Das Prinzip ist, daß man den Skalenring vom "wirksamen" Ring getrennt bekommt, dann mit den Schräubchen in anderer Position wieder gegriffen bekommt, die Position des wirksamen Rings für "unendlich" justiert und dann den Skalenring "passend" (damit man plausible Werte ablesen bzw. einstellen kann und der Unendlich-Anschlag "paßt") wieder festsetzt.
Die souveräne Lösung wäre nun, den Skalenring ganz abzunehmen und das Gewinde eine Nummer größer neu zu schneiden und eine neue Schraube (oder sonst einen neuen Gewindestift) zu spendieren. M1 bis M2 in dünnes Alu zu schneiden kriegt man hin, nur gibt es die Schrauben, Maden und Gewindebohrer nicht gerade bei Obi.
Mit den üblicherweise drei Schrauben/Gewindestiften wird der Skalenring auch zentriert. Wenn eine der drei fehlt, passiert das nicht mehr. Da könnte man im Rahmen des etwas besseren Pfusches statt der neuen dritten Made einen dünnen Metallstreifen an der Stelle "einbringen und fixieren (Kleber)", aber das hast Du nicht von mir gehört!
Hallo Jan,
bei besserem Licht habe ich nun auch gesehen, warum ich das Schräubchen nicht eingedreht bekomme: Das Loch setzt sich in dem drunterliegenden Ring fort, fluchtet aber nicht mehr mit den Bohrung im Einstellring. Eine Folge meiner weitgehend erfolgreichen Bemühungen, mit dem Objektiv wieder auf Unendlich fokussieren zu können. Wenn ich die beiden Löcher zum Fluchten bringe, dann habe ich vermutlich wieder die Situation, dass ich Objekte in mehr als 50 Meter Entfernung nicht mehr scharfgestellt kriege:
Ansonsten habe ich auch dieses Objektiv zwischenzeitlich ausgeführt. Meine Beobachtungen: An der Schärfe bei Blende 8 habe ich wenig zu meckern, siehe dieses Beispiel...
...
(sorry für die falsche Orientierung, aber mit korrekter Orientierung durfte ich es nicht hochladen)
... allerdings habe ich bei vielen Bildern ein mehr oder weniger starkes Streulicht in der Bildmitte, auf diesem hier besonders deutlich zu sehen:
Bei dem Bild von der Haltestelle konnte ich das Streulicht mit Hilfe von Lightroom kaschieren. Da war es auch nicht so stark.
Über die Ursache des Streulichts rätsele ich noch... Wenn ich durch das Objektiv durchschaue, sieht das jetzt alles blitzblank aus. Der Schaden, den der Pilz hinterlassen hat, wird nur sichtbar, wenn ich die hinterste Linse ausbaue und auf der konvexen Seite eine Lichtquelle spiegeln lasse. Als Gegenlichtblende verwende ich eine Nikon HN-8, mit StepUp-Ring an das 49mm-Filtergewinde des Travenar adaptiert. Mehr Geli für ein 135er geht nicht!
Andererseits erinnert mich dieses Streulicht an meinen missglückten Versuch, die Einstellschnecke des M-Travenar 2,8/50 mit einem Xenar 4,5/150-Objektivkopf zu verheiraten. Das sollte eine schön kompakte Combo für Feld und Flur werden, handlicher als mit Balgengerät, aber: Der Tubus der Einstellschnecke ist innen metallisch blank und glatt, ohne Lichtbrechrillen. Mit dem Linsenblock des M-Travenar 2,8/50 ist das kein Problem, weil der tief in die Einstellschnecke hineinragt. Der 150er-Objektivkopf aber nicht! Ein Streulicht... David Hamilton wäre begeistert gewesen! Fehlt da dem Travenar 3,5/135 weiter vorne eine Buchse mit Lichtbrechrillen?
Hat oder hatte jemand ein weiteres Exemplar dieses Objektivs und kann über Erfahrungen damit berichten?
Gut Licht!
Rainer
Hallo Rainer,
Die Sache mit dem Streulicht dürfte an Reflektionen am hinteren Tubus liegen.
Schließe die Blende auf f11, oder 16 und schau gegen den Himmel durch. Siehst Du am Tubus Reflexe, dann hast Du die Ursache.
Dagegen hilft spezieller schwarzer, matter Lack, oder eine selbstklebende schwarze Samtfolie. Ich persönlich ziehe die Samtfolie, sofern der Einsatz möglich ist, vor.
LG, Christian
"Hmh!"
Das sind ja am Umfang nichteinmal 2mm
und der Umfang (komplett) eher so pi * d (und davon aber nur ein Teil für den Skalenbereich kürzeste bis weiteste Einstellentfernung)
Da könnte man mal mit einem Meßschieber den Hub ausmessen (und mit der Linsengleichung (das Ding hat ja wohl kaum Innenfokussierung) den gemessenen Wert "plausibilisieren").
Die Frage ist
ob das Objektiv schon immer so war (und an Originalkameras alles im Rahmen der Toleranz ist),
die Adapter falsch liegen aber per Zufall mit den anderen Objekiven harmonieren,
das Objektiv mal zerlegt und nicht perfekt wieder zusammengebaut wurde.
Beim Objektiv sehe ich drei Eingriffsmöglichkeiten, zwei davon "Fehlermöglichkeiten". Der Skalenring wäre eine Chance zum Eingriff (neues Loch bohren), scheint aber als sei alles "wie ab Werk".
Die anderen beiden Möglichkeiten sind die Fassung (Bajonettsockel im Vergleich zum Rest, evtl. läßt sich da der "Hub" rausfeilen oder eine "Unterlegscheibe" weglassen) und das Linsensystem.
Sollte jemand das Linsensystem mal zerlegt haben und beim Wiederzusammenbau die Abstände nolens volens vergrößert haben, ist evtl. die Brennweite leicht geschrumpft (und der "Mittelpunkt" nach vorne gewandert), wie bei einem Objektiv mit Frontlinseneinstellung.
Hallo Jan!Nach allen meinen zum Teil leidvollen Erfahrungen mit alten Objektiven halte ich das - insbesondere bei den verhunzten drei Madenschräubchen-Gewindebohrungen, in denen eine gar nicht mehr halten will - für am wahrscheinlichsten.
Ich würde die verbliebenen zwei etwas lockern, dann mit einer hineingesteckten Stahlnadel das Loch im darunter liegenden Tubus unter das Gewindebohrungsloch im darüber liegenden Tubus schieben und die zwei Madenschrauben wieder fest ziehen,
und dann auf korrekte Unendlich-Einstellung prüfen.
Wenn die noch stimmt, die größere (Stopp-)-Schraube in das Gewindebohrungsloch schrauben und noch mal die Unendlich-Einstellung prüfen.
Wenn die dann noch stimmt, das dritte noch leere Madenschräubchen-Gewindebohrungsloch mit einem Tropfen schnell abbindendem Zweikomponentenkleber füllen.
Gruß, Michael
Hallo Christian,
ja, da gibt es dann Reflexe, wenn auch bei weitem nicht so stark wir bei der Einstellschnecke des M-Travenar 2,8/50. Die hinterste Buchse hat keine Rillen, die 2. Buchse von hinten hat. Beide waren mit einem schlecht haftenden Mattlack beschichtet, den ich beim Entfernen und Wiedereinsetzen der Buchsen ziemlich "weggegrabbelt" habe, jedenfalls hatte ich danach recht schwarze Fingerkuppen. Das mag nun auch zu dem Streulicht beitragen.
Ich hatte im Zusammenhang mit der Einstellschnecke des M-Travenar 2,8/50 vor mehreren Monaten schon mal bei Amazon geforscht, ob es tiefmattschwarze Lacke gibt oder gar selbstklebende Rillenfolie. Auf einen Lack war ich dabei gestossen, aber der muss per Pinsel aufgetragen werden (Spray würde ich hier vorziehen) und ist recht teuer ("Musou Black Acrylfarbe"). Rillenfolie habe ich überhaupt nicht gefunden. An Samt hatte ich noch gar nicht gedacht... mal eben bei Amazon schauen... jupp, ist im Einkaufswagen. Scheint mir einen Versuch wert. Mal schauen, wie ich die selbstklebende Folie in die engen Buchsen hineinpraktiziert kriege. Den "Musou Black" leiste ich mir dann auch mal.
Danke & gut Licht
Rainer
Ich habe ähnliche Streulichtprobleme bei meinem Fujica X Adapter und daher habe ich ca. 2020 DC-Fix Samtfolie, Wandtafel-Farbe und Black 2.0 gekauft. Irgendwie wartet all das noch auf einen kalten November-Abend. Man ist nun bei Black 3.0 und Black 4.0 angekommen und Musou Black gibt es auch noch.
Hier ein Video mit ausführlichem Vergleich:
https://www.youtube.com/watch?v=oKOC3Z9tDiI
Musou Black ist zwar sehr dunkel, scheint aber unangenehm zu riechen.
"Musou Black" ist sicher heißer Reis, und der Preis suggeriert Qualität XXL, aber ich würde es erstmal im Guten probieren und Revell 8 (das gute "Enamel" Zeug, nicht wasserbasiert Acryl, Modellbauläden) oder "Hobby" Mattschwarz (leider Acryllack aber bei Drogeriemart Müller oder sonstwo günstig zu bekommen) nehmen, und wenn das nicht langt "Tafellack" aus dem Baumarkt oder wenn der wieder bei Aldi im Angebot ist (leider auch meist wasserbasiert).
Dazu einen schön weichen Pinsel und man spart sich das Abkleben und die Reinigung der Airbrush.
Plan B dann d-c-fix Samt, schwarz, selbstklebend.
Hallo zusammen
Amazon hat heute geliefert. Ich habe an dem Travenar 3,5/135 nun die hinterste Buchse mit Samt beklebt, die davorliegende, gerillte Buchse mit Musou (mit Wasser verdünnt) behandelt.
Das Ergebnis:
Ich bin angenehm überrascht: Auf diesem Bild wie auch auf 2 anderen vermag ich keinen Streulichtfleck in der Bildmitte mehr zu entdecken. Kleine Ursache, große Wirkung. Jetzt bin doch richtig happy mit meinem für 20 Franken erstandenen Travenar (die Kosten für das Werkzeug und Musou vergesse ich mal gnädig, die Teile kann ich ja für weitere Basteleien verwenden...).
Vielen Dank an Christian für den richtigen Tipp!
Gut Licht!
Rainer