Richtig, aber das sind eben zwei völlig verschiedene Dinge. Die Qualität der Objektivabbildungen kann ich durchaus in Bildgegenüberstellungen zeigen um deren Qualitäten zu zeigen.
Nimmt man aber diesen Teil (den Marketing Sprech und die katastrophalen Fehler beim Wiederbeleben der Marke) der reinen Qualität, so stellt sich doch zunächst - und rein darauf bezogen ohnehin die Frage, was man da "verbessern" will, wenn es eigentlich nur darauf ankommt möglichst nah am Original zu bleiben. Denn nur dadurch ist ja letztlich überhaupt der Hype um Objektive wie das Biotar, Trioplan, Primoplan etc. entstanden... was also soll denn eine Verbesserung sein? Mehr Schärfe, mehr Bubbles, mehr oder besser von was eigentlich?
Das bei einem Objektiv, das per Offenblende "Seifenblasen" erzeugt wie beim Trioplan die Bubbles oder beim Biotar der Swirl, nun 15 Blendenlamellen arbeiten? Dabei ist jedem der sich mit der Materie auskennt und hier lange genug mitgelesen hat, schon lange klar ist, dass das Objektiv seinen Reiz ausschließlich aus dieser Fähigkeit des "Dreilinsers" bei Offenblende bezieht. Letztlich muss also um die Käufer nicht zu enttäuschen auch das drinstecken, was draufsteht und das wären im besten Fall genau die alten Linsen. Die Blende wäre da völlig unsinnig und kann bei den wohl meisten Bildern entfallen, schlicht weil die Bubbles gar nicht mehr auftreten oder beim Biotar der Swirl ohnehin verschwindet!
Wenn man ein Trioplan oder sonstiges "Altobjektiv" nun in seiner Bildanmutung "verbessern" will, was soll das denn sein oder werden, wenn die Unzulänglichkeiten der Altobjektive gerade den Charme in den Bildern ausmachten?
Ob ein Trioplan oder Primoplan oder welches auch immer nun neu aufgelegt wird... man sollte sich auch schon im Marketing - Sprech hüten, von Verbesserungen zu reden, wenn es doch gerade die "unzureichenden Berechnungen alter Tage" = in der Summe also die liebgewonnenen Unzulänglichkeiten den eigentlichen Reiz ausmachten.
Wer braucht denn ein Primoplan, das plötzlich keine Abbberationen mehr hat... da kann man sich gleich andere Objektive zulegen.
Im Grunde müsste so unendlich genau am Original gearbeitet werden (und dazu gehören halt mal die damals gemachten Fehler oder noch nicht hinreichenden Produktionsmöglichkeiten) um von einem entsprechenden "Wiederbeleben" der alten Rechnungen zu sprechen.
Alles andere wären völlig neue Objektive... die nur durch ihre Namensgebung eine Ähnlichkeit haben, aber suggerieren, hier bekommst Du "mehr fürs Geld"... was auch immer das "mehr oder besser" ist!
Schon von daher kann man das Ganze hinterfragen.
Darüber hinaus, warum sollte sich ein Interessent für 1.500 Euro ein Biotar oder Trioplan oder sonst ein gehyptes Objektiv kaufen, wenn er das für ein paar hunderter auf Ebay immer noch hin hinreichenden Stückzahlen findet und damit genau den Charme in die Bilder bekommt, derenthalber er - geschult durch tausende guter Bilder die damit gemacht und ins Internet gestellt wurden - er überhaupt danach sucht!
Du magst daraus meine Meinung sicherlich erkennen, dass ich es zwar löblich finde, einige der alten "Schinken" neu aufzulegen... aber ich halt mit dem "Tam-Tam" dem Werbetrommeln dieser Herren doch arg auf dem Kriegsfuß stehe.
Es hat immer solche Zusammenarbeiten gegeben. Ich erinnere einmal an die Kooperation von Leica und Minolta, wo Leica gute Rechnungen von Minolta übernommen hat und mit dem Leica Label diese Objektive "geadelt" hat... (z.B. das 8/500er Spiegel Telyt und einge andere Rechnungen).
Dort wurden die Linsensätze an Leica geschickt und Leica hat seine eigene "Präzisionsmechanik" drum herum gebaut... nach deren eigenen Standards, die in der Tat dafür sorgten, dass diese Objektive nochmals deutlich aufgewertet wurden.
Nur entstanden solche Dinge aus der strategischen Zusammenarbeit zweier Konzerne mit entsprechenden Fertigungskapazitäten.
Und das ist letztlich die Frage, die ich mir hier stelle - abseits der bisherigen Ausfürhungen.
Was ist denn die Fertigungskapazität solcher Leute die hinter MOG stehen?
Was ist denn die "Verbesserung" und ist die überhaupt sinnvoll (die von mir genannten Gründe möglichst am Original zu bleiben)?
Was rechtfertig derartige Preise, wenn es ohnehin nur "zugekaufte Produkte" mit anschließener Umlabelung sind?
Wo bleibt ein "Qualitätsversprechen", wenn es schon bei den ersten Kleinserien zu solchen "Ungereimtheiten" kommt.
Für mich passt das alles überhaupt nicht zusammen... und auch der Vertriebsweg sowie die Kapitalisierung über solche Kickstarter Kampagnen deutet auf die ohnehin geringe Kapitaldecke eines Unternehmens oder Unternehmenszweigs hin, das einerseit Geld verdienen will, aber das Risiko scheut Geld zu verlieren, wenn Anspruch und Wirklichkeit an Ende des Tages nicht zu erfüllen sind.
Gibt es ein "Geld zurück" bei Nichtgefallen in den Kickstarter Kampagnen? Vermutlich nicht, sondern nur ewige Nachbesserungen...
Sorry, aber wenn man schon Inhaber eine alten Marke ist und antritt mit vielen Sprüchen, sollte man zumindest schon auf dem Gebiet dafür sorgen, dass eine echte Kundenbindung entstehen kann. Dies aber gelingt aus meiner Meinung nur, wenn hinreichend Kapital und Know How zusammenkommen um sich an solch "kritischen Vorhaben" zu versuchen.
LG
Henry