Mir auch!
Die tollen Foveon-Himmel sind ja ein generelles Phänomen. Auch ohne dass sie voller Geigen hingen.
Wobei ich die Frage spannend finde: Warum ist das eigentlich so? Warum wirken die Himmel aus Foveon-Kameras so anders?
Eine wichtige Komponente ist sicherlich der schmale Dynamikbereich der Sigmas. Wenn man die beschränkte Tonwertskala dann in der Entwicklung
"ordentlich" von ganz schwarz bis ganz weiß verteilt, entsteht schonmal immer ein deutlich kontrastreicheres Bild, als man es normalerweise aus einer
Bayersensor-Kamera mit ihrem (heutzutage) sehr viel weiterem Dynamikbereich kennt.
Zweiter Faktor, hier speziell bei der uralten SD9 besonders arg ausgeprägt, ist das Farbkippen zwischen verschiedensten Grün-, Blau-,
Lila-Tönen in Himmel und Wolken, gepaart mit dem Blau-Exzess der Kamera. Das ist zwar alles total unnatürlich, aber - für meinen Geschmack - äußerst attraktiv.
Als dritten Faktor hatte ich in irgendeinem anderen Forums-Faden (DP Review Sigma Forum?) mal gelesen, dass die pixelgenaue Aufzeichnung der Farbwerte,
die brachiale Pixelschärfe eines Foveon-Sensors, nicht nur Feinstrukturen in Wolken besonders gut zeigen, sondern eben auch pseudo-Feinstrukturen
im Subpixelbereich vorgaukeln, die in Natura so gar nicht vorhanden sind!. Das mag alles sein, aber letztere Effekte sollten sich dann auch bei heruntergerechneten,
aus einer Bayer-Kamera hochaufgelöst kommenden Daten zeigen bzw. in der Rohdaten-Ausarbeitung aus Bayerfotos nachzubauen sein.
Also ich persönlich habe aus diesem Grund an der dritten Erklärung ein Fragezeichen.
In diesem Zusammenhang spielt wahrscheinlich auch eine Rolle, dass positive "X3 Fill Light"-Werte im SPP den ohnehin schon hohen Mikrokontrast noch weiter erhöhen.
Bisschen geschummelt wurde auch! Der konkret von Dir Bernhard gelobte Himmel erfuhr im Entwicklungsprozess eine Sonderbehandlung.
Das Grundbild wurde im SPP 2.5 mit Kontrast +1,0 entwickelt. Der Himmel entstammt jedoch einem SPP-Export mit Regler-Endanschlag Kontrast +2,0,
und um ein oder zwei Zehntel reduzierter Helligkeit "Belichtung", damit es in der Helligkeit schlüssig zum unteren Teil des Bildes passt.
Das experimentelle Ausbaldovern solcher Passungen braucht leider immer viel Versuch und Irrtum und Zeit. Im folgenden Prozessschritt
(Darktable) wurde der Lokalkontrast im Himmel in zwei Instanzen mit voneinander verschiedenen Radien geringfügig aufgebrezelt.
Wirklich nur eine Nuance. Das Endresultat sollte ja "glaubwürdig" bleiben. Ich bin bei solchen Sachen im Zweifel dann doch eher konservativ
gestrickt. Zum Schluss hab ich dann die zwei aus dem Darktable exportierten TIFFs für Grundbild und Himmel im GIMP über Ebenen mit
weichen Überblendpinseln zu einem Bild zusammengebastelt.
Und hier das Bild komplett neutral aus SPP2.5 exportiert, alle Regler Nullstellung, WB Sonne, nur im GIMP auf Forengröße verkleinert,
2016_11_03_SD9_IMG00009_SPP25_neutral_WBSonne___1198x799pix.jpg
...sowie das Resultat aus der Entwicklung von vorgestern Nacht:
2016_11_03_SD9_Althuettendorf_Bahnschwellen_Birken_Pappeln_Wolken_0009_VarC_DT01___1198x799pix.jpg
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag!