Noch kurze Verarbeitungshinweis, falls nicht bekannt:
Kanada - Balsam ist ein honigfarbenes Balsam zur Verkittung.
Es ist extrem klebrig, was wichtig ist für die eigenen Finger. Zum Entfernen bitte Terpentin oder Ersatz nehmen.
Das Balsam aber damit nicht mischen !
Das Zeugs sollte vorab im Wasserbad auf Temperatur gebracht werden, weil es sonst extrem zähflüssig ist und kaum verläuft.
(deshalb ist Hitze hier wichtig an der Stelle)
Im Wasserbad also langsam "hochtemperieren"... damit das Glas aus dem kalten Zustand heraus nicht springt.
Wenn es eine hinreichend flüssige Konsistenz hat, mit einer Nadel oder einem kleinen vergleichbaren Gegenstand einen Tropfen aufnehmen, der in etwa dem Umfang einer der Plastikkugeln wie sie an Stecknadel zu finden sind. Etwas umständlich beschrieben, aber es sind die Plastikstecknadelköpfe gemeint und nicht die einfachen Metallköpfe.
So eine Tropfenmenge reicht eigentlich für die meisten Verkittungen aus.
Glas und Kanadabalsam sollten bei der Pressung "vortemperiert" werden... also warmes Glas und warmes Balsam, weil sich das Balsam sonst schlagartig an einer kalten Glasoberfläche abkühlen würde und nur sehr schlecht verläuft.
So 50-60 Grad sollten das schon sein, dann bekommt es eine tolle Konsistenz. Der Flammpunkt liegt bei etwa 45 Grad (für den genauen Punkt mal bei Kremer Pigmente das Datenblatt raussuchen).
Wichtig ist auch, die zu verbindenden Gläser während des Durchhärtungsprozesses mechanisch gegen "verrutschen" zu sichern und die Linsen so anzuordnen, dass das schwere der beiden auf dem Arbeits-Tisch aufliegt, weil das eher verrutscht solange die gesamte Sache noch warm ist.
Langsam abkühlen lassen... mehrer Tage. ist hier das Motto, damit das Balsam durchtrocknet und entsprechend wirkt. Nach der Durchtrocknung hat es den gleichen Brechungsindex wie Glas.
LG
Henry