Das dslr-forum ist eine Sache für sich, da braucht man wohl kaum drüber reden.
Ein Besuch da ähnelt dem Eintreten in eine Arena. Mit dem Bestätigen der URL hört man das Rasseln der schweren Ketten, des sich öffnende Fallgatters, während sich die Seite aufbaut. Das Herz rast und man schärft Verstand und Vernunft das angepeilte Ziel, die gewünschte Information ein. Dann huscht man mit eingezogenen Schultern durch das Tor, springt über die endlose Sumpflandschaft an Kaufberatung, umgeht erbitterte Markenkriege und versucht den Fehlfokusspießrutenlauf möglichst unbeschadet zu überstehen. Anschliessend sucht man die gewünschte Info in einem undruchdringlichen Gestrüpp von off Topic und Markenbashing, während die Menge den Kämpfenden mit Verweisen auf die Suchfunktion versucht zu entmutigen. Hat man dann endlich gefunden, was gesucht, rennt man wie ein Karnickel mit angeschlagenem Ego, eingebeultem Schild und der unumstößlichen Erkenntnis, die falsche Kamera gekauft zu haben, zum nächst gelegenen "Fenster schließen"-Symbol, bevor einer der Mods auftaucht. Das Auftauchen des Desktophintergrundes erscheint das größte Glück auf Erden.
Die manuelle Ecke des dcc ähnelt dann eher dem Öffnen einer Tür und dem Eintreten in einen Raum in dessen einer Ecke ein Kamin steht, ein Radio dudelt leise vor sich hin und in einer gemütlichen Sitzecke vom Couch und Sesseln unterhalten sich angeregt eine Riege von gleichgesinnten Freaks. In der Mitte steht ein Tisch und auf ihm ruhen unzählige alte Linsen in "mint condition", neben einer Schüssel frisch gebackener, noch warmer Kekse.
Die Mods sind handzahm, denn sie stellen 85% der Belegschaft. Schweift also jemand in OT ab, sind sie es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst.![]()
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Zwei grundverschiedene Welten.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass wenn AF, Bildparameter, ISO-settings, Bildstabis und Belichtungsautomatiken wegfallen, und nicht mehr bleibt außer die eigene Unzulänglichkeit, die besten Bilder entstehen, Bilder die fesseln. Den die Kamera rückt in den Hintergrund und der Mensch in seiner ganzen Persönlichkeit wird wieder wichtig. Er ist wieder Herr des Fotos und wenn etwas schief geht, war es seine Schuld und wird daraus lernen.