Nein, die Sache ist geklärt, so wie ich das sehe.
Die Unterstützer von Kickstarter und Indiegogo haben einen Vertrag mit net SE., welche aber pleite ist. Sie können einen Anteil aus der Konkursmasse erhalten. (Der Anteil ist wohl vernachlässigbar; bedeutet de facto Totalverlust.)
Zwischen den Unterstützern und OPC/MOG neu gibt es keine Vertragsbeziehung. Die Unterstützer haben also keinen Anspruch auf die Objektive.
OPC/MOG neu verkauft jetzt also (teilweise?) die Objektive, die die Unterstützer bereits bezahlt haben. Das klingt übel, ist aber rechtlich korrekt. OPC ist eine von net SE unabhängige Firma, welche durch den net-SE-Konkurs selbst Verluste erlitten hat und jetzt die Rechte an MOG sowie Teile (?) der Konkursmasse übernommen haben, ob gegen Geld oder Verzicht auf Ansprüche, wissen wir nicht, ist auch egal. Damit haben sie auch das Recht, die Objektive, die sich zum Zeitpunkt des Konkurses noch im Besitz von net SE befunden haben, zu verkaufen.
Wer ein anderes Verhalten möchte, müsste das Konkursrecht ändern. Man kann nicht erwarten, dass sie die Objektive an die Unterstützer aus ihrer Sicht verschenken. OPC ist als Firma zu klein für eine solche Aktion. Eine große Firma könnte das eher als Marketingaktion machen.
Rechtlich gesehen richtig.
Trotzdem richtig schön blöde. Hätte man doch besser Denjenigen, die bereits "Ihr" Objektiv im Voraus bezahlt hatten, ein Angebot gemacht, gegen einen Aufpreis "Ihr" Objektiv nun doch noch bekommen zu können, wäre dies wohl eine bessere Alternative gewesen, als die bereits bezahlten Objektive (zugegeben an die net SE) der Geschädigten nun unter deren Augen zu verramschen. Bei dem Preisnachlass wäre das locker zu bewältigen gewesen.
Damit hat sich OPC gegenüber Denjenigen, die eigentlich FÜR MOG stehen, bereits am Anfang einen Schlag ins Gesicht erlaubt. Diese werden sich bei aller Liebe zu einem Trioplan und anderen Alt-Objektiven sicherlich nicht für OPC erwärmen können.
Klar, auch ich hatte kurz den Gedanken gehabt, für den Preis tatsächlich ein Trioplan aus der net SE Zeit zu holen, aber irgendwie hätte ich dabei hinsichtlich der Geschädigten ein Grummeln im Bauch. Andere werden sicherlich nicht derart rücksichtsvoll sein.
OPC hat hinsichtlich Befindlichkeiten der Enduser im Consumermarkt - sprich der Fotografen - sicherlich noch einiges zu lernen.
Gruß, Rick
Das sind doch nur Restbestände die sie da anbieten, beim Primoplan 1,9/75 (dem einzig interessanten Objektiv) gibt es z.Bsp nur noch welche mit EF-mount.
Den Rest kauft doch keiner zu den Mondpreisen!
Ich wäre mir da nicht sicher ... also, woher hast Du Deine Infos?
Und was sind Restbestände .. 20 ? 200 ? 2000 ? Das ist alles so relativ. Solange keine Zahlen vorliegen, ist alles reine Spekulation.
Und selbst wenn es nur 20 sind / waren ... eine Vorzugsaktion für Diejenigen, die bereits bezahlt hatten, wäre eine deutliche Aktion gewesen, aber diese Chance ist ja nun verspielt worden.
Gruß, Rick
Das steht auf der Internetseite allerdings nichts über die Menge. Das ist aber auch egal, die neue Firma hat rechtlich nichts mit der alten zu tun und ist so auch nicht für irgendwelche "Altlasten" der NET SE zuständig!
Wer seinerzeit über crowdfunding mitgemacht hat wusste um das Risiko! Aber das Thema wurde ja schon ausgiebig besprochen.
Ich hoffe das sie sich dem Makro Plasmat Projekt annehmen, das würde bei der Seltenheit dieser Linse wirklich Sinn machen und bestimmt viele Käufer finden.
Gruß Jürgen
Du hast Recht, es wurde schon ausgiebig besprochen. Ein schaler Beigeschmack der Betroffenen bleibt trotzdem, zumal man bisher davon ausgegangen ist, dass OPC "nur" die Markenrechte und die Konstruktionspläne erworben hatte.
Nach Studium der neuen MOG WEB-Site ist aber davon auszugehen, dass OPC nicht nur die Markenrechte, Konstruktionspläne und nun auch das Warenlager übernommen hat, sondern auch auf die von net SE aufgebaute Infrastruktur (Herstellung, Prüfung ...) setzt.
Ich kann mich nur wiederholen, allerdings letztmalig, dass es schon komisch sein muss, Objektive zu verkaufen, die bereits von Anderen bezahlt wurden. Auch wenn das rechtlich nicht anfechtbar ist, darf ich dennoch meine Meinung zum Ausdruck bringen, dass dieses Vorgehen von OPC nicht gerade vertrauenserweckend auf mich wirkt. Immerhin hält man sich zumindest teilweise auf Kosten der eigenen Kundschaft schadlos.
Damit will ich aber OPC nicht grundsätzlich den guten Willen eines Neuanfangs abstreiten. Mehr gibt es von meiner Seite nicht zu sagen.
Gruß, Rick
Geändert von Rick (01.03.2019 um 18:54 Uhr)
Nach wie vor bräuchte es mal eine klare Aufschlüsselung der Masseverbindlichkeiten.
Im Insolvenzverfahren gibt - in der Regel, wenn nicht vorab andere Abtretungen zugunsten Dritter gelaufen sind - keine bevorzugten Gläubiger, die aus der Masse bedient werden.
Auch wenn OPC nun die Markenrechte der MOG übernimmt, so sollten sie letztlich dafür auch zahlen in den "Masse-Topf" aus denen dann die jeweiligen Quoten an die Einzelgläubiger ausgeschüttet werden sollen.
Der Insoverwalter hat - einfach ausgedrückt - dafür zu sorgen, dass aus dem Rest des vorhandenen Anlage und Umlaufvermögen noch Einnahmen zur Verteilmasse generiert werden. Er kann in der Regel nicht einen einzelnen Gläuber bevorzugen und nun OPC das Lager an fertigen und unfertigen Erzeugnissen zur freien Verfügung an die Hand geben, damit die ihre Kohle reinbekommen und der Rest "Nase" macht.
Natürlich kann es auch sein, dass die "Gläubiger-Versammlung" gemeinsam beschließt, OPC damit zu betrauen, die noch vorhandenen Dinge zu verkaufen... und die Erlöse dann in den "Quoten-Pool" ein zu stellen. Man müsste jemanden haben/herausfinden, der seine Forderungen zur Tabelle angemeldet hat und auch an eventuell gelaufenen Gläubiger - Versammlungen teilgenommen hat.
Letztlich aber sind solche Veranstaltungen ohnehin "Schiebereien", denn was da bei rumkommt, strebt meist gegen Null.
Maschinen und Werkzeuge - so es sie gab - hat sich eh in Einigkeit mit dem Insoverwalter längst der sogenannte "Industrie-Rat" unter den Nagel gerissen (wer nicht weiß, was das ist... das sind die "Aasgeier" die automatisch bei solchen Insolvenzen an den Verwalter herantreten und manchmal schon "unsittliche" Angebote für irgendwelche Maschinen machen, die weit unter dem eigentlich zu erzielenden Preis bei freihändigem Verkauf liegen. Da die meisten Insoverwalter eh nur daran denken, ihre Kosten wieder rein zu bekommen, möglichst wenig Arbeit mit der Abwicklung zu haben, steigen die dann oft ein auf diese Angebote... denn letztlich geht es nur darum, die Sache "Abzuwickeln"... und nicht darum, den Gläubigern ein Höchstmaß an Quote zu erzielen.
Na schauen wir mal, wo das noch hinführt.![]()
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..