar Meter weiter G28
24.01.21 Hochries - Sonnenuntergang G28_R_33235-Pano5v.jpg
Eine halbe Stunde später, unmittelbar vor der Abfahrt noch zwei Bilder mit dem G28
240121-Hochries - G28-_R_33488-Pano6v.jpg
240121-Hochries - G28-_R_33500.jpg