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Thema: Nikon F3/T: LCD-Display ersetzt

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!

    Die Kontaktflächen der LCDs selbst würde ich aber keinesfalls mit mechanischen Methoden reinigen, und auch bei chemischen (Kontaktöle) wäre ich sehr vorsichtig - diese Kontaktflächen sind ja dünner als ein Hauch auf der Glasoberfläche...
    Aber wie sonst krieg ich die Verunreinigungen weg, ich hab es ja ausprobiert?

    Mit Alkohol ging es nur am Leitgummi, an den Kontaktflächen des Displays nur mit der spitzen Sonde.

    S. die untere Kontaktreihe, die ich mit der Sonde bearbeitet habe, gar nicht einmal besonders vorsichtig:

    Name:  Kontakte.JPG
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Größe:  142,8 KB



    Die Kontaktflächen sollten noch intakt sein.

    Aber warum erscheinen die Kontakte nach dem Abkratzen jetzt metallisch/opak, wo sie oben transparent sind?
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
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    Vielleicht hilft Durgol zum Entkalken, das hat bisher immer gut Korrosion gelöst.

    Das Display muss ja dicht sein, ich probier das morgen einfach
    Gruß,

    Andreas

  3. #3
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    Ich habe zum Thema „Leitgummi - LCD“ weiter recheriert und glaube, jetzt mehr zu verstehen:

    • Der Leitgummi stellt einen Kontakt zwischen den Pads (Kontaktstellen, s. https://www.itwissen.info/Pad-pad.html) auf dem LCD und der Platine her, da beide nicht gelötet werden können.
    • Im Laufe der Zeit kann der Leitgummi aushärten, seine Form verlieren und damit ist seine Kontaktfunktion nicht mehr oder nicht mehr vollständig gegeben. Digits können dann verblassen oder ausfallen bzw. Fehlanzeigen auftreten.
    • Eine Reinigung der Pads auf dem LCD und der Platine mit Isoproylalkohol kann helfen, falls Verschmutzung aufgetreten ist.
    • Grundsätzlich ist die Sache delikat, Leitgummi und Display sollte man als „einmalige Einheit“ betrachten, Reinigung und Ersatz der Gummis sind heikel, Erfolgsaussichten durchwachsen. Daher nur dann anzugehen, wenn das Display nicht mehr richtig oder unvollständig anzeigt.


    Für mein Problem mit dem teilausgefallenen/verblassten Display in der F3/T bedeutet das:

    • Die braunen Verkrustungen auf den Pads des LCD können mit der Sonde zwar entfernt werden, damit sind aber auch die Pads dahin, da es äußerst dünn ist. Das LCD ist damit endgültig und irreparabel defekt.
    • Wie diese Verkrustungen zwischen Leitgummi und Pads am LCD entstehen, bleibt offen. Vielleicht handelt es sich um eine Reaktion mit einem Kleber? Oder Korrosion durch Feuchtigkeit?
    • Isopropylalkohol entfernt diese Beläge nicht.
    • Bleibt noch der Versuch mit Kontaktreiniger, Spülmittel und Durgol-Entkalker.
    • Ich gehe davon aus, dass diese Verkrustungen den Ausfall der Digits/Verblassen veursachen.
    • Wenn die Reinigung eines derart betroffenen LCD nicht gelingt, bleibt nur der Tausch gegen ein intaktes. ANNAHMEN WIDERLEGT, S. Beitrag darunter
    • Da es für die F3 keinen Service mehr bei Nikon bzw. Ersatzteile gibt, bleiben Ausschlachtkameras für die Transplantation eines Displays bzw. allfällige Angebote aus altem Lagerbestand, falls solche auftauchen sollten.


    Fazit dieses Threads soweit:


    1. Eine F3 mit defektem Display ist nicht verloren, wenn ein intaktes Austausch-LCD aus einer anderen F3 entnommen werden kann. Dabei soll der Display-Block (LCD, Leitgummis, Abdeckung, Prisma für den Lichteinlass) nicht getrennt, sondern als Einheit ausgebaut und eingesetzt werden.
    2. Der Austausch des Displays hat sich in meinem Fall als problemlos erwiesen. Dafür müssen beide F3 nur minimal demontiert werden.
    3. Die Reparatur eines defekten Displays sollte versucht werden, s. oben, wenn die F3 sonst nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden kann (Anzeige der Verschlusszeit). Allerdings besteht dabei das Risiko eines Totalausfalls des LCD.



    Motivation für dieses Thema:

    Abgesehen davon, dass ich mich damit als F3-Fan bereits seit Jahren beschäftige, betrifft das Thema mit ausfallenden Displays potentiell alle F3.

    Eine Lösung wurde bisher im Web noch nicht vorgestellt, soweit mir bekannt. Ebenso wurde noch keine Transplantation eines Displays von F3 zu F3 gezeigt.

    Da freut es mich natürlich besonders, dass ich einen erfolgreichen Display-Tausch hier demonstrieren konnte

    Wenn damit auch unseren externen Gastlesern Anregungen gegeben werden können, das Thema ggf. neu anzugehen, wäre das optimal.


    ***

    Alle Informationen und Hinweise selbstverständlich - und wie immer - ohne Gewähr. Anwendung/Umsetzung auf eigene Gefahr.
    Geändert von Ando (27.02.2023 um 18:12 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  4. #4
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    Und nun paradox:

    Es scheint so zu sein, dass das, was ich als Korrosion bzw. braunen Belag auf den Pads des Display ausgemacht hatte, die Reste des ursprünglichen intakten Zustands zeigt.

    Hier links ein offenkundig einwandfreies Display mit genau diesen braunen Stellen, aber regelmäßig begrenzt. Ansicht von oben durch das Displayglas auf die beiden darunter liegenden Leitgummistreifen.

    Rechts davon das defekte Display, obere Kontaktreihe mit der Sonde bearbeitet und beide Leitgummistreifen entfernt:

    Name:  Display_2.jpg
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    Displays umgedreht, Ansicht links von unten auf die beiden Leitgummistreifen, rechts mit abgenommenen Leitgummistreifen:

    Name:  Display_1.jpg
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Größe:  350,1 KB



    Über beiden Display die Prismen für die Beleuchtung des Displays durch Licht von außen.

    Darunter zwei weitere Leitgummistreifen.

    Alle Teile zusammen und noch ein weiterer bilden den Displayblock.
    Gruß,

    Andreas

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  6. #5
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    Damit endet meine Exkursion in die Welt des kleinen F3-Displays.

    Ich stelle fest, dass sich die Beschichtung der Pads in der F3/T zum Teil aufgelöst hat über die Jahrzehnte.

    Warum bleibt offen.

    Damit sind auch die Ausfälle einzelner Digits bzw. deren Verblassen zu erklären.

    Ob sich die Pads neu beschichten lassen, wäre interessant.

    Wenn ich wieder an F3-Displays arbeite und weitere Vergleichsmöglichkeiten habe, mache ich hier ein Update.
    Gruß,

    Andreas

  7. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  8. #6
    Spitzenkommentierer
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    Eine kleine Recherche ergibt dies. Das Material (leitend und durchsichtig) ist wahrscheinlich Indiumzinnoxid (englisch indium tin oxide, ITO) und wird durch Abscheidung aus der Gasphase erzeugt. Also mittels Sputtern (Kathodenzerstäubung) wird das Material im Vakuum auf das Glas aufgedampft und mit einer Maske die Form erstellt. Zur Degradation habe ich nichts finden können. Wegen der geringen Schichtdicken gehe ich davon aus, dass es irreversibel ist und damit final fatal.

    Ich wollte zuerst die Produkte von Caig (DeoxIT etc.) vorschlagen, die im Bereich der Elektronik und vor allem Potentiometern, Buchsen oder Steckverbindungen gute Dienste leisten, aber ich denke, dass auch das keinen Erfolg zeigen wird.

    Meine eigenen Erfahrungen basieren auf Displays in Taschenrechnern, die i.d.R. im Haus verwendet werden und selbst dort ist die Hitrate bei Reinigung der elektrisch leitfähigen Elastomere nicht besonders hoch. Auch mag eine Rolle spielen, dass diese Elastomere über die Zeit verhärten oder auch schrumpfen und somit der nötige Druck nicht mehr gehalten werden kann.

  9. 2 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  10. #7
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    Man könnte es versuchen, vielleicht kriegt man dann das Kontaktpad wieder hin, kaputt machen kann man ja quasi nix mehr. Aber es dürfte auf jeden Fall schwierig werden. Leider kann man LCD's auch nicht so einfach beim Chinamann um die Ecke custom bestellen ...

    LG
    Jörg

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