Ganz klar ja.
Die Frontlinsenfokussierung findet man häufig in Objektiven der 50er Jahre vor. Die hat den Vorteil, billig in der Konstruktion und Herstellung zu sein, da der Verstellweg der Frontlinse wesentlich kürzer ist als der der Auszugsfokussierung, und da weniger Gewicht bewegt werden muss. Aber die Ergebnisse sind optisch klar minderwertig, und das bereits bei Entfernungen unter zehn Metern.
Für das Voigtländer Dynaret 100/4,8, welches ebenfalls über Frontlinsenfokussierung verfügt, hatte ich hier einen Vergleich gemacht.
Ergebnis: Die Frontlinsenfokussierung liefert mit deutlichem Abstand die schlechtesten Ergebnisse. Die Auszugsfokussierung ist wesentlich besser. Noch einen Tick besser ist die Fokussierung über Nahlinse satt über Auszug.
@Namenloser:
Kannst du ein paar "minderwertige" Bilder zeigen, bei denen du über die Frontlinsenfokussierung statt über den Helicoid fokussierst? Einfach nur, um den Charakter des Objektivs so zu sehen, wie er ist, wenn man das Objektiv so benutzt, wie es von Steinheil ursprünglich vorgesehen war.
"Floating Elements" hast du schon in Anführungszeichen gesetzt, aber estwas Vorsicht bei dem Begriff: Mit Floating Elements bezeichnet man üblicherweise die Fokussierung durch den hinteren oder einen inneren Linsenblock, wie z. B. Nikon es seit Ende der 60er Jahre in Weitwinkelobjektiven verwendet, um optisch eine Verbesserung gegenüber der Auszugsfokussierung zu erreichen. Dies war bei der Frontlinsenfokussierung nicht der Fall und auch nicht das Ziel der Konstruktion.