Zum Schluss noch ein Blick auf die extremen Ecken.
Von links nach rechts: Canon nFD 35mm f2.8, Yashica ML 35mm f2.8
Offenblende 2.8
Die Schärfe muss im oberen Bereich des Grünzeugs liegen, bei der Ecke oben rechts.
Die Hausfassade und der First liegen einige Meter dahinter. Auch hier zeigt sich bei beiden Field Curvature, beim Yashica ausgeprägter. Bei beiden ist Vignettierung zu erkennen. Yashica insgesamt in Offenblende jetzt besser.
Blende 4
Vignettierung nimmt etwas ab. Kontrast bei beiden nimmt zu. Yashica macht noch immer den besseren Eindruck.
Blende 5.6
Vignettierung kein Thema mehr. Extreme Verbesserung beim Canon im Bereich der eigentlichen Schärfeebene (oberer Bereich des Grünzeugs).
Blende 8
Canon legt nochmal deutlich zu und zieht in punkto Schärfe am Yashica vorbei. Kontrast und Farbe sind beim Yashica aber besser.
Blende 11
Extreme Ecken werden noch einen Tick besser, der Rest leidet schon an Diffraktion.
Meine Meinung: Bei Farbigkeit und Kontrast liegt das Yashica oft vorne, in der Schärfe oft gleichauf, in den Ecken sogar besser, offenblendig hat es Schwächen.
Ziemlich schwach scheint das Yashica im wichtigen Midframe-Bereich, den ich grundsätzlich höher werte als die extreme Ecke.
Allerdings ist die Schärfe auch dort vorhanden, nur eben hinter der Schärfeebene.
Im realen Leben – wenn man keine Hauswände fotografiert – wird man also schärfemässig mit beiden Objektiven glücklich werden. Und da hat das Yashica dann durch etwas bessere Kontraste und realistischere Farben die Nase vorn.
Aber auch das Canon ist absolut brauchbar und dann im Vorteil, wenn man gern offenblendig fotografiert, um Unschärfe im Hintergrund zu haben. Denn offenblendig ist das Yashica im Zentrum und im Midframe nicht sehr überzeugend.
Systematische Bokeh-Tests habe ich nicht gemacht, fand beide recht angenehm. Leider Fünfecke beim abgeblendeten Canon, was manchmal störend auffallen kann, andere mögen es. Das Yashica ML ist da mit 6 Blendenlamellen etwas gefälliger. Aber beide sind sicher keine Bokeh-Wunder.