Während langbrennweitige Linsenobjektive unter mehr oder wenig ausgeprägten chromatischen Aberrationen leiden, sind Spiegellinsenobjektive davon weitgehend befreit. Aber dafür leiden letztere unter einer schwächeren Kontrastwiedergabe und einer dem Fangspiegel geschuldeten Vignettierung. Die Bildqualität des Canon 500 mm f/8 ist dennoch erstaunlich gut. Es genügt mir, den Kontrast (+10), die Klarheit (+20) und die Schärfe (90/0,6/30/0) in Camera Raw anzuheben sowie die Vignettierung (Stärke +55 und Mitte 12) zu korrigieren, um eine meinen anderen Objektiven entsprechende Anmutung zu erhalten. Das Objektiv erreicht dabei die beste Leistung bei kurzen und mittleren Entfernungen, bei Unendlich wird die Schärfe oft von atmosphärischem Dunst, Wärmeschlieren und Luftbewegungen Problemen zunichte gemacht. Da ich es häufig bei Landschaftsaufnahmen einsetze, um die Raumraffung auszunutzen, stehe ich deshalb oft sehr früh auf.
Blick auf die Hochkönigsburg
Sonnenaufgang in der Rheinebene
Für mich macht der Einsatz eines Spiegellinsenobjektivs erst seit dem Kauf einer Sony A7 wirklich Sinn. Vorher war ich mit meinen Tamron SP 350 mm und 500 mm-Objektiven nie richtig glücklich - die Abbildungsqualität hat mich zwar überzeugt, aber das Handling und vor allem die präzise Entfernungseinstellung liess bei meinen analogen und digitalen Reflexkameras oft zu wünschen übrig. Erst die Suchervergrösserung der Sony macht es mir möglich, zuverlässig scharfe Aufahmen zu bekommen, dann aber nicht freihand sondern auf einem Einbein- oder, noch besser, Dreibeinstativ.
Graureiher, Zingst
Für Action-Aufnahmen setze ich das Canon Reflex Lens 500 mm 1 : 8 selten ein. Dazu ist mir das Handling einfach zu langsam ; aber in der Not frisst der Teufel auch Fliegen, wie neulich auf dem Hohneck, wo ich nur mit meinem "Landschafts-Rucksack" und der A7 "bewaffnet", auf ein Rudel Gemsen stiess.
Ein kapitaler Bock, Hohneck in den Vogesen