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Thema: Agfa Isolette I

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Den Rapid habe ich nicht gerade täglich in der Mache.

    Beim Synchro-Conmpur hat man die Justagemöglichkeit über ein Langloch und positioniert damit das Hemmwerk relativ zum Ring mit der Zeitenkurve (und für schlimme Fälle kann man noch am Zapfen biegen, der der Zeitenkurve folgt (ich rate eher ab)).

    Wenn der Synchro-Compur nach der Reinigung und Schmierung nicht vernünftig justierbar ist, hat man (etwas falsch gemacht und) im Mittelteil die Antriebsfeder nicht kritisch genug angeguckt und im Zweifelsfall gegen eine bessere (neue) getauscht.

    Im Anhang das dazu passende Quiz, "Welche Federn sehen gut aus, und bei welcher bzw. welchen drängt sich der Verdacht auf, sie sei(en) abgenudelt?"

    Compur-0-Federn DSCI0714.jpg

    Zusatztip: 10 der abgebildeten Federn sind "new old stock", drei kommen aus gebrauchten Kameras.

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  3. #2
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    Quiz: Für mich naheliegend wäre, dass die zwei Federn oben recht abgenudelt sind, die unteren 10 die neuen, und die oben links aus dem Verschluss stammt und damit noch ganz gut ist, aber wer weiß...

    Hier habe ich eine Anleitung gefunden, die beschreibt, wie der Rapid funktioniert. Das scheint eine Variante zwischen alt und neu zu sein, die sich darin unterscheidet, dass der Auslösehebel der "alte" ist und dass es einen Selbstauslöseranschluss an der Stelle des Blitzanschlusses gibt.

    So ganz verstehe ich es trotz Anleitung immer noch nicht. Das Englisch ist hier sehr mühsam für mich, weil ich nicht gleich verstehe was gemeint ist und die Bilder zu unscharf sind.

    Im Prinzip scheint es aber auch hier zwei Langlöcher zu geben. Beim "Pallet Lever" eins wie schnell er mit Hemmung läuft und hinten nochmal eins für die schnellen Zeiten. Alle Zeiten werden mit dem gleichen Hemmwerk gebildet, allerdings einmal mit und ohne Extrahemmung. Der Retard Lever scheint dann in einer Nut/Kurve auf der Unterseite der Zeitscheibe zu laufen, oder? Das ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Zum richtig Einstellen müsste ich die eine Schraube wohl aufbekommen. Mein Problem bei der Schraube ist, dass keiner meiner Schraubendreher ordendlich passt. Die mit von der Breite her passender Klinge sind zu dick. und mit den schmalen Klingen, die von der Dicke her passen, zernudelt die Schraube.

  4. #3
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    Zitat Zitat von pandreas Beitrag anzeigen
    ... Mein Problem bei der Schraube ist, dass keiner meiner Schraubendreher ordendlich passt. Die mit von der Breite her passender Klinge sind zu dick. und mit den schmalen Klingen, die von der Dicke her passen, zernudelt die Schraube.
    Wenn Du keine neuen Schraubendreher beschaffen möchtest (kannst), solltest Du einen von der Breite her passenden in der Stärke passend schleifen (wenn das nicht gerade neue Bergeon Schraubendreher sind, die mehr kosten als die Kamera). Das geht auch auf P800er Naßschliffpapier, da braucht man keine Spezialschleifsteine aus Japan oder Arkansas. Ein rotierender Stein ("Dremel" oder Proxxon oder Aldi-Äquivalent) hätte noch den netten Effekt, daß man die Klinge "ohne Keil" also am Ende nahezu parallel schleifen kann (dann drückt die sich nicht selbst aus dem Schlitz) - aber nicht ausglühen!

    Vor der Pandemie gab es im Eisenwarenladen "um die Ecke" Stahlnägel als kostengünstiges Rohmaterial für improvisierte Werkzeuge, mit Chance hat man auch einfach noch ein paar im Keller.

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  6. #4
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    Update: Ich habe die Schraube aufbekommen (und hatte hinterher Probleme den Einsatz wieder aus dem Griff zu bekommen...)

    Der Pallet Lever musste bis ich zum Anschlag vor ins Zentrum, dann ist es 1 sec. Anscheinend habe ich es geschafft, die Schraube beim Retardlever gefühlsmäßig genug aufzudrehen, dass sich dort nichts verstellt hat. Die schnellen Zeiten sind noch konsistent. Verschluss damit ok. Es bleibt die Baustelle Balgen, wobei der Dank Klebung eigentlich dicht wäre. Ein neuer wäre natürlich schon ein nettes Projekt, wobei ich bisher am Material scheitere.

  7. 3 Benutzer sagen "Danke", pandreas :


  8. #5
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    Noch zum Hemmwerk: Profi-Uhrmacher zerlegen das und reinigen im Ultraschallbad und rünpfen die Nase über "Benzinwäscher", aber das unzerlegte Hemmwerk mit Benzin (oder Bremsenreiniger) zu spülen ist schon mal besser als nix.

    Beim Material für den Balgen hilft evtl. der freundliche Buchbinder um die Ecke (oder der Buchbinderbedarf im www), Ziegenleder hat keine Poren.
    Novoflex bezieht da WIMRE eine Spezialfolie von einer Firma, die sonst Kunstdärme für Würste liefert ...

  9. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  10. #6
    Ist oft mit dabei Avatar von electricEye
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    Moin,
    also ich würde das Hemmwerk erstmal drin lassen, zuerst die anderen Kleinteile ausbauen so wie in den Videos gezeigt, alles reinigen. Also das Gehäuse mit der hinteren Iris erstmal zusammengebaut lassen..
    das Hemmwerk ist oft nämlich kalibriert genau da wo es jetzt installiert ist, da stimmen die Zeiten jetzt..sonst muss das wieder eingestellt werden, was nicht einfach ist.

    Bildschirmfoto 2021-04-09 um 10.32.50.png

    Bildschirmfoto 2021-04-09 um 10.37.32.png

    man kann über die Chris Sherlock Videos meckern, aber dessen Videos sind immer noch die hilfreichsten was konkrete Komplett-Restaurationen angeht..
    mit den Videos hab ich schon drei Rapid/ Synchros wiederzum Laufen bekommen.
    ..bleibt gesund!

    Grüsse
    Andreas

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", electricEye :


  12. #7
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    Zitat Zitat von electricEye Beitrag anzeigen
    Moin,
    also ich würde das Hemmwerk erstmal drin lassen, zuerst die anderen Kleinteile ausbauen so wie in den Videos gezeigt, alles reinigen. Also das Gehäuse mit der hinteren Iris erstmal zusammengebaut lassen..
    das Hemmwerk ist oft nämlich kalibriert genau da wo es jetzt installiert ist, da stimmen die Zeiten jetzt..sonst muss das wieder eingestellt werden, was nicht einfach ist.
    ...
    Einspruch Euer Ehren! Die Lager des Hemmwerks gehören "oben und unten" gereinigt und neu geschmiert, bevor der Versuch einer Justage sinnvoll ist.

    Das Hemmwerk wurde ja einst mit neuen, sauberen und frisch geschmierten Lagern kalibriert (nicht mit altem Schmiermittel, Abrieb und Dreck drin und dann neues Öl drauf oder oben gespült und unten nicht und dann Öl drauf) ... und die Justage ist nicht so schlimmes Hexenwerk, daß man im Kerzenschein auf Altgriechisch und Latein beten und mit Hahnenblut rumferkeln muß.

    Nach den Unterlagen wurden die Hemmwerke (ab einem Tag X im Werk) mit einer dünnen Ölschicht geschmiert, da stelle ich mir mit meiner Klempnersicht auf die Dinge vor, daß sie das so ähnlich gemachtg haben wie die Ossis (VEB Pentacon Reparaturanweisungen), Öl in Benzin gelöst ("Zweitaktermischung"), Hemmwerk getränkt, Benzin verdunsten lassen. In der Uhrmacherei macht man das üblicherweise anders, da schmiert man nur die Lager und nicht die komplette Platinen.

    Der Dreck muß vorher raus, sonst ist da nix kalibriert.

  13. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von joeweng
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    Moin,
    bei mir ist die Nachkriegs-Isolette mit dem "guten" Lederbalgen auch genietet. Meine Isolette I, II und III haben hingegen eine geschraubte Bildbühne.
    Der Balgen selbst ist nach dem Lösen der Bildbühne jedoch noch mit dem Gehäuse verklebt. Da muss man vorsichtig mit einem scharfen Werkzeug nachhelfen.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das schwierig gewesen wäre.

    So sieht es an der Isolette 1 aus:

    Balgen_1.jpg


    Balgen_2.jpg


    Balgen_3.jpg

    Viel Spaß und Glück beim Basteln!

    LG Jörn
    Digital und Analog unterwegs...

  14. 3 Benutzer sagen "Danke", joeweng :


  15. #9
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    Danke. Ich hab mir die Jsolette noch mal genauer angeschaut. Die Filmbühne scheint da nur sozusagen nach oben und unten gefaltet zu sein und steckt zwischen dem genieteten Rahmen und dem Außengehäuse. Wie sie dort gehalten wird habe ich noch immer keine Ahnung. Die großen seitlichen Nieten verbinden wohl den Rahmen mit den Scharnieren des Klappmechanismus, aber die Filmbühne scheint hier nochmal ein eigenes Teil zu sein. Ich werde bei Gelegenheit mal das Objektiv rausnehmen und die Abdeckkappe herunterbauen, ob man dann was sieht. Viele Grüße, Andreas.

  16. #10
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    Leider bin ich im Sommer nicht zum Basteln gekommen und leider auch nicht zum Rumprobieren wie sich das Apotar auf Digital verhält.

    So oder so dachte ich mir, dass das ziemlich problematisch wird, den Jsolette Balgen in die Isolette II zu bekommen. Deswegen habe ich mich auf was anderes verlegt: Zu raten, ob eine Isolette einen Lederbalgen hat oder nicht. Auf diese Weise habe ich zwei günstige Isolette III gekauft, eine mit Apotar und eine mit Solinar 75.

    Letztere kürzlich diese hier:

    https://www.ebay.de/itm/393627185161

    Die ist zwar entgegen der Beschreibung auch nicht ok, sondern Objektiv und Entfernungsmesser stecken fest, aber das wird sich hoffentlich finden. Der Balgen ist ganz ordentlich; ob er aus Leder ist kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen; ich habe in letzter Zeit auch geprägtes Papier gesehen, das wie Leder aussieht... Löcher oder sonst Stellen, die bald Löcher werden, hat er nach erster Augenscheinnahme aber nicht, statt dessen eher von der robusten Sorte.

    Die andere mit Apotar steckt nicht fest, ist aber zäh und der Verschluss (Prontor mit Selbstauslöser) gehört auch gemacht. Der Balgen ist bei der sehr sicher aus Leder, allerdings viel feiner als bei der Jsolette und von der Optik her fast schon wie Veloursleder von daher wohl nicht so robust und leider an einer Ecke etwas angerieben, wenn das auch noch ewig halten kann.

    Das entscheidende optische Kriterium beim Balgen war für mich ob es sehr scharfkantige Knicke gibt. Wenn ja, dann ist es das Kunststoffklump, wenn nein, dann was brauchbares. Und nach meinen Beobachtungen scheinen alle Super Isoletten vom Grundsatz her einen brauchbaren Balgen zu haben (aber sonst viel zu teuer...), ebenso alle Jsolette mit J, sogar sehr robust aber leider offenbar nicht so leicht umbaubar, und ein paar, aber nicht alle, Isolette III. Nach Isolette II habe ich nicht mehr so genau geschaut; vielleicht gibt es auch solche mit guten Balgen. In einem viertel Jahr bin ich so auf zwei günstige Kameras aufmerksam geworden, die einen Lederbalgen haben könnten, und bei beiden ist der Balgen ok, obwohl ich zuerst nur nach Isolette III gesucht habe, und dann nach Kauf der Apotar Isolette III nur noch nach Solinar 75.

    Ich bin jetzt mit vier Isoletten bedient, und werde mittelfristig hoffentlich eher wieder welche verkaufen ...

    Bei Interesse und Gelegenheit mache ich Fotos von den Balgen; vielleicht will auch jemand nach günstigen Lederbalgen Isoletten suchen, auch wenn man vielleicht drei oder mehr Monate dranbleiben muss. Das ist wahrscheinlich unterm Strich der günstigste Ansatz für eine Isolette mit gutem Balgen, und auch der, bei der die Kamera am Schluss autentischer ausschaut als die mit buntem Stoffbalgen.

    Viele Grüße, Andreas

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