Da ich mich jetzt im MD-4 Motor Drive für die Nikon F3 gut zurechtfinde, habe ich heute dieses Projekt von letztem Frühjahr abgeschlossen.
Offen waren noch die Beseitigung von Korrosionsresten auf einer der drei Platinen sowie das Anbringen der Belederung.
Um zu der Platine zu kommen, muss ich das Gehäuse entfernen und die Platine anschließend ausbauen. Denn die Korrosionsstellen sitzen auf ihrer Rückseite.
An dieser Stelle befinden sich neben elektronischen Bauteilen auch zwei große Schalter mit Verkabelung, die Achse für das Rückspulen des belichteten Films und der Ansatzpunkt für ein Übertragungsgestänge, das in einen Aufbau auf der Achse greift.
Ein Kreuzungspunkt - und alles dicht gedrängt.
Das ausgelaufene Akku-Pack hatte die Platine übel mitgenommen.
Den zerfressenen Schalter für die Batteriekontrolle konnte ich durch eine neue Verschaltung ersetzen (s. weiter vorne im Beitrag).
Hier sind noch grünliche Korrosionsreste zu sehen, die ich mit der Sonde soweit entfernen kann.
Die Platine ist wieder montiert.
Ein Blick in das Motorgetriebe nach Abnahme der Abdeckplatte:
Die korrodierten Kontakte im Batteriefach hatte ich letztes Jahr auf das bloße Metall abgefeilt.
Um Oxidation zu vermeiden, verzinne ich die Kontakte mit dem Lötkolben und poliere sie anschließend mit der Hartgummispitze am Dremel Stylo:
Hier die Schalteraktion, wenn der Motor Drive mittels zweier Schieber von Vorwärtstransport des Films auf Rückspulen geschaltet wird:
A) Vorwärtstransport - der Schalter links ist geschlossen, beide Kontaktzungen berühren sich:
B) Rückspulen - das Übertragungsgestänge öffnet den Schalter:
Beim Testen der beiden Schieber bemerke ich, dass ein Stift auf einem der Schieber nicht einrastet. Es handelt sich um eine Sperre gegen unbeachsichtiges Verstellen.
Nach einigem Beobachten verstehe ich den Mechanismus.
Ein Hebel ist leicht verbogen, ich korrigiere das - sanft - mit der Kombizange:
Hier - in der Bildmitte - lugt der Korrigierte hinter der Platte hervor:
Somit alles klar für den Zusammenbau.
Die beiden Gehäuseteile lassen sich ineinanderschieben.
Dabei muss man den Schieber für die Verriegelung des Batteriekorbes (im Bild unten) eindrücken.
Dann macht es "Schnapp" und braucht eigentlich keine weitere Verschraubung.
Der Vergleich mit einem Panzer bietet sich an - gebaut für stärkste Belastung.
Beim Testen an der F3P die Enttäuschung:
Der Motor Drive tut nicht, auch die Batteriekontrolle (die ich letztes Jahr aufwändig reparierte) zeigt keine Batteriespannung an.
Der Batteriekorb liefert jedoch die benötigten 12 Volt Ausgangsspannung, wie eine Messung mit dem Multimeter zeigt.
Also liegt das Problem im Motor - ich tippte auf die Platine, die ich zuvor ausgebaut und bearbeitet hatte.
Und tatsächlich finde ich rasch die Ursache für die Stromlosigkeit:
Der Anschluss des Massekontakts im Batteriefach (dahinter auf der Platine) ist abgegangen, die Lötstelle düster und bröselig.
Ein Werk der Batteriesäure.
Auch andere Kabel machen sich selbstständig, sobald ich an ihnen ziehe.
Einige Nachlötungen sind erforderlich:
Der Test - ja, jetzt ist die Spannung wieder da.
Die beiden Kontroll-LED leuchten:
Nun den MD-4 hoffentlich zum letzten Mal zusammengebaut, an der F3P nochmals getestet - alles fein jetzt.
Noch die Belederung drauf.
Und vor mir steht ein Motor Drive in sehr schönem Zustand, den sein Vorbesitzer wegen dem Batteriesäureschaden abgeschrieben und mir geschenkt hatte.
Welcome back to life![]()


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