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Thema: Zeiss Planar 50mm f1.4 reparieren

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Fleissiger Poster Avatar von Blende13
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    Danke Michael,
    das hatte ich auch schon so gemacht, die Mechanik könnte ich reinfädeln. Sie lässt sich auch manuell mit einer Pinzette von außen so bewegen, dass die Blende von ganz offen bis ganz geschlossen bedient werden kann. Allerdings ist hier irgendetwas zu schwergängig oder verspannt. Beim Drehen des Blendenringes und gleichzeitigem Drücken des Stiftes in Stellung M reagiert die Blende nur zwischen 1.4 und 4 ordnungsgemäß.
    Weiteres drehen am Blendenring schließt die Blende nicht weiter.
    Konkrete Frage: sitzt denn meine Gabel richtig und auch der federbelastete Hebel an der Gabel auf der richtigen Seite?
    Gibt es irgend eine Stelle, die eingestellt werden muss, um die Verspannung zu lösen?

    Und noch etwas ist mir aufgefallen bei den Bildern des taiwanesischen Reparaturdienstes den ich verlinkte: Die Feder dort, die den Blendenstift herausdrücken soll ist deutlich länger als meine hier. Kann das der Grund sein?
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  2. #2
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    Es fängt beim "Blendenkäfig" an.
    Da gibt es zwei Ringe und die Blendenlamellen.
    Die Lamellen haben eine Achse zur Lagerung, die gehen in den einen Ring mit den kleinen Löchern
    und die Lamellen haben einen Stift zur Betätigung, die gehen ind en anderen Ring mit den Kurvenschlitzen.

    Im Idealfall ist das alles "tief drinnen" verborgen und geht einen nix an.

    Nach draußen gehen dann die Betätigungselemente für den Ring mit der Kurvenschlitzen

    Name:  QBM Planar 1,4-50 Blende.jpg
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    grün:
    Der Blendenrng mit seiner "Stange" fädelt in die Gabel an dem Ring mit der Steuerkurve ein.
    Auf der Steuerkurve reitet ein Hebel, das stellt die Blendenwerte (die Weite der Blendenöffnung) ein.

    flieder:
    der lange dünne Hebel (Blechstreifen) läßt den Ring mit den Kurvenschlitzen hin und her gehen, das öffnet die Blendenlamellen oder schließt sie auf den vorgegebenen Wert.
    Die Gabel fädelt da ein.
    In Stellung "A" des A/M Rings steuert der Stift im Bajonett die Springblende,
    in Stellung "M" wird der dünne Hebel stets in Richtung "geschlossen" gedrückt und die Blende auf den eingestellten Wert geschlossen.

    Ausgebaut sollte sich diese Funktion einwandfrei(!) nachvollziehen lassen.

    Die (bei Dir zu kurze und zu dicke) Feder für den Abblendstift hat erst damit zu tun, wenn der Abblendstift wieder aus dem Objektiv in Richtung "Springblende offen" geschoben werden soll.
    Stift guckt aus Objektiv: Blende offen
    Stift von Kamera eingedrück: Blende auf Arbeitsblendenwert geschlossen.

    Zusammengebaut ergibt sich mit Pech ein Problem der Justage, oder es krankt schon daran, daß in der Blende etwas hakt (und man keine Lust hat, alles wieder zu zerlegen).

    Detail am Rande:

    Name:  QBM Planar 1,4-50 Blendenstift.jpg
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  3. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  4. #3
    Fleissiger Poster Avatar von Blende13
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    Standard Entfernungseinstellung passt ja

    Meine Entfernungseinstellung passt ja in beiden Endstellungen der Skala.
    Wenn ich unendlich auf dem Einstellstrich habe, ist unendlich auch scharf und wenn ich auf 0,45 drehe ist die Naheinstellgrenze erreicht.
    Und wie ich schrieb, es gibt bei den zahlreichen Gewindegängen nur diese einzige richtige Einfädelung des Gewindes, wo die Skalenbeschriftung richtig am Einstellstrich ist. (Fokussieren kann man ja auch, wenn der Einstellstrich oben am Objektiv und die Ziffernbeschriftung irgendwo falsch herum steht. Aber das ist ja nicht der Sinn.) Ich habe also die richtige Einfädelung erwischt.
    Ich bin mir bisher auch sicher, dass die lange der drei Schrauben an der richtigen Position sitzt.
    Jedenfalls dachte ich das bis ich eure Posts las.
    Ich habe mir beim Herausschrauben diese Schrauben extra an die entsprechende Position gelegt und fotografiert, damit ich weiß, wo ich sie herausgeschraubt habe und wo sie beim Zusammenbau hinkommen müssen.
    Allerdings grüble ich nun auch, ob der Vorbesitzer des Objektives die beim vergeblichen Zusammenbau-Versuch überhaupt an die richtige Stelle eingeschraubt hatte. Das muss ich dann wohl noch einmal durchprobieren.
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  5. #4
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    Der Ring mit der Entfernungsskala kann ja gelöst und relativ zum inneren Ring mit dem Schneckenganggewinde verdreht werden ... aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber das wäre meine Ferndiagnose zum nicht ordnungsgemäßen Anschlag bei kürzester Einstellentfernung.

  6. #5
    Fleissiger Poster Avatar von Blende13
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    Hallo Jan,

    neben deinen sehr ausfühlichen theoretischen Grundlagenausführungen finde ich zwei der Punkte besonders interessant:

    Zum ersten:

    ….Die beiden Gewinde können dabei aber in "beliebigen" Stellungen zueinander stehen und an unterschiedlichen Punkten eingefädelt sein. Ein paar Einfädelpunkte und damit verbunden Grundstellungen des wirksamen Rings mit dem Feingewinde…..ich gehe aber davon aus, daß mehr als ein Einfädelpunkt zum Ziel führen können muß…..
    Hier kann ich deine Überlegungen als durchaus nachvollziehbar und logisch ansehen. Besonders die Zeichnung mit den beiden Fotos meines Objektives mit dem grünen Rahmen und der Erklärung zu den Einfädelpunkten und Sacklöchern und dem Zusammenspiel der beiden Gewinde.

    Und daraus folgt als praktischer Hinweis der zweite Punkt:

    …..Das Objektiv so zusammenbauen, daß es mechanisch gut funktioniert (Anschläge, [IMG]file:///C:\Users\User\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\c lip_image001.gif[/IMG]Blende , Geradeführung), den Skalenring so justieren und mit den drei Maden festsetzen, daß unendlich für Deine Kamera und Deinen Adapter stimmt und ein neues, drittes Loch für die Postionierschraube bohren…..
    Ich denke, ich werde die Madenschraube, die in eines der Sacklöcher greift mal herausschrauben und nach lösen der drei Klemmschrauben den Ring auf unendlich am Einstellstrich einstellen. Mal sehen, was dann am 0,45cm Ende passiert.

    Gegebenenfalls - so es klappt - ist dann wohl wirklich die für mich sinnvollste Lösung um zum Ende zu kommen, ein drittes Sackloch zu bohren.
    Dieses auszuprobieren, dazu werde ich aber frühestens in einer guten Woche kommen.

    Eine Einschränkung hinsichtlich deiner Theorie mit den verschiedenen möglichen Einfädelpunkten habe ich aber doch:

    Es würde wohl alles so funktionieren, wenn da nicht die Blendenmechanik wäre.

    Ich habe nämlich festgestellt, dass ich nach zig Versuchen nur eine einzige Stellung (Einfädelpunkt) gefunden habe, wo der dann aufzulegende Ring, der die Rastmarkierungsplatte (Wie immer das Ding heißen mag) für die Blende – also das mit der schmalen Führung die die Kurvenscheibe bewegt – weder eines der drei Schraubenlöscher verdeckt noch den Schwenkbereich der Kurvenscheibe begrenzt wenn man die Blende schließt oder öffnet.
    Gleichzeitig ist nur dann die Blendenzahlenmarkierung so angeordnet, dass von 1.4 bis 16 über den Einstellstrich gleiten kann. Damit werden die anderen möglichen Einfädelpunkte meiner Meinung nach ausgeschlossen.
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  7. #6
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    Zitat Zitat von Blende13 Beitrag anzeigen
    Hallo Jan,
    ...

    Eine Einschränkung hinsichtlich deiner Theorie mit den verschiedenen möglichen Einfädelpunkten habe ich aber doch:

    Es würde wohl alles so funktionieren, wenn da nicht die Blendenmechanik wäre.

    Ich habe nämlich festgestellt, dass ich nach zig Versuchen nur eine einzige Stellung (Einfädelpunkt) gefunden habe, wo der dann aufzulegende Ring, der die Rastmarkierungsplatte (Wie immer das Ding heißen mag) für die Blende – also das mit der schmalen Führung die die Kurvenscheibe bewegt – weder eines der drei Schraubenlöscher verdeckt noch den Schwenkbereich der Kurvenscheibe begrenzt wenn man die Blende schließt oder öffnet.
    Gleichzeitig ist nur dann die Blendenzahlenmarkierung so angeordnet, dass von 1.4 bis 16 über den Einstellstrich gleiten kann. Damit werden die anderen möglichen Einfädelpunkte meiner Meinung nach ausgeschlossen.
    Tjah, was macht man, wenn der andere einen nicht sofort versteht? Man sagt alles nocheinmal nur viel lauter und läßt Artikel und so weg und benutzt die Verben im Inifinitiv.

    Name:  Planar Linsenblockorientierung.jpg
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    Der "Einfädelpunkt", von dem ich rede, der bezieht sich auf das mehrgängige steile Gewinde (das ich kürzlich noch als "Grobgewinde" bezeichnet habe) im Vergleich zu dem wirksamen Ring der Enfernungseinstellung. Mal angenommen die beiden Gewinde (außen am Linsenblock, innen am wirksamen Ring) haben 16 Gänge (ich seh im Foto oben ca. 8 und dann wäre da die Rückseite), dann könnte man an einem der beiden Ringe EINEN der Gewindegänge festlegen und das andere Gewinde könnte dann mit einem der 16 Gänge da einfädeln.

    Ein anderer "Einfädelpunkt" ist wohl die Lage des Linsenblocks zur Geradeführung (ein einziger Punkt geht, Schraubenlöcher, Blendenwert und Springblende müssen folgen).

    Um den Schneckengang "einzufädeln" sollte man den wirksamen Ring so weit rausdrehen, daß man die Geradeführung eingefädelt bekommt und dann das Linsenblock in der Geradefürung immer weiter einfährt, und bei kürzester Einstellentfernung darf die Geradeführung (und der Blendenkram) nicht wieder ausfädeln und der Anschlag soll auch wirksam werden. Umgekehrt, muß man den Linsenblock so weit einfahren können, daß man unendlich klar erreicht.

    Mal angenommen zwischen unendlich und 0,45m sind am Skalenring 180°, dann müßte man den wirksamen Ring erstmal bis zum Anschlag rein, und dann 180° "plus X" wieder rausdrehen, damit das klappt. Nimmt man zu wenig "plus X", dann kommt man hinterher mit Pech nicht auf unendlich, nimmt man zuviel "plus X", z.B. "drei Umdrehungen oder 3x360°", dann fädelt man bei 45cm wieder aus oder der Anschlag schläg nicht an.

    Ich gehe aber davon aus, daß in der Konstruktion die Sache so ausgelegt wurde, daß man (bzw. "frau"!) den wirksamen Ring von Hand ganz reindreht, und dann "eine dreiviertel Drehung" (oder so, evtl. auch eineinhalb) wieder raus, und nicht "einmal rein bis zum Anschlag mit 1,234 Newtonmetern und dann 267,654° wieder raus".

    Im weiteren Verlauf wäre dann für die Fertigung festgelegt, um wieviel Grad die Geradeführung links oder rechts vom Skalenindex liegen soll (damit alles schnickelt!) und dann obläge es der Montagefachkraft, "irgendeinen" Einfädelpunkt für das steile Gewinde durch drehen des wirksamen Rings anzusteuern und dann den Linsenblock in der Geradeführung laufend "einzufahren". Dann kommt der Skalenring und Justage auf dem Kollimator, dann das Positionierloch bohren (Späne absaugen), zack, fertig. Mit Pech noch etwas hin und her damit die Späne nicht irgendwo hin gehen, aber möglichst wenige Arbeitsschritte und tunlichst nicht darauf angeweisen sein, den einen der 16 (oder so!) Gewindegänge wiederfinden zu müssen nachdem man alles für das Bohren des Positionierlochs wieder zerlegt hat.

    Mal angenommem Du wolltest den Linsenblock hier in den Schneckengang einfädeln

    Name:  Planar Ringe.jpg
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    dann wäre Dir der Skalenring mit seinen Anschlägen arg im Weg (um den wirksamen Ring genug drehen zu können).

    Es wird aber Klar, daß der Blendenring (außen der zum Anfassen, innnen die Rastungen und die Stange zur Übertragung des eingestellten Werts) gegen die Fassung (Indexmarke, Geradeführung und Bajonett) drehbar ist, wie auch der wirksame Ring gegen die Fassung drehbar ist (und der Skalenring ist justierbar zum wirksamen Ring, aber im Betrieb sind die beiden fest miteinander verbunden), aber die Position der Geradeführung zum Index und zum Bajonett und zur Springblende und zur Übertragung des Blendenwerts bleibt fix. Klar bewegt sich der Stift am Ring für den Blendenwert in einem Bereich, aber die Anschläge bzw. Rastpunkte bleiben stehen.

    In meiner Gedankenwelt könnte man den wirksamen Ring also "reindrehen" und dann je nach Vorgabe "eine", "eineinhalb" oder sonstwieviel Umdrehungen (oder ca. 300° oder ...) wieder raus, aber dann wäre man "frei" in der Wahl eines der in der Nähe liegenden Einfädelpunkte für das steile Gewinde. Und da wären dann vielleicht drei oder vier Einfädelpunkte in der Nähe und ja, dann wäre der wirksame Ring mit seinem Feingewinde mal mehr drin, mal weiter raus, aber weniger als 1/4 Umdrehung und wenn das Feingewinde eine Steigung von 0,5 oder 0,75mm/Umdrehung hat, dann wäre alles innerhalb des grünen Bereichs für Blende, Geradeführung und Anschläge des Skalenrings.

    Die Schraubenlöcher legen die Stellung zwischen Bajonett (mit Geradeführung und Blendenmechnik) und dem Ring mit dem Einstellindex für Blende und Entfernung (und dem Feingewinde, das den wirksamen Ring aufnimmt) fest.

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


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