Obgleich ich nicht wissen kann, was für Dich einen solchen "Preisunterschied" rechtfertigen würde... also wie hoch Dein Anspruch ist, sei nur kurz gesagt, dass ich das nFD 4/80-200mm L für das wohl beste Zoom-Objektiv in dem Brennweitenbereich aus alten Tagen halte.
Bei der Frage nach dem rechtfertigenden Preisunterschied muss man natürlich immer auch den Zustand betrachten, in dem sich ein Objektiv befindet, dass schon etliche Jahrzehnte "auf dem Buckel" hat. Generell kann man Staubeinschlüsse zudem nicht verhindern, denn es gibt kaum hermetisch dichte Objektive. Staub ist aber eher unkritisch zu sehen, abhängig von der Menge. Viel zu oft werden Objektive wegen einer Pedanterie seines Besitzers geöffnet und dabei teilweise Schäden angerichtet, nur weil man im Schein einer Lampe 10 Staubpartikel sieht, die sich überhaupt nicht bildwirksam zeigen. Da ist "Staub auf dem Sensor" der Kamera das wohl bedeutendere Übel.
Ärgerlicher und damit ein Öffnungsgrund ist in der Regel aber die Blendenverölung, die durch die Adhäsionskräfte der Öle zwischen den Einzellamellen dafür sorgt, dass diese sich teilweise oder gar nicht mehr bedienen läßt. Beim 80-200L sollte die "Entölung" und der Service eigentlich auch nur von einem Fachmann durchgeführt werden, denn das teure Objektiv ist halt auch mit höherem Risiko behaftet, dass etwas falsch gemacht wird und zum Verlust führen kann. Dagegen ist ein billiges 70-200er Zoom, dass nur wenig kostet, sicherlich der bessere Weg im Hinblick auf etwaig notwendige Servicearbeiten.
Sollte dies ein Totalverlust werden, so kann man das leichten Herzens als "Lehrgeld" verbuchen, was beim 5fachen Gebrauchtmarktpreis eines 80-200mm L schon deutlich schmerzhafter sein würde.
Also wenn es um die Qualität geht, dann immer ein 80-200mm L, wenn es aber um die Frage nach dem Folgeaufwand geht, das billige 70-200er Allerweltszoom.
LG
Henry