Jan Böttcher meinte, mein Zitat nach seiner Vorstellung abändern zu müssen
Also verlor ich ich die Nerven
Nein, nur die Motivation, es weiter zu probieren.
Allerdings hatte ich ja schon früher einmal gesagt, dass ich mir ua. auch die Grenzen für eigenes Tun ausloten möchte.
Mein Ziel ist nicht, alles zu können, sondern herauszufinden, was ich denn kann und was nicht.
Begegnet mir wieder so eine Situation bei einem guten Objektiv, breche ich ab und gebe ggf. weiter an jemanden, der es kann.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich mich hier verbessere, aber auch keine Notwendigkeit![]()
Gruß,
Andreas
... der Wurm nagt ...![]()
Einerseits sind die Dinger wohl nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern so für fünf bis maximal zehn Jahre, andererseits wüßte ein geschulter Servicebetrieb ja wie es geht.
Bei der Unendlich-Stellung der Objektive für SLR-Kameras (und für TLRs) muß man sich auch nicht unnötig große Sorgen machen (bei Leica-M dagegen schon!).
Schlimmstenfalls kann man hinterher nicht mehr auf unendlich einstellen, zweitschlimmstenfalls stimmen der Anschlag bei unendlich und die Skalenwerte hinterher nicht mehr - aber man fokussiert ja im Regelfall visuell über den Sucher und ignoriert die Skala bestmöglich.
Wenn Du meinem Rat (oben) folgst und es zusammenbekommst, mußt Du ja irgendwann den Ring mit der Entfernungsskala wieder am Messing-Ring befestigen. Wenn Du da großzügig bist und nachher über unendich hinaus fokussieren kannst, verschenkst Du ein-zwei Zentimeter an der Naheinstellgrenze und den Skalenanschlag für unendlich. Warst Du zu knauserig ist bei "5m" Schluß. Wenn es Dich stört, löst Du die Schräubchen wieder und korrigierst ein wenig. Der Sucher sagt Dir direkt und analog "die Wahrheit". Und wenn Du auf ein 5m entferntes Objekt scharf stellst, machst Du das ja auch nur mit Sucher und Auge, ganz ohne Kollimator.
Wenn DABEI rauskommt, daß der Entfernungsring (in Folge der Positionierung des Messingrings) "völlig inakzeptabel" sitzt, muß man den Zusammenbau ab "Messingring ins Feingewinde drehen" nochmal neu denken.
Bei Leica-M eine ganz andere Nummer, da muß das Objektiv ja präzise synchron zum lediglich mechanisch angekuppelten "parallelen" E-Messer passen.
Hallo Jan!
Deshalb will ich auch Gewinde/Schneckengänge der Fokussierung bei keinem Objektiv zerlegen, um nur verharztes Fett, Metallabrieb, Schmutz und Sand hinaus und frisches Fett hinein zu bekommen,
das mache ich normalerweise nur von beiden Seiten am jeweiligen Endanschlag.
Gruß, Michael
Dieses Einfädeln in den Schneckengang kenne ich ich auch und es ist immer spannend ob es bei oo passt. 3 - 4 Versuche sind schon sehr gut.
Ich frage mich nur wie macht das der Hersteller und das bei oft mehreren tausend Objektiven, welchen Trick gibt es da ?
VG Ulrich
Wie komme ich zur Philharmonie?
Üben! Üben! Üben!
Tip 2: Gerade Unterlage, nicht freihändig
Stur wie ich bin, holte ich mein MC 35/2.8 hervor, dem ich eben erst die Blendenlamellen einzeln gesäubert hatte.
Ich wollte sehen, ob ich die am Vormittag mit dem armen Cosinon gemachten Erfahrungen in Besseres umsetzen konnte.
Denn das MC ist ähnlich aufgebaut, was die Fokussierung betrifft.
Drei Schrauben halten den Fokusring.
Ein Aluring gibt das Helicoid, das mit einem anderen Ring verschraubt ist und die Verbindung zum hinteren Teil des Objektivs herstellt. In der Mitte hebt und senkt sich eine optische Einheit, darunter die Blende, die mit dem Bajonett kuppelt.
Diesmal markierte ich die Teile bei Unendlichstellung. Auch den Abnahmepunkt des Helicoids.
Nach einigen Stunden und einem Video merkte ich, dass ich zuerst das Helicoid mit dem Ring einschrauben musste, damit ich die Blende einbringen konnte.
Es gelang mir dann, die Markierungen in Deckung zu bringen und alles sah gut aus.
Nur beim Einstellen der Mindestentfernung sprang der Blendenübertragungshebel aus der Kupplung.
Offenkundig sitzt das Helicoid eine Drehung zu hoch.
Schweigend packte ich die Teile des MC in eine kleine Kartonbox und stellte mich dem Misserfolg.
Was hatte der Tag gebracht?
- Erfolgreiche Behebung eines klemmenden Blendenhebels bei meinem MD 35-135
- Sektion des Cosinon - immerhin etwas gelernt dabei
- Demontage ohne Rückkehr eines einwandfreien Objektivs
Fazit
- Von weiteren Ausflügen in die Fokuswelt meiner Objektive nehme ich Abstand.
- Das Risiko, das Objektiv nicht mehr bzw. nicht mehr einwandfrei montieren zu können, ist mir zu hoch.
- Die Arbeit in Öl ist unangenehm. Dabei war noch gar kein neues Fett im Spiel.
- Ich habe keine Möglichkeit, Objektive auf unendlich zu justieren, bin also auf die vorhandenen Einstellungen angewiesen.
- Ein wertvolles Objektiv würde ich ohnehin nicht versuchen, in neues Fett zu packen. Schon gar nicht ein Zoom.
Ich werde Michael bitten, das MC wieder in guten Zustand zu bringen.
Ohnehin hätte ich heute etwas für ihn auf der Post aufgeben sollen
Ich bin sonst aber zufrieden.
Grenzen wurden ausgelotet und immerhin kann ich Linsen reinigen und Blendenlamellen putzen - wenn sie mich ranlassen ;-)
Gruß,
Andreas
Hallo Ulrich!
Bei ganz alten Objektiven habe ich manchmal den Eindruck, dass der Hersteller das während des Zusammenbauens ein Mal für die Ewigkeit gemacht hat, vor allem bei den Objekitiven, wo der Fokussiertubus die Fokusentfernungsangaben eingraviert hat.
Gelegentlich wurde auch ein dünner Aluminiumstreifen mit den Fokusentfernungsangaben auf den Fokussiertubus geklebt, wodurch minimale Abweichungen der angezeigten von der tatsächlichen Fokusentfernung korrigiert werden konnten.
Bei den neueren Objektiven ist allerdings der Fokusentfernungsangaben-Ring vom Fokussiertubus getrennt justierbar.
Gruß, Michael
Da ich ja ua. eine vielköpfige Nikkor-Familie unterhalte, habe ich mir einige weitere Reparaturberichte von Richard Haw angesehen, den ich für den kompetentesten und unerschrockensten Nikkor-Behandler halte:
„Lens Repair Articles“
https://richardhaw.com/lens-repair-articles/
Demnach - und ich glaube es ihm, insbesondere nach meinen eigenen Erfahrungen bisher - ist das alles gar nicht einfach.
Einsatz von Lösungsmitteln, ausgiebiges Markieren, pedantisches Reinigen, Helicoide, die gegeneinander laufen - als zusätzliche Komplikation CRC-Nahausgleich, zahlreiche Justageeinstellungen etc.
Die Vorstellung, eben einmal ein Nikkor zu zerlegen, zu warten und dann vor dem Nachmittagskaffee wieder in den Schrank stellen zu können, vermittelt er mir nicht.
In meinem Fall gilt das bereits ab Cosinon und Minolta :-)
Da ich meine eigenen Erfahrungen ja auch deshalb veröffentliche, damit sich Interessenten ein Bild machen können, was sie ggf. erwarten kann - mit allen Ups and Downs,
stelle ich abschließend fest,
- dass das komplette Zerlegen, Warten und Wiederzusammenbauen eines Objektivs (Nikkors) in den einwandfreien Zustand keinesfalls eine Bagatellangelegenheit ist.
- Es ist auch keine angenehme Arbeit mit all dem Öl, Fett und den Unwägbarkeiten beim Justieren, wie auch die Diskussionsbeiträge hier zeigen.
Daher würde ich empfehlen, gute Objektive nur dann zu öffnen, wenn es um das Reinigen von gut zugänglichen Linsen und Blendenlamellen geht. Dabei sollte man auch in keine Justageprobleme kommen.
Das ist relativ einfach - oder aber auch nicht - und behebt einen großen Teil der üblichen Probleme, zumindest temporär.
Eine komplette Wartung mit „Ölwechsel & Werkseinstellungen“ würde ich nach extern in kompetente und bezahlte Hand vergeben, so man selbst über eine solche nicht verfügt.
Das ist man seinem guten Glas - und sich selbst - schuldig :-)
Zum Ausklang Richard Haw zu einer von ihm durchgeführten Wartung eines Nikkor 24/2 Ai-S:
https://richardhaw.com/2021/02/18/re...24mm-f-2-ai-s/Now that you have seen how complicated it is to work on I hope that you send your lens to a professional if it needs to be serviced. This is not a cheap lens so ruining one is not something that anybody wants.
Geändert von Ando (12.04.2023 um 06:10 Uhr)
Gruß,
Andreas