Auf die Frage, ob der grosse Preisunterschied gerechtfertigt ist, hat Dir Henry ja schon ausführlich geantwortet. Was den Leistungsunterschied anbetrifft, ist er bei der längsten Brennweite recht deutlich zu sehen. Das FD 70-210 mm f/4 ist in Sachen Bildqualität mit anderen Objektiven aus der gleichen Zeitspanne durchaus zu vergleichen. Ich habe mein Exemplar in schlechtem Zustand (Gebrauchsspuren auf dem Tubus und Fungus im Innern) generalüberholt und es müsste sich jetzt auf dem üblichen Leistungsniveau befinden : gute, gleichmässige Schärfe ab Offenblende bei 70 mm, die bei Abblendung auf f/8 auf sehr gutes Niveau ansteigt. Bei 135 mm gibt es einen leichten Schärfeabfall bei Offenblende in den Ecken, aber ab f/5,6 wieder gleichmässige Schärfe über das ganze Bildfeld. Bei der längsten Brennweite sind die Resultate dann nicht mehr so gut (keine Sondergläser), sind aber auf f/5,6, oder besser au f/8 abgeblendet durchaus brauchbar (Test auf Sony A7 mit 24 Mpxl.). Die Verzeichnung ist bei allen Brennweiten gering, die Vignettierung ab f/5,6 diskret und ab f/8 quasi unauffällig. Chromatische Aberrationen und Purple Fringing bei Kontrastkanten gibt es natürlich zuhauf, aber sie können mit einem guten Raw-Konverter korrigiert werden. Das 80-200 L spielt in einer ganz anderen Liga und ich würde es als nach wie vor eines der besten Telezooms überhaupt einschätzen : Gute Leistungen ab Offenblende bei allen Brennweiten, hervorragend bei Abblendung. Sehr gute Korrektur der chromatischen Aberrationen dank einer Linse aus künstlichem Flussspat und einer Linse aus UD (Ultra-low Dispersion) Glas, vor allem bei den längeren Brennweiten.
LG Volker