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Thema: Wie am geschicktesten Blendenlamellen einsetzen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von GoldMark Beitrag anzeigen
    Hallo,
    ich frage lieber, bevor ich micht abquäle und die Nerven verliere:
    Welche Tipps habt Ihr parat, wenn Ihr gereinigte Blendenlamellen wieder einsetzt und beim Einsetzen der nächsten Blendenlamelle die vorherige nicht gleich wieder rausspringt?
    fürs nächste Mal: erst gar nicht zerlegen, meistens kann man die Blende in zusammengebautem Zustand auch reinigen

  2. #2
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    Ich nehme meinen kleinsten Kreuzschlitzschraubendreher und magnetisiere ihn ganz schwach, gerade so, dass eine Blendenlamelle daran hängen bleibt. So lassen sich die Lamellen nacheinander einlegen, ohne eine mit den Fingern berühren zu müssen. Mit einem zweiten dünnen Stift, der natürlich unmagnetisiert sein muss, halte ich die Lamelle am Platz um den Schraubenzieher von der Lamelle zu lösen, und schiebe damit die jeweilige Lamelle dort hin wo sie hingehört. Mit dem magnetisierten Schraubenzieher lässt sich dann auch die vorletzte Blendenlamelle leicht anheben und die letzte Lamelle darunter schieben. Das funktioniert sehr gut, auch wenn die Blenden tief im Objektivkörper liegen, wie z.B. beim dicken Zeiss Jena 2,8/180 für die P6. Der magnetisierte Schraubendreher scheint keine nachteilige (magnetisierende) Auswirkung auf die Lamellen zu haben, zumindest habe ich bisher nichts bemerkt. Vor bechriebenen Methoden wie Reinigungslack etc. graust mir. Nach dem Reinigen gehört da meiner Meinung nach nichts mehr hin, außerdem ist das Entfernen dieser Hilfsmittel unnötiger Zeitaufwand. Die Mechanik der Blendensteuerung, sowie der Bereich in den die Lamellen bei offener Blende verschwinden, gehört ebenfalls sauber gereinigt. Da befindet sich meist deutlich mehr Öl und Schmiere als auf den Blendenlamellen selbst.

    Bei meiner ersten Blendenreinigung hatte ich auch noch versucht, die Blendenlamellen zu reinigen ohne sie auszubauen, weil ich Bammel hatte die Dinger nicht mehr rein zu bekommen. Wenn das Öl sehr, sehr dünnflüssig ist, und nicht allzu viel drin ist, dann funktoniert das manchmal. Ansonsten ist das meiner Meinung nach eine Notlösung, auch wenn es ganz schön Zeit sparen kann. Aber wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, warum nicht - solange man es nicht als "perfekt gereinigt" weiter verkauft .

    Zum Reinigen lege ich die Blendenlamellen auf ein Papiertaschentuch und nehme entweder hochprozentigen Alkohol aus der Apotheke, oder Filmreiniger (weil ich von dem zufällig einiges rumstehen habe).

    Letzten Endes muss zum Blendeneinbau aber wohl jeder seine eigene Methode finden, die ihm einfach am besten liegt. Ach ja, und beim Ausbau der Blende kommt man auch schnell drauf, bei welchem Hersteller fähige Konstrukteure am Werk waren, und bei welchem man die Putzfrau gefragt hat, wie man das denn machen solle.

    Gruß, Josef

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  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Das mit dem magnetischen Gegenstand kann auch gut "nach hinten losgehen"... so hab ich es am Anfang auch öfters gemacht... bis dann irgendwann klar wurde, das dieses aufgrund der Materialbeschaffenheit erstens nicht bei allen Lamellen funktioniert und zweitens bei einigen Konstruktionen dazu führte, das - statt die Letzte unter die erste zu schieben, plötzlich vor lauter Magnetismus plötzlich alle Lamellen wieder am Stift oder der Pinzette hängen. Die Arbeit (und sie ist extrem nervig) durfte von vorn beginnen...

    Magnetismus ist dabei eher "suboptimal"... und bei Weitem nicht immer nützlich, sondern eher hinderlich. Aus diesem Grund sind auch die Lamellen im Normalzustand ab Werk nicht magnetisch und ich werde mich persönlich hüten, sie auf diesem Wege nachträglich zu "magentisieren"... zumal man letztlich die Geschichte nicht steuern kann. Wann ist genug Magnetismus vorhanden am Werkzeug und wann ist es zuviel um besagte Effekte noch sicher ausschließen zu können?

    Zudem ist aus meiner Sicht das jeweilige Vorgehen extrem abhängig von der Art des Blendenmoduls und der Größe der Blendenlamellen.

    Was bei einem 8 "Lameller" noch gut funktionieren kann, wird bei einem 15 Lameller schnell zum Grausen.. wenn das Ganze dann noch in einem extrem engen Loch innerhalb des Moduls abläuft, wie bei einigen Objektiven, so gerät dies schnell zum "Overkill"... mit der Gefahr der sofortigen Entsorgung des Objektivs..

    Wenn Du mal ein MC Sonnar 3,5/135mm entfetten und neu zusammensetzen solltest, wird das mit dem Magnetismus nix, weil Du dann jedesmal einen Ring mit anhebst, der die Lamellen sofort wieder "auseinander-wirbelt"...

    Letztlich geht es immer danach, wie das Objektiv mit seiner Bauart es erfordert. Das Punkt-Haften der Lamellen ist dabei immer die letzte, manchmal aber auch die Einzige gangbare Lösung, wenn man nicht mit Vakuumsaugern arbeiten kann.

    Dabei kann natürlich auch Magnetismus hier und da sinnvoll sein..

    Eine umfangreiche Ausstattung an Pinzetten aller Bauformen und Biegungen sind zu bevorzugen. Gestatten sie doch ein relativ zielführendes Arbeiten mit diesen hauchdünnen Lamellen. Dazu einige Zahnstocher aus Holz oder Plaste zum Niederdrücken/Halten und dann sollte das meiste auch so gelingen ohne die Blendenlamellen gleich zu magnetisieren.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (10.08.2013 um 08:30 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  5. #4
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Magnetismus ist dabei eher "suboptimal"... und bei Weitem nicht immer nützlich, sondern eher hinderlich. Aus diesem Grund sind auch die Lamellen im Normalzustand ab Werk nicht magnetisch und ich werde mich persönlich hüten, sie auf diesem Wege nachträglich zu "magentisieren"... zumal man letztlich die Geschichte nicht steuern kann. Wann ist genug Magnetismus vorhanden am Werkzeug und wann ist es zuviel um besagte Effekte noch sicher ausschließen zu können?
    Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Die Blendenlamellen werden überhaupt nicht magnetisiert, nur der Schraubendreher, und zwar so schwach, dass die Blendenlamelle gerade so an der Spitze hängen bleibt. Da passiert überhaupt nichts. Das ist ganz einfach, ein wenig mit der Spitze über einen kleinen Dauermagneten ziehen, das langt. Manchmal langt es schon, einfach die Schraubendreherspitze kurz auf den Magneten zu halten. Das hat auf die Blendenlamelle keine spürbare magnetisierende Wirkung. Es sollte halt kein Schlitzschraubendreher sein, sondern ein Kreuzschlitz, sonst legt sich die Blendenlamelle an die flache Seite an, und das ist beim einlegen unpraktisch. Und gerade die vorletzte Lamelle anheben und die letzte drunter schieben geht so hervorragend. Seit ich das so mache gehe ich ganz entspannt an die Sache ran. Und ich habe nicht mal übermäßig ruhige Hände. Mit Zahnstochern hatte ich auch mal angefangen, aber die sind mir inzwischen zu grob. Pinzetten mag ich überhaupt nicht, einmal irgendwo angeeckt, und die Lamelle hat einen Knick.
    Ich bin ganz deiner Meinung, dass hier jeder seinen eigenen Weg finden muss. Und dann macht die Übung den Meister.

    Das hier ist mein gesamtes Werkzeug zu diesem Zweck und das hat sowohl für das dicke 180er Sonnar als auch für die Kleinen gereicht:
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    Gruß, Josef

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  7. #5
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    Hallo zusammen,


    aus gegebenem Anlaß möchte ich meine 5 Cent dazu geben, vielleicht ist es ja für den einen, oder anderen hilf-
    reich.

    Ich wollte ein jüngst preisgünstig erworbenes Leitz Focotar 2,8/40mm reinigen. Günstig deshalb, weil im Inneren
    leichter Pilzbefall sichtbar war.

    Das schöne am Focotar ist, dass wenigstens der Linsentubus aus Metall ist. Das weniger schöne war, dass beim
    Entfernen des vorderen Linsenblocks auch gleich die Blendeneinheit mit herausgerutscht ist. Diese wird nämlich
    nicht durch einen Spannring gesichert, sondern lediglich durch die Fassung der der Blende zugewandten Linsen-
    einheit.

    Somit hatte ich den oberen Blendenmitnehmer und 10 (!) Lamellen in der Hand und dachte kurzzeitig daran alles
    zu entsorgen.

    Wie soll man 10 Blendenlamellen in einem Tubus der nicht üppige Platzverhältnisse bietet und auch noch ca. 15mm
    tief versenkt liegt, so exakt positionieren, dass anschließend der Blendenmitnehmer daraufgesetzt werden kann
    und alles wieder funktioniert?

    In meiner Verzweiflung habe ich einen runden Magneten unter die gelochte Rändelung gelegt, in welche die Zapfen
    der Blendenlamellen hineinsollten.

    Es hat tatsächlich funktioniert. Die Lamellen sind geradezu von Geisterhand in die Bohrungen geflutscht. Auch das
    Drunterschieben der letzten 3 sich überlagernden Lamellen hat gut funktioniert.

    Ja, vermutlich sind die Lamellen jetzt magnetisch. Aber sie verrichten wieder ihren Dienst und ich habe nun ein
    sauberes 40mm Focotar.

    Ach ja, wenn die Magnetisierung wirklich ein Problem gewesen wäre, dann hätte ich meine noch aus analogen
    Hifi-Zeiten vorhandene Entmagnetisierdrossel ausgegraben ;-)


    Fazit: Patient gerettet, Bastlers Nerven sind noch heile....


    LG, Christian

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  9. #6
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    Zitat Zitat von jse Beitrag anzeigen
    ....Ach ja, und beim Ausbau der Blende kommt man auch schnell drauf, bei welchem Hersteller fähige Konstrukteure am Werk waren, und bei welchem man die Putzfrau gefragt hat, wie man das denn machen solle.

    Gruß, Josef
    Treffender kann man die Erkenntnisse beim Arbeiten an manchen Objektiven nicht formulieren...
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

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