Das MD 35-70 war spontaner Blindflug ohne Checklist, Karte und Funkfeuer.
Ich schaute einfach, ob ich die Maschine ohne Hals- und Glasbruch starten, fliegen und landen konnte
Aber das ist kein Rezept für sichere Flüge. Und um die geht es ja hier.
Beobachtungen während des Fluges
Die Stahlkugelschleuder wird aktiv, sobald man den Blendenring abhebt.
Dann expandiert die Spiralfeder sofort und man möchte die kleine Kugel nicht unbedingt ins Auge bekommen, aber auch nicht am Boden suchen. Ein Tuch über dem Objektiv beim Abnehmen des Blendenringes fängt den Kugelflug ab.
Bevor es ans Zerlegen des Tubus geht, sollte man die richtige Stellung aller Teile fotografieren und Markierungen anbringen, bevor man die Teile in der Hand hat.
Damit hat man dann Orientierung, wie alles wieder zusammengeht.
Ansonsten man beschäftigt ist wie mit Rubik‘s Cube, dem Zauberwürfel, den man auf sechs Farbseiten ordnen muss durch Verdrehen … ;-)
Schrauben sollten abgelegt werden nach jeweiliger Zugehörigkeit. Nach dem dritten Set und dem dritten abgenommenen Ring wird die Erinnerung sonst ggf. undeutlich ;-)
Schmierfett auf dem Helicoid, den spiralförmigen Zügen der Fokussierschnecke und des Zoommechanismus, wird von Fingern magisch angezogen. Dann sind Werkzeug, Werkstück und Arbeitsfläche rasch versaut.
Ob man mit dem Stellschlüssel innere Ringe und verschraubte Linseneinheiten aufbekommt, scheint Glückssache zu sein.
Ein gedientes Nikkor 36-72 widersetzte sich meinen Bemühungen. Also sah ich hier meine Grenze und ruinierte nichts.
Andere Objektive, zB Canon FD, müssen offenkundig erst demontiert werden, um an die hinteren optischen Elemente zu kommen.
FD dürfte überhaupt das komplexeste Bajonett sein.
Vielleicht wage ich mich einmal an mein schäbigstes FD 50/1.8 ;-)
Fazit
Nichts Neues für versierte Objektivbehandler.
Durchaus Interesse an weiteren Begegnungen bei mir.
Ob ich mich zur Problembehebung an schöne Stücke heranwage, lasse ich mir offen.
Wo da die Grenzen in etwa verlaufen, zeigte mir die letzte Nacht![]()