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Thema: Sinken die Preise für Altglas so langsam ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Das liegt wie immer im Auge des Betrachters, pardon des Kamerasensor.
    [...Zitat gekürzt, siehe oben für den Text...]
    Das, was du schreibst, ist sicher richtig, aber bei Altglas, das nicht mehr hergestellt wird, kommt im Preis das Angebot entscheidend mit hinzu oder anders formuliert wie selten ein Objektiv ist.

    Um ein Beispiel zu geben: Das alte Zeiss Biotar 75/1,5 ist summa summarum wohl nicht besser als das Nikon 85/1,4 AI-S. Trotzdem erzielt das Zeiss deutlich höhere Preise, da es seltener ist und da es als eines der ersten so lichtstarken Objektive in ganz anderem Maße Objektivgeschichte ist. Beides macht das Zeiss für Sammler (auch viele Altglasfotografierer sind irgendwie Sammler, und sei es, dass sie den Bildeindruck geschichtsträchtiger Objektive sammeln) interessanter und führt zu höheren Gebrauchtspreisen.

    Es gibt noch viel extremere Beispiele. Für ein Rodenstock 50/1,9 muss man mehrere hundert Euro hinlegen, ein Nikon E-Series 50/1,8 geht für 30 Euro über den Tisch. Der optische Unterschied zwischen den Objektiven rechtfertigt den Preisunterschied sicher nicht. Aber im Gegensatz zum Rodenstock wurde das Nikon millionenfach als Kit-Objektiv verkauft.

    Mit anderen Worten: Wem es nur um die optische Qualität und den fotografischen Nutzen geht und der Sammlerwert und historische Wert egal ist, der kann viel Geld sparen, ohne eine aus seiner Sicht schlechtere Ausrüstung zu haben.

  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Das, was du schreibst, ist sicher richtig, aber bei Altglas, das nicht mehr hergestellt wird, kommt im Preis das Angebot entscheidend mit hinzu oder anders formuliert wie selten ein Objektiv ist.

    Um ein Beispiel zu geben: Das alte Zeiss Biotar 75/1,5 ist summa summarum wohl nicht besser als das Nikon 85/1,4 AI-S. Trotzdem erzielt das Zeiss deutlich höhere Preise, da es seltener ist und da es als eines der ersten so lichtstarken Objektive in ganz anderem Maße Objektivgeschichte ist. Beides macht das Zeiss für Sammler (auch viele Altglasfotografierer sind irgendwie Sammler, und sei es, dass sie den Bildeindruck geschichtsträchtiger Objektive sammeln) interessanter und führt zu höheren Gebrauchtspreisen.

    Es gibt noch viel extremere Beispiele. Für ein Rodenstock 50/1,9 muss man mehrere hundert Euro hinlegen, ein Nikon E-Series 50/1,8 geht für 30 Euro über den Tisch. Der optische Unterschied zwischen den Objektiven rechtfertigt den Preisunterschied sicher nicht. Aber im Gegensatz zum Rodenstock wurde das Nikon millionenfach als Kit-Objektiv verkauft.

    Mit anderen Worten: Wem es nur um die optische Qualität und den fotografischen Nutzen geht und der Sammlerwert und historische Wert egal ist, der kann viel Geld sparen, ohne eine aus seiner Sicht schlechtere Ausrüstung zu haben.
    Ich kenne zwar das Nikon 1.4/85mm AI-S nicht, aber da Du es mit den Begriffen "besser als" in einen preislichen Vergleich dem Biotar 1.5/75mm gegenüber stellst, muss es wohl ähnliche "Sondereigenschaften" wie das Biotar mitbringen...

    Um es kurz zu machen... das Biotar ist gemessen an den heutigen Leistungen ein "schlechtes" Objektiv und wird in Sachen Schärfe wahrscheinlich sogar komplett dem Nikon unterlegen sein.
    Der deutlich höhere Preis des Biotar ist seiner Eigenschaft geschuldet, das sogenannte "swirly Bokeh" bei Offenblende zu erzeugen. Es wurde in mehreren Versionen "Pre War" Slim und "Post War" als FAT Version in Exakta und M42 Anschlussversion hergestellt und ist in damals akzeptablen Stückzahlen produziert worden. Da es seinerzeit wegen seiner extrem hohen Lichtstärke bei den gering empfindlichen Filmen dieser Zeit eine Sensation war, wurde es auch entsprechend teuer gehandelt. Wegen genau diesen Bokeheigenschaften wurden z.B. die russischen Helios 40 Objektive als Ersatz für dieses Biotar anzusehen, groß gemacht und von der MOG umgelabelt hier neu als Biotar angeboten.

    Biotar ist letztlich nur ein Linsen-Design.. ich empfehle, sich mal den gesamten Biotar Thread hier im Forum und auch den Meostigmat 1.4/70mm Thread durchzulesen, dann wird vieles klarer.

    Diese besondere Eigenschaft des Biotar, nämlich dieses Swirly Bokeh macht es so begehrt... ähnlich wie der Trioplan Hype.. nicht seine Seltenheit, sondern seine geringe Verfügbarkeit auf dem Gebrauchtmarkt, denn jeder, der es günstig ergattern konnte "hält es", egal ob es fotografisch nun viel genutzt wird oder nicht. Kannst ja mal eine Umfrage starten, wer nur hier ein Biotar hat... grins. Ich hatte zwei... eins hab ich weitergegeben..

    Soll heißen, so selten sind die gar nicht... sondern wer es hat, gibt es halt selten wieder her.

    Kommen wir zur Nikon E-Serie Objektiven.

    Diese richtete sich seinerzeit an die Nikon User mit kleinerem Geldbeutel und war vorzugsweise an den Nikon EM Kameras zu finden. Dürfte auch heut noch nicht anders sein und viele Serie E Objektive dürften an eben dieser Kamera zu finden sein. Das von Dir erwähnte 1.8/50mm ist eines dieser "Brot und Butter" Objektive, wie sie jeder Hersteller im Progamm zu seinen Kameras als "Einstiegsdroge" hängte, wurde doch jede in den Zeitschriften getesten neuen Kamera mit eben solchen 1.8er Normalobjektiven miteinander verglichen. Da war es klar, das man diese 1.8er allesamt zur "Hochform" auflaufen ließ... insofern nicht verwunderlich, dass dieses 1.8/50mm in hohen Stückzahlen zu der relativ günstigen Nikon EM (so hieß die glaub ich damals, als ich mit meiner Nikon F3 HP rumrannte... )

    Heute nennt man das "Consumer - Line"...

    Und ja, auch die Nikon und Canon Kisten wurden abgespeckt und plastifiziert um mit den Kaufhaus-Ketten mithalten zu können bzw. in deren Teichen "fischen" zu gehen.

    Nur woran denn nun das Sinken oder steigen von Altglaspreisen zu erkennen ist, verstehe ich absolut nicht.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


  4. #3
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    ... wie selten ein Objektiv ist.

    ...

    Es gibt noch viel extremere Beispiele. Für ein Rodenstock 50/1,9 muss man mehrere hundert Euro hinlegen, ein Nikon E-Series 50/1,8 geht für 30 Euro über den Tisch. Der optische Unterschied zwischen den Objektiven rechtfertigt den Preisunterschied sicher nicht. Aber im Gegensatz zum Rodenstock wurde das Nikon millionenfach als Kit-Objektiv verkauft.

    Genau darum geht es ja. Dem Sammler ist im Endeffekt die optische Leistung ziemlich egal, so lange das Objektiv selten ist oder vielleicht gerade das eine, das noch in der Sammlung fehlt.

    Hohe Preise werden aber nicht nur durch Seltenheit erzielt, sondern auch durch Lichtstärke und eben optische Performanz. Wenn mehrere Aspekte zusammen treffen, dann gehen die Preise durch die Decke.

    Sicher kann man auch mit einem günstigen 2.0/50 gute Fotos machen. Das hat auch nie jemand bestritten.
    Was man aber nicht vergessen darf ist, wie viele Spaß es macht, ein bestimmtes Objektiv zu verwenden - und da kann sich eines mit besonderem Charakter oder exzellenter Verarbeitung/Haptik schnell mal von einem billigen abheben. Dafür gibt so mancher auch mal mehr aus.

    Wie hier schon erwähnt wurde, beeinflussen zahlreiche Punkte einen Preis. Preise unterliegen Schwankungen, saisonal oder langfristig, beides möglich. Zudem kann man echt Glück oder Pech haben.

    Wie ich in meinem ersten Post geschrieben habe, meine ich zu erkennen, dass es eine Gruppe von Objektiven gibt, die preisstabil sind und andere, die ihren Zenit überschritten haben.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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  5. 2 Benutzer sagen "Danke", LucisPictor :


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