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Thema: Minolta X-700: Elektronikfehler > Ersatzteilekiste

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    ...
    Hier wird ua. von einem Tantalkondensator (C8) berichtet, der undicht werden kann.

    Das wäre mir neu. Elektrolyt, das austritt, gibt es ja nur in Elkos.
    Falsch, auch Tantalkondensatoren gehören in die Gruppe der Elektrolytkondensatoren. Sie haben eine sehr lange Lebensdauer und sind quasi zerstörungsfrei, wenn sie nicht mißhandelt werden.

    Lies hierzu mal das Wiki...

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tantal...lytkondensator


    Ich habe viele elektronische Schaltungen in meiner Jugend aufgebaut, Elektor und die Funkschau waren meine Bettlektüre. Noch nie ist mir in einer Schaltung eine Tantalperle auf natürlichem Wege "abgeraucht". Die halten in der Regel hunderte von Jahren. Was sie allerdings nicht mögen, sind zu hohe oder wechselnde Spannungen in umgekehrter Richtung.

    Da frage ich mich dann doch, wo diese in einer Gleichstrom - betriebenen Kamera mit 3 Volt Spannungsversorgung herkommen sollen ?

    Allerdings gab es um die Jahrtausendwende eine Elektrolyt-Brühe, die reihenweise reguläre Becher - Elkos zum bersten brachte. Damals hatte ich mit reihenweise "ausgestiegenen" Mainboards im Computerbereich zu tun.
    Statt der 105° erreichte die Brühe nur um die 85°, was die Kappen der Elkos aufriss und das Elektrolyt austrat. Damit war natürlich jede auf Stabilität setzende Digitalschaltung hinfällig, denn dies führte zu beliebigen Spannungsverhältnissen in den einzelnen Zweigen der Stromversorgung.

    Dies bedeutet aber nicht - weil die einen anderen Aufbau des Elektrolyt haben - das es nicht auch eine "fehlerhafte Charge" gegeben haben könnte. Will ich nicht ausschließen.

    Mir würde in einer Kamera aber nichts einfallen, was für die Zerstörung eines Tantal Elkos sprechen könnte, und was bei einem Austausch nicht wieder den gleichen Effekt zeigen würde und ihn zerstören könnte. Als Sicherung könnten die Dinger eventuell herhalten, wenn Schaltungsauslegungen bewusste darauf abzielen, hochfrequente Spannungsspitzen/Nadelimpulse abzublocken.

    Sollte so ein Ding kaputt gegangen sein, so kommst Du ohnehin mit dem reinen Austausch nicht weiter, sondern musst die Ursachen die zu seiner Zerstörung führten, suchen.

    Stichwort wäre hier "Ripple", also eine dem Gleichstrom überlagerte Wechsel- oder auch Brummspannung genannt. Tantalelkos werden bei Auslegung und Bau von Spannungsversorgungen gern genommen, um nach der Glättung am Eingang und Ausgang an Spannungsreglern genau diese Überlagerungen einer Restwelligkeit heraus zu filtern und den Spannungsregler vor "Selbsterregung" und Zerstörung zu bewahren.

    Welche Batterien arbeiten in dieser Kamera? 3 oder 6 Volt?
    Geändert von hinnerker (19.09.2023 um 09:13 Uhr)
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  3. #2
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    Die Kamera wird mit 3 Volt betrieben.

    Denkbar wären auch Schäden an den ICs durch Überspannung, verursacht durch unterschiedliche Potentiale Mensch - Maschine ;-)

    Dann, wenn die Kamera geöffnet und die ICs kontaktiert wurden, Thema ESD.

    Im Service Manual wird auf das Thema hingewiesen.

    Aber das Problem mit LEDs und Verschluss tritt ja beim Anwenden der geschlossenen Kamera auf, also scheidet diese Möglichkeit aus.

    Sicherungen sehe ich keine im Schaltplan, auch nicht in der Bauteileliste.
    Gruß,

    Andreas

  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Ob Sicherungen oder nicht.

    Aufgrund der Fehlerbeschreibung selbst --> Auslöser gedrückt, LEDs weg->> Auslöser freigegeben, LEDs wieder da, tippe ich nach wie vor auf den Verschluss.

    Es werden die unterschiedlichsten Schaltvorgänge beim Antippen des Auslösers geregelt und dafür werden unterschiedliche Spannungszweige bemüht, die sich abhängig vom eingestellten Programm auf unterschiedliche Dinge einstellen. Dies können sein... Meßwertspeicherung der Beli-Werte, Vorspannung für die Aufzugsmotoren des Verschlusses, Abfrage von weiteren Sensoren für den Zustand der beteiligten Komponenten und deren Bereitschaft, Stand des Schwingspiegels z.B. bei Serienaufnahmen... ließe sich beliebig fortsetzen.

    Wichtig ist zu verstehen, dass dort eine Menge Dinge mehr passieren, als man so auf den ersten Blick vermutet und das eben auch unterschiedliche "abgeleitete Spannungen" für einen Aufzugsmotor, die Logikschaltungen, die LEDs etc. benötigt werden, weil nunmal nicht alles rein auf 3 Volt läuft. Es gibt in solchen Kameras halt unterschiedlichen Spannungszweige, die für die beteiligten Komponenten erforderlich sind.

    Gerade wegen des totalen "Blackouts" beim Antippen des Auslösers deutet das für mich darauf hin, das zu dem Zeitpunkt wo Du den Auslöser betätigst, erhebliche Mengen Strom an einen Verbraucher geliefert werden müssen und dass in einem Spannungszweig ein Kurzschluss für die hohe Stromentnahme verantwortlich sein könnte.

    Typischerweise sind es die Verschluss-Motore, die hohe Ströme abfordern. Wenn ein Motor gar in einer undefinierten Stellung "hängt" saugt er halt bei jeder Auslösebetätigung den kompletten Stromkreis kurzzeitig leer. Auch falls der Motor einen Windungsschluss hat, verringert sich die ohmsche Komponente und zieht nun nochmehr Strom.

    Wie ich auch schon schrieb, wäre es durchaus auch denkbar, das die Tantale als Sicherung dienen. Tausch sie aus und dann schau weiter.

    Richtigerweise schriebst Du auch, das ESD im Grunde kein Problem darstellt, denn in der Regel sind elektrostatisch gefährdete Komponenten nur in nicht verbautem Zustand gefährdet gegen hohe Überspannungen aufgrund von elektrostatischen Aufladungen. Gleichwohl ist es natürlich immer anzuraten, sich an ein Erdungsband anzuschließen.

    LG
    Henry
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  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


  6. #4
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    „Wir werden sehen, was passiert“ (Donald J. Trump)

    Ich ordere jetzt einmal bei Reichelt Achtersätze Kondensatoren.

    Wenn ich schon die obere Platine ablöte, dann tausche ich die komplette Bande aus.

    Wenn das nicht hilft, gehe ich ans Durchmessen nach Referenz im Service Manual.

    Jedenfalls wird es wieder ein interessanter Trip.

    Ich hatte den Verbau der Elektronik in der X-700 überschätzt.

    Aber es sind nur die Kabel zum Ablöten.

    Komplexer geht es auf der Platine um das Okular zu, auf dem ua. die Siliziumzelle für die Belichtungsmessung sitzt. Da sind auch mehradrige Kabelstränge mit unterschiedlichen Lötpunkten.
    Geändert von Ando (19.09.2023 um 18:22 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  7. #5
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Gerade wegen des totalen "Blackouts" beim Antippen des Auslösers deutet das für mich darauf hin, das zu dem Zeitpunkt wo Du den Auslöser betätigst, erhebliche Mengen Strom an einen Verbraucher geliefert werden müssen und dass in einem Spannungszweig ein Kurzschluss für die hohe Stromentnahme verantwortlich sein könnte.
    Motore gibt es in der X-700 keine, daher kommen als induktive Last nur die Elektromagnete infrage.

    Durch Selbstinduktion sollten deren Spulen (Wicklungen) eine Spannung aufbauen, die der Eingangsspannung entgegenwirkt.

    Daher sollte der Stromverbrauch ganz zu Beginn des Schaltvorganges um Null Ampere sein, bis sich das Magnetfeld in der Spule aufgebaut hat und damit die Selbstinduktionsspannung einer Exponentialfunktion folgend, abnimmt. Dann ist nur mehr der ohmsche Widerstand der Spule da und der Strom rauscht für den Augenblick dahin. Hier, denke ich, stützen die Kondensatoren, damit die Spannung nicht einbricht.

    Das zu zeigen, wäre etwas für das Speicheroszilloskop

    Fällt ein Kondensator da aus, geht das LED-Licht aus - so meine Vermutung.

    Tantals können bei Ausfall kurzschließen - ich denke, da bin ich richtig unterwegs.

    Fürs erste einmal ;-)
    Gruß,

    Andreas

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