Noch ein Bild aus meiner Testreihe
Blende 8 - Maßstab 1:1 (dargestellte Fläche 24mmx36mm) - Den Makrotubus habe ich mit einigen Zwischenringen noch verlängert.
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Noch ein Bild aus meiner Testreihe
Blende 8 - Maßstab 1:1 (dargestellte Fläche 24mmx36mm) - Den Makrotubus habe ich mit einigen Zwischenringen noch verlängert.
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Hallo zusammen,
ich war vor einigen Jahren auf der Suche nach Informationen zum o.g. Objektiv weil ich für eine angesehene Zeitschrift einen Artikel darüber geschrieben habe. Die Notizen hierzu (auch aus dem digicamclub) fand ich vor ein paar Tagen wieder und nahm es zum Anlass mich hier anzumelden.
Wie zu vermuten ist, ich benutze auch heute noch gerne das Objektiv und kenne es seit nunmehr über 30 Jahren sehr gut.
Lange Zeit verwendete ich es auf einer analogen Olympus mit dem automatischen Zwischenring, wie auch auf einem Automatikbalgen von Novoflex. Übrigens: entgegen dem Eintrag in olypedia kann man den Objektivkopf problemlos direkt auf den Balgengeräten von Novoflex einsetzen.
Der automatische Zwischenring ist toll wenn man anaolg aus der Hand fotografieren möchte. Für diesen Einsatzzweck wurde er u.a. entwickelt. Er unterstützt die Springblendenfunktion an der alten Olympus OM. Auf dem Stativ ist er weniger angenehm zu nutzen. Hier bevorzuge ich ein Balgengerät. Meist von Novoflex. Auf der alten OM das automatische, heute ein einfacheres, älteres ohne Springblendenfunktion; dafür aber mit der Möglichkeit die Kamera drehen zu können.
Zu meiner Praxis:
Zusammen mit dem alten Novoflexbalgen verwende ich den Objektivkopf auf einer Digitalkamera im Halbformat (APS-C). Im Kleinbildformat reichen mir meist die Balgenauszüge nicht aus um auf die von mir gewünschten Abbildungsmaßstäbe zu kommen. Auch mag ich das kleinere Format für Nahaufnahmen lieber.
Im Halbformat läuft der Objektivkopf zur Hochform auf. Er ist optisch mehr als ausreichend um Doppelseiten zu drucken. Ob das OM 2.0/90 vielleicht schärfer (höher auflöst) ist spielt in der Praxis keinerlei Rolle. Die optische Qualtität reicht mehr als genug. Man kann ihn völlig problemlos offenblendig einsetzen. Die Farbfehler (CA) sind sichtbar geringer, ein Randabfall praktisch nicht vorhanden und die Brennweite bleibt bei jeder Einstellung immer gleich.
Wenn man sich an die Eigenheiten des Balgengeräts gewöhnt hat geht die Fotografiererei vor Ort, in der Praxis, erheblich angenehmer vonstatten als mit den 2,0/90 mm. Allein die Möglichkeit die Kamera ohne Veränderung der Einstellung vom Quer- ins Hochformat drehen zu können spricht für den Objektivkopf.
Sowohl das 2,0/90 wie auch der 4,5/135 bilden abgeblendet helle Reflexe eckig ab. Das können moderne Objektive besser.
Abraten möchte ich die Verwendung im Format 4/3 oder im Mittelformat (bis 6x6). Der Kopf zeichnet mit sehr guter Qualität das Format 6x6 aus. Nicht ohne Grund wurde er zeitweilig direkt von Hasselblad für ihre Kameras vertrieben. Die Balgenauszüge werden für meinen Geschmack zu lang und machen die Geräte zu anfällig für Erschütterungen.
Auch im Format 4/3 sehe ich keine Vorteile.
Zusammengefaßt: für das im Thread genannte 2,0/90 spricht in meinen Augen nur die kürzere Brennweite und das hellere Sucherbild bei Verwendung mit einer SLR. Hinsichtlich der Bildqualität kann der Objektivkopf auch heute noch voll überzeugen. Selbst das Streulichtverhalten ist bei Verwendung einer guten Sonnenblende untadelig. Wer einen hat sollte ihn benutzen. Kaufen würde ich ihn mir wahrscheinlich nicht mehr; moderne Makroobjektive (zumal mit AF) sind zwar zum Teil schwerer einzusetzen, überzeugen aber durch andere Vorteile.
Da Fotos mehr sagen als tausend Worte hier zur Verdeutlichung noch zwei Bilder von heute morgen.
Das erste Foto nahm ich mit Blende 4 und einem modernen Makroobjektiv der Oberklasse auf.
Das zweite Foto nahm ich mit Blende 4,5-5,6 (irgendwo dazwischen) mit dem Olympus 135 mm auf.
Die Unterschiede in der Perspektive ergeben sich aufgrund der verschiedenen Brennweiten.
Fazit: man könnte aus technischer Sicht die beiden Dateien problemlos als Doppelseite drucken. Niemand würde sie diesbezüglich ablehnen.
Aus fotografischer Sicht sieht das wahrscheinlich anders aus. Die Bilder sind für die Tonne. Aber als Beispiele taugen sie gut. Sie zeigen die unglaubliche Qualität des Objektivkopfes wenn man ihn zu verwenden weiß.
Der für mich interessanteste Unterschied ist die farbliche Klarheit des Zuiko 135 mm. Im Vergleich zu deinem "moderneren" Objektivkopf ist das Bild des Zuikos farblich weniger bräunlich, in meinen Augen, einfach klarer.
Bei zahlreichen meiner wenigen Altgläser sehe ich meist diesen bräunlichen Farbton, welcher das Bild überlagert und ich habe ohne Erfolg schon mit dem Weißabgleich der Kamera versucht das zu ändern, es blieb beim Versuch. Insofern erstaunt mich das 135 mm sehr positiv! Besten Dank für die Vergleichsbilder!
VG Ulrich
Ich habe heute morgen einige Bilder von Geranien aufgenommen.
Neben wenigen wirklich guten Fotos entstand auch dieses Bildpaar. Hier sieht man gut wie der Objektivkopf, selbst abgeblendet, den Hintergrund noch recht ruhig wiedergibt. Die lange Brennweite tut ihr übriges. Die leicht eckigen hellen Flecken stören weitaus weniger als bei anderen, ähnlich alten Konstruktionen. Bei Blende 5,6 ist der Hintergrund in meinen Augen noch wirklich schön. Wäre die Kombination nicht so schwer und sperrig, ich würde sie viel häufiger einsetzen. So meist nur dann, wenn ich genau weiß was ich aufnehmen möchte. Kleine Blumen wie die Geranien zum Beispiel. Hier reicht ein einziges Objektiv und das Balgengerät. Für Notfälle liegt in der Tasche dann noch ein echtes Makroobjektiv in klassischer Bauweise das 1:1 erreicht.
Die leicht unterschiedliche Darstellung der Farben und der Helligkeit ist der Tatsache geschuldet, dass sich das Licht ständig änderte. Es zogen bei recht starken Wind ständig Wolken vor die Sonne. Teilweise musste ich recht lange warten um eine einigermaßen windstille Phase zu erwischen.
Oben benutzte ich Blende 11 und unten Blende 5,6. Immer im Format APS-C; meinem Lieblingsaufnahmeformat für Nahaufnahmen.
Für solche Motive ist das 4,5/135 nahezu ideal.
PS: die dunklen Flecken sind keine Läuse!