Nein, natürlich muss man nicht immer aufblenden. Eine gute Kompsition schadet nie, und manchmal kann man auch anders als freistellen als durch eine offene Blende, z. B. indem man die Person vor einem einfarbigen Hintergrund positioniert. Aber dafür braucht man keine Blende 2,0, da tut es auch ein 20/3,5, was dann nicht nur viel kleiner und leichter, sondern optisch ebenso gut ist. Die Frage war, ob man durch Blende 2,0 bei 20mm für Umgebungsporträts etwas gewinnt.
Das funktioniert aber nur, weil die Cellistin mittig platziert ist und keine Gliedmaßen oder die Nase Richtung Kamera streckt. Schau dir mal an, wie Stuhl und Notenblatt zum Rand hin verzerrt sind. Das möchte man dem Gesicht der jungen Dame nicht antun.
Ich denke halt, der Gewinn von Blende 2,0 bei 20mm ist für Porträts sehr gering bzw. nur selten wirklich nutzbar, während man mit einem 28/1,4 schöne Bilder machen kann, die mit einem 28/2,8 so nicht möglich wären. (Ich habe mit dem 28/1,4 einige offenblendig aufgenommene Bilder und Porträts, die ich nicht missen möchte. Aber auch da ist es nicht leicht, ein gutes Bild zu machen. Meistens scheitert es daran, dass der Hintergrund zu uninteressant ist oder nichts über die Person aussagt.)



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