Meyer Optik Görlitz nach Insolvenz wiederbelebt durch OPC Optics

[Keinath]

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So hatte ich mit einer Wiederauferstehung von Meyer-Optik-Görlitz durch net SE die Hoffnung verbunden, dass sich in Deutschland durch den Nachbau "alter" Objektive (was ja an sich nichts Schlechtes ist) wieder zusätzliches Know-How bei der Objektivherstellung bildet und man in Zukunft eventuell auch eigene Neu-Entwicklungen auf den Markt bringen könnte....

In Deutschland gibt es eine Menge Kow-How bei der Objektivherstellung.
Und in Deutschland kommen auch immer wieder Neuentwicklungen an den Markt.
Nur halt eher nicht für Consumer-Optiken.

Mal ein kleiner Ausschnitt:
https://www.silloptics.de/produkte/
https://schneiderkreuznach.com/en/ci...cinematography
https://www.leitz-cine.com/cine-products/
https://www.zeiss.de/semiconductor-m...tern-arf-.html
https://www.ibe-optics.com/cine/raptor/
https://schneiderkreuznach.com/en/in...roducts/lenses
https://www.jenoptik.de/produkte/opt...sche-objektive (ein Teil kommt glaube ich aus den USA)
https://www.arri.com/en/camera-syste...e-prime-lenses (ein Teil aus Deutschland, ein Teil aus Japan, ich weiß nicht welche woher)

[Rick]

Gestern, am Montag hatte ich ein längeres Telefonat mit dem GF beider Firmen, Herrn Heinze.

Herr Heinze bemerkte, auch er habe inzwischen festgestellt, dass es zu dem Thema MOG Irritationen und Fragen gäbe. Bezüglich meiner Fragen könne er jedoch sagen:

1. Ja, es gibt die inzwischen nach Bad Kreuznach verlegte OPC Optical Precision Components Europe GmbH. Diese sei aber bereits vor dem Bekanntwerden der Insolvenz von net SE gegründet worden und werde in Zukunft die entscheidende Gesellschaft sein. Die OPC Optical Precision Components Europe GmbH habe nach Bekanntwerden der net SE Insolvenz beim Insolvenzverwalter für die Markenrechte mitgeboten und den Zuschlag erhalten.
2. Derzeit befinde man sich aber noch immer in einer Umstrukturierung (völlig unabhängig von der Insolvenz der net SE), in dessen Zusammen die OPC Optical Precision Components Europe GmbH gegründet worden sei.
3. Man verwende auch für die OPC Optical Precision Components Europe GmbH den schon bisher genutzten Slogan OPC Optics als Brand, weshalb es zu den von mir aufgeführten Irritationen gekommen sei.
4. Man sei gewillt, in die Herstellung von Objektiven einzusteigen, es sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden, wie dies hinsichtlich MOG im Details aussehen und welchen Umfang das haben wird. Man sei durch die Insolvenz der net SE selbst überrascht worden.

Mein persönlicher Eindruck:

Herr Heinze war bemüht, die Fragen und Bedenken zu verstehen. Das konnte ich an seinen Fragen erkennen. Auch die Antworten schienen mir nachvollziehbar. Er muss dies aber erst einmal sacken lassen. Wahrscheinlich muss man die offenen Fragen erst einmal zusammentragen, bevor man eine entsprechende öffentliche Antwort geben kann.

Würde Herr Heinze eine Verschleierungstaktik fahren wollen, hätte er bestimmt nicht das Gespräch gesucht. Das spricht mal für ihn (aus meiner Sicht).

Offen geblieben ist jedoch, WER der Investor bei der OPC Optical Precision Components Europe GmbH ist. Ich habe bewusst nicht danach gefragt, hatte allerdings gehofft, er würde dies von sich heraus sagen. Vielleicht hole ich mir ja doch noch einen offiziellen HR Auszug.

Mein persönlicher Informationshunger ist jedoch erst einmal gestillt, die Unklarheiten hinsichtlich Firmenzusammenhänge und des Erwerbs bzw. des jetzigen Inhabers der MOG Markenrechte sind für mich zwar nicht komplett, aber doch im Wesentlichen geklärt. Aus diesem Grund werde ich nun der Dinge harren, die da kommen werden. Außerdem steht es mir als Außenstehendem nicht an, wie schon von LucisPictor bemerkt, ein Bemühen vorzuverurteilen.

Ich wünsche gutes Gelingen.

Rick

[OPC Optics]

Liebe Community,

aufgrund der vielen Fragen zu uns bzw. Meyer Optik, haben wir uns entschlossen dem Forum beizutreten und eure Fragen zu beantworten.

Wir sind ein im Jahre 2016 gegründetes, eigenständiges / unabhängiges, Unternehmen mit Sitz in Bad Kreuznach. Neben technischer Beratung bei Projekten und Auftragsmessungen optischer Komponenten, sind wir vor allem als Spezialist für hochpräzise asphärische und sphärische Linsen, sowie Doppel-Asphären, Achromaten und Baugruppen bekannt und dürfen unter anderem Firmen aus den Bereichen Fotografie, Medizintechnik, Automotive und Lasertechnik zu unseren Kunden zählen.

Nach unserem erfolgreichen Start im Jahre 2016, erfolgte im April 2018 die Gründung und anschließend die Umfirmierung der OPC-Optics GmbH in die OPC Optical Precision Components Europe GmbH. Einhergehend wurde, mit Timo Heinze als alleinigem Gesellschafter, eine neue Gesellschafterstruktur etabliert. Um eine möglichst klare Kommunikation mit Kunden und Partnern beizubehalten, wurde entschieden das Brand "OPC Optics" und dessen Logo weiterhin nach außen zu verwenden. Im Anschluss an die Umfirmierung konnte ein deutscher Investor aus der Optikbranche gewonnen und Raum für zukünftiges Wachstum geschaffen werden.

Zu Meyer Optik: Da wir den kompletten Linsensatz für einen Prototypen an die Koblenzer net SE lieferten, wurden wir im August über den Zahlungsausfall und die Insolvenzanmeldung der net SE informiert. Zu unserem Bedauern sind die offenen Forderungen gegenüber der net SE somit Teil des Insolvenzverfahrens. Wir erwarben dann, im Verlauf des Insolvenzverfahrens der net SE, alle Rechte an der Marke Meyer Optik Görlitz von der SEMI Verwaltung GmbH und erwarb ebenfalls alle Objektiv-Konstruktionsdaten von der net SE. Darüber hinaus bestehen keinerlei weitere Beziehungen zu diesen beiden Unternehmen.

Mit unserem Highend-Maschinenpark setzen wir auf bestmögliche Qualität und Präzision bei der Fertigung von Glaslinsen. Dank vollständiger Dokumentation von der Glasschmelze, über die Verarbeitung des Rohglases, bis hin zur fertigen Linse, vertrauen Kunden aus aller Welt auf uns.

Dieses Know-how fließt nun auch in die Fertigung der Objektive unter der Marke Meyer Optik Görlitz ein. Hier trifft Innovation auf Tradition, denn trotz aller technischen Expertise werden neu aufgelegte, historische, Objektive ihren einzigartigen Charakter behalten. Neben den historischen Objektiven (z.B. Trioplan 100), wird es jedoch ebenfalls Neuentwicklungen aus unserem Hause geben.

Der Neustart der Marke Meyer Optik ist für das Frühjahr 2019 vorgesehen.

Falls weitere Fragen auftauchen, werden wir diese gerne so schnell es geht beantworten.

Viele Grüße & schöne Feiertage,
OPC Optics

[Anthracite]

Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Vorhaben.

Wir sind neugierig, zu sehen, was dabei herauskommt.

[minolta2175]

Haben alle die bezahlten Objektive bekommen???
https://www.photoscala.de/2019/02/27...neu-gestartet/
Der NEUE Meyer verkauft den Lagerbestand.
Gruß Ewald

[Rick]

Haben alle die bezahlten Objektive bekommen???
https://www.photoscala.de/2019/02/27...neu-gestartet/
Der NEUE Meyer verkauft den Lagerbestand.
Gruß Ewald

Berechtigte Frage!

Gruß, Rick

[Anthracite]

Nein, die Sache ist geklärt, so wie ich das sehe.

Die Unterstützer von Kickstarter und Indiegogo haben einen Vertrag mit net SE., welche aber pleite ist. Sie können einen Anteil aus der Konkursmasse erhalten. (Der Anteil ist wohl vernachlässigbar; bedeutet de facto Totalverlust.)

Zwischen den Unterstützern und OPC/MOG neu gibt es keine Vertragsbeziehung. Die Unterstützer haben also keinen Anspruch auf die Objektive.

OPC/MOG neu verkauft jetzt also (teilweise?) die Objektive, die die Unterstützer bereits bezahlt haben. Das klingt übel, ist aber rechtlich korrekt. OPC ist eine von net SE unabhängige Firma, welche durch den net-SE-Konkurs selbst Verluste erlitten hat und jetzt die Rechte an MOG sowie Teile (?) der Konkursmasse übernommen haben, ob gegen Geld oder Verzicht auf Ansprüche, wissen wir nicht, ist auch egal. Damit haben sie auch das Recht, die Objektive, die sich zum Zeitpunkt des Konkurses noch im Besitz von net SE befunden haben, zu verkaufen.

Wer ein anderes Verhalten möchte, müsste das Konkursrecht ändern. Man kann nicht erwarten, dass sie die Objektive an die Unterstützer aus ihrer Sicht verschenken. OPC ist als Firma zu klein für eine solche Aktion. Eine große Firma könnte das eher als Marketingaktion machen.