Das, Dieter, sehe ich nicht so. Ein 1.2er Objektiv für Spiegelreflexkameras hat es leichter nicht so stark zu vignettieren wie eines für Messsucherkameras. Da das Auflagemaß größer ist, bleibt eine größere Chance in Richtung Telezentrik.
Ich habe mit dem 7artisans schon oft bei Offenblende fotografiert. Die Schärftentiefe ist derart knapp, dass die Vignettierung nicht wirklich stört. Und wenn doch, dann schreibst du ja selbst (Thema "ISO"), dass einem in der Digitalfotografie viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sowas raus zu rechnen. Die f/1.1 ist eine nutzbare und keine "Renommierblende". Viele der Fotos hier zeigen das. (Danke!!)
Mir ist zudem lieber, ich habe ein 1.1er (oder eben 1.2er), das ich bei solch einer weit geöffneten Blende nutzen kann, wenn ich möchte - auch, wenn ich dann Kompromisse eingehen muss - als dass ich diese Möglichkeit gar nicht habe.
An einer Sony A7II wirkt mein 7artisans 1.1/50 übrigens viel harmonischer als mein Nikkor 1.2/55. Und an meine Leica M Kameras kriege ich das Nikkor gar nicht erst ran.
Gibt es "bessere" 1.2er? Sicher.
Ist das Leica Noctilux-M 0.95/50 besser? Ganz gewiss. Ich habe mehrfach damit fotografiert. Unglaublich.
Ist das Voigtländer Nokton besser? Sehr fraglich. Und wenn, dann nur kaum merkbar. (Aber gut doppelt so teuer.)
Aber wo findet man ein sehr gut verarbeitetes, kleinbildfähiges 1.1/50, das man gekuppelt an Leica M und an so ziemliche jeder Spiegellosen nutzen kann und das solch eine Leistung bringt für um die €400??
Für DEN Preis ist es eine absolute Empfehlung. Soviel bezahlt man oft für ein gebrauchtes 1.2er!



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