Hallo zusammen,
ich habe für einen meiner fotobegeisterten Söhne das Tokina ATX-Pro af 2,8/200mm in Japan für einen nicht allzu-
hohen zweistelligen Betrag an Land gezogen. Es schaut aus wie neu und die Linsen sind absolut klar und makellos.
Laut Recherche hat es ebenfalls den 17-linsigen Aufbau mit einen SD Element in der vorderen Linsengruppe.
Ich glaube nicht, dass die fehlende Unendlichjustage am Objektiv selbst liegt, sondern tatsächlich eher am Adapter.
Eine Möglichkeit dies am vermeindlich fehlerhaften Adapter selbst nachzuprüfen wäre, das Objektiv bei 200mm
auf Unendlich zu fokussieren und dann beim runterzoomen auf 80mm zu prüfen, ob das anvisierte Objekt aus dem
Fokus gewandert ist.
Ich habe auch bei teuren Adaptern immer wieder, teils erheblich fehlerhafte Auflagemasse festgestellt. Am schlimmsten
war hier der eigentlich durchaus teure Metabones Adapter, der mich regelrecht im Stich gelassen hat.
Definitiv keinen Fehler macht man, wenn man auf die Novoflex Adapter zurückgreift. Hier habe ich noch keinen einzigen
Ausreisser gehabt.
LG, Christian
Das Foto reicht schon. Wenn es ein Schiebezoom ist, hat es wohl Innenfokussierung. Die Fokussierung über den Zoom+Fokus-Ring habe ich bei diesem Objektiv noch nicht zerlegt, müsste mich da auch erst reindenken.
Ziehe doch mal die Gummierung dieses Zoom+Fokus-Ringes ab und schau, ob da Madenschrauben am Rand nahe der Entfernungsskala sind.
Wenn ja, könnte es ausreichen, diese etwas zu lockern und den Ring mit der Entferungsskala gegen den Hauptring etwas zu verdrehen.
Gruß, Michael
Ich hab dann gerade das Schrott-Objektiv wiedergefunden und damit erstmal gespielt. Fazit: Unter der Stativ-Schelle sind drei Kreuz-Schrauben, mit diesen ist der untere Tubus (der mit der Brennweitenskala) befestigt. Nach dem Entfernen des Gummis offenbaren sich zwei Kreuzschrauben, diese halten den Zoom an Ort und Stelle (also nur Vertikal), sowie drei Schlitz-Madenschrauben, diese dienen zum Justieren der Entfernungskala, aber auch leider nur dazu. Der End-Anschlag lässt sich damit nicht regulieren.
Wenn man "den Schlitz" jetzt auf eine passende Stelle bringt, offenbaren sich zwei Schrauben.... diese war ich aber (trotz des Schrott-Status des Objektivs) noch nicht Willens genug zu lösen....
Wird der Fokus ggfls von Vorne justiert?
Ohne genau dieses Objektiv zu kennen (ich habe ja den Nachfolger, das Drehzoom), vermute ich stark, dass
der Zoomring und der Ring, auf dem die Meter und Feet graviert sind, nicht aus einem Stück gefertigt sind,
sondern dass dieser Ring mit den Entfernungswerten auf den Zoomring geschraubt ist.
Möglicherweise besitzt dieser Ring einen Anschlag. Somit besteht eventuell die Möglichkeit die Justage vorzu-
nehmen, indem Du den Ring mit den Entfernungswerten abschraubst und dann am Zoomring versuchst Unend-
lich zu erreichen und dann den Entfernungsring passend dazu wieder anschraubst.
Wiegesagt, das ist nur eine Vermutung meinerseits...
LG, Christian
Leider nein. Wenn ich die Madenschrauben löse, kann ich den Distanzring abnehmen, aber einen End-Anschlag hat er nicht. Wenn man den Tubus mit den beide Schlitzen entfernt, kommt darunter ein Ring zum Vorschein, der innen den Endanschlag hat (das scheint sein einziger Zweck zu sein), sich aber augenscheinlich nicht von hinten lösen lässt. Er hat einige Löcher. Diese geben den Blick auf die Schrauben, welche in den Schlitzführungen für die inneren Linsengruppen sitzen, frei. Aber soweit drinnen kann die Justage doch eigentlich nicht liegen?
Das glaube ich auch nicht.
Manuell innenfokussierte Teleobjektive und -Zooms haben manchmal sogar einen Fokussierbereich, der über oo hinaus zu drehen ist, um Fokusveränderungen durch Längenwachstum des Tubus bei hohen Temperaturen ausgleichen zu können.
Dieses offenbar ist so konstruiert, dass keine Justage des oo-Punktes möglich ist.
Kann ausgeschlossen werden, dass dieses dein Exemplar schon mal von Jemand versucht wurde zu zerlegen?
Was dein Schrott-Objektiv angeht: im untersten Bereich des Tubus - da, wo das Bajonett dran kommt - ist der Haupttubus mit dem Endstück verbunden, da könnten eventuell Zwischenringe eingelegt worden sein vor dem fest schrauben, oder das Endstück wurde in den Haupttubs eingeschoben (gegen verdrehen geschützt durch die eine Schraube in der Aussparung im Haupttubus) und nach Justage des oo mit den anderen Schrauben fixiert.
Gruß, Michael
Ein weiter entferntes Objekt (Kirchturmspitze, ziemlich genau 1km entfernt) konnte ich einigermaßen scharf stellen. Gestern war hier im Münsterland aber auch Dauerregen und es war recht diesig. Ich habe zwei Adapter für FD auf Z hier: Einen von Urth, den anderen von Pholsy. Eigentlich müsste das Auflagemaß der Nikon Z ja um 26mm verlängert werden, um das Auflagemaß von 42mm der FD-Objektive einzuhalten. Bei beiden kann ich von Fläche zu Fläche gemessen jeweils 24,5 und 24,4 mm messen, sie müssten demnach eher Probleme mit der Naheinstellgrenze haben, oder nicht? Ich hab das 80-200 auch damals an meiner m43 per Adapter gehabt und scharfe Fotos vom Mond bekommen. Ich stehe gerade etwas ratlos da. Momentan ist ja quasi noch Neumond, sodaß ich das nicht wirklich komplett nachstellen kann. Aber beim Kirchturm hatte ich den Eindruck, daß mit dem 100-300 auch eine Schärfebene hinter 1km anvisiert werden konnte. Beim 80-200 war da schon Schluss
Geändert von hinnerker (04.08.2024 um 23:02 Uhr)
Wenn Du die 1km entfernte Kirchturmspitze einigermaßen scharf stellen konntest, fehlt fast nichts zu "Unendlich". Üblicherweise erlauben die Adapter auch ein Scharfstellen über Unendlich hinaus, um "Spielraum" zu haben. Wenn deine Adapter zu kurz sind, bedeutet das, dass sie über unendlich hinaus fokussieren können (wenn Deine Überlegungen/Messungen stimmen, wäre das so). Unendlich wird bei einem perfekt abgestimmten Schneckengang erreicht, wenn der Objektivblock maximal nah am Sensor ist.
Ich würde an Deiner Stelle mal ein paar Testfotos mit erhöhtem Aufwand machen: ISO 100, Blendenvorwahl (A), auf dem Stativ, mit Countdown oder Fernauslöser, mit maximaler Fokuslupe bei f/2.8 auf den Kirchturm scharfgestellt (dabei wahrnehmen, ob es noch "weiter" ginge - viel kann's nicht sein), IBIS ausgeschaltet (nicht nötig wegen Stativ, potentielle Fehlerquelle). Dann eine Blendenreihe aufnehmen: f/2.8 - f/4 - f/5.6 - f/8.
Wenn das klappt, nimm den Mond nächstes Mal ebenso auf. Scharfstellen auf Stativ, IBIS aus, maximale Fokuslupe, Zeit nehmen, Fokussieren bei f/2.8, dann auf f/5.6 abblenden für die Fotos, Verschlusszeit bei f/5.6 ca. 1/100 (nach Eindruck auf dem Display einstellen klappt für mich immer gut), Mond im Zentrum platzieren, mehrere Versuche. Dann sollen auch knackige Bilder herauskommen.
Ich kenne die Marken nicht, von denen Du die Adapter beziehst. Ich nehme selbst seit einigen Jahren nur noch K&F. Da stimmt die Qualität unter den günstigen Anbietern. Ich bin absolut zufrieden. Es mag sein, dass Novoflex noch etwas besser ist, glaube ich aber nicht. Die meisten der Adapter, die ich in den letzten Jahren gekauft habe, passen perfekt. Einzig problematisch (aber generell - alle Anbieter) ist QBM. Auch da habe ich den besten bei K&F gefunden, abgesehen von dem für mein Rollei/Zeiss Distagon 2/28. Da sitzt jetzt ein "individueller" Adapter von Fotodiox dran, der nur da ganz genau passt.
Geändert von hinnerker (04.08.2024 um 23:06 Uhr)
Eventuell liegt es doch am Objektiv. Mit meinem Novoflex Adapter (gemessen an den Zeiss Otus Objektiven perfekte Länge) ist der Unendlichfokus des ATX Pro bei 200mm laut Einstellung (im MF Betrieb) noch vor dem Unendlich Symbol erreicht. Also laut Skala zwischen 15m und Unendlich. Ich weiß natürlich nicht, ob das eine Eigenart der af Version ist, aber möglicherweise verbirgt sich dahinter eine gewisse Serienstreuung.
LG, Christian