Zitat Zitat von Heiko Beitrag anzeigen
Das ist absolut richtig, aber erst mit dem richtigen Werkzeug hat man die Möglichkeit so zu arbeiten, dass das Ergebnis der eigenen Vorstellung entspricht. Warum sonst schneidet ein Friseur mit einer 300 Euro teuren Schere meine Haare und nimmt nicht das 5 Euro Teil aus dem Supermarkt? Auch ein Spediteur könnte seine Waren genauso mit einem Pferdekarren von A nach B transportieren........
Dürfte doch klar sein oder? Wer viel fotografiert und damit arbeitet, der braucht solides Handwerkzeug, das haltbar und entsprechend robust und verläßlich ist. Genau wie der Friseur aus Deinem Beispiel, obgleich der sicherlich auch mit einer simplen Schere die Haare schneiden könnte. Wobei die Schere ein schönes Beispiel ist.. hast Du auf dem Jahrmarkt mal einem "Scherenschnitt-Meister" zugesehen, was der mit einer simplen Haushaltsschere für Scherenschnitte zaubert?
Ich sag Dir, das ist einfach grandios...

...Das Motivauge kann allerdings geschult werden und irgendwann ist dann doch die Technik der limitierende Faktor.
Insofern ist der Blick zurück für mich etwas zweifelhaft, denn wenn die Fotografen damals auch schon die Möglichkeiten von heute gehabt hätten, sie hätten sie genutzt - wetten?!
In einigen inzwischen erreichten technischen Belangen durch die Computerisierung (EBV, schnelle Verfügbarkeit der Bilder) bestimmt, aber sicherlich für gute Bilder nicht wirklich wichtig, denn es ist Handwerkszeug und kein technischer Klimbim der Neuzeit ersetzt das Auge.. und sehen des Fotografen, was leider viel zu oft geglaubt wird.

Die Kamera unterstützt den Fotografen bei seiner Arbeit und ist dabei nur Mittel zum Zweck - darin sind wir uns sicher einig. Doch je besser die Technik ist, umso mehr Möglichkeiten der Bildgestaltung werden dem Fotografen an die Hand gegeben. Wie er das nutzt, bleibt dabei allein ihm überlassen.
Wie jetzt? Die Technik ist für die Bildgestaltung wichtig? Bilder werden durch Licht und den Menschen gesehen und gemacht.. deshalb Lichtbildnerei.
Wenn Du das mit Technik meinst, einverstanden. Aber eine Kamera hat in erster Linie nur die Dinge auszuführen, die sie schon immer
machen mußte... Licht aufzeichenen auf ein Medium..
Musst Du mal erläutern inwiefern Du da die technischen Fortschritte als ein mehr an Möglichkeiten bei der Bildgestaltung siehst.


Nachtrag zum erwähnten Artikel des TO:
Zitat: "Ansel hatte noch nicht mal Photoshop! Wie hat er das nur gemacht?"
Das Photoshop früherer Tage war die Dunkelkammer und da wurde auch mächtig korrigiert, wenn auch etwas zeitaufwändiger.
Das ist allerdings wahr. Abwedeln, nachbelichten, Spielereien mit Solarisationsmasken und etliche Techniken, die ich bzw. die Laboratinnen so drauf hatten.

Das waren noch Zeiten....

LG Henry