Der "Boom" auf das Altglas setzte schon viel früher ein... nicht erst mit der NEX, der A7 und Co...
Im Jahr 2004-2010 war der Hype schon da... zumindest hier im Forum und damals eben an den Canon Kameras, weil die von den DSLR Kameras das geringste Auflagemaß mitbrachten und somit bis auf ein paar Marken (Minolta, Canon FD, Konica...) sehr viele Adapter auf EF verfügbar wurden.
Wenn ich daran denke, welche paradisischen Zustände noch 2004 - 2008 auf dem Gebrauchtmarkt herrschten... kann man heut nur noch von träumen. Der zunehmende Preisanstieg der Altgläser wurde auch durch solche Foren wie diesem und im internationalen MfLenses - Forum mit ausgelöst.
Die eigentliche "Breitenwirkung" setzte erst durch solche Kameras wie den billigen Sony NEX Kameras ein... da gab es für relativ "dünnes Geld" eben erstmals die Möglichkeiten - ohne die Beschränkung durch den Spiegelkasten bzw. den viel zu kleinen µFT Sensor - Altglas einfach zu adaptieren, egal von welcher Firma es kam. Nur war da der Gebrauchtmarkt schon ziemlich hochpreisig und in weiten Teilen "leergefegt" oder "bereinigt"... man hatte sich damals schon hinreichend bedient aus dem Pool der "Wegwerf-Scherben" aus den analogen Tagen.
Zu dem Zeitpunkt ärgerten sich viele, viele Besitzer von ehemals hochwertigem Glas, ihre Scherben seinerzeit vor den Canons und den Adaptern für "nen Appel und n Ei" weggegeben zu haben, eben weil sie zwischenzeitlich mit den IXUS oder sonstigen Point&Shoot Kameras den überwiegenden Teil ihrer Bilder machten und die Dinger "über waren" und im Regal, Keller oder Dachboden einstaubten... war ja auch so mit den ersten kompakten Digicams "viel einfacher"... Speicherkarte in den Automaten bei Rossmann und Bilder ausdrucken lassen, statt eine Woche auf die Bilder in der Tüte warten zu müssen. Endlich kein Chemie-Gepansche mehr und nicht mehr die Gewichte einer klassischen Ausrüstung.
Geht im Grunde ja heut genauso in Fragen des Gewichts... keine schwere, klassische DSLR... sondern klein muss es sein... eben Sony. Da wird dann wieder ein Handgriff drunter geschraubt... damit man die Dinger überhaupt greifen kann...
Der nächste Schritt wird auch heute schon spürbar... A7 und auch andere Hersteller-Kameras sind letztlich auch Auslaufmodelle, denn nun übernimmt die Kamera im Smartphone die "Durchschnittsfotografie" zunehmend. Hat man ja sowieso "immer dabei", was soll man da noch eine Kamera mitsamt Wechsel-Objektiven mitschleppen für die "durchschnittlichen Erinnerungsbilder"...
Wer einmal an einer Belichtungsstation gestanden hat - und das über Tage und Wochen - erlebt hat, wie die durchschnittlichen Bilder von Menschen... also das was Menschen so alles auf den Speicherkarten oder auf analogem Film fotografieren, wird ganz schnell verstehen, dass dafür mit Sicherheit keine höchstwertige Kamera-Ausrüstung erforderlich gewesen wäre. Und da reden wir von fast 90 % Quote.
Im Grunde kann man konstatieren, dass letztlich Samsung, Huawei, Sony und andere Handy-Hersteller mittlerweile den Markt der "klassischen Kameras" ohnehin austrocknen werden und die klassischen Kamerahersteller lediglich diejenigen Menschen noch erreichen, die unter "Fotografie" noch den Umgang mit einem "echten Fotoapparat" - egal wer ihn herstellt - verstehen.
Über kurz oder lang werden wir hier mehr oder minder auch "Auslaufmodelle"... und die paar Menschen, die nach wie vor mit klassischen Kameras arbeiten, bekommen (oder haben bereits) lange, weiße Bärte und graue Haare.
LG
Henry, der sich aber trotzdem über seine Kameras und Objektive freut und gern mit ihnen fotografiert, wenngleich auch zu wenig Zeit dafür hat.