@gimpyboy

Da Du mich direkt ansprichst und wie ich finde sogar "angreifst", ein paar Worte von meiner Seite zu Deinen Ausführungen:

Gehen wir mal zunächst auf den von Dir genannten "Overkill" mit meiner Maschine ein:

Diese Leinen -Drehbank ( keine Weiler !) hat mich ganze 550 Euro gekostet, mit zwei Sätzen Spannzangen, Planscheibe, Bison-Dreibackenfutter (125mm) einem zweiten Dreibackenfutter von der Firma Friedrich Deckel sowie einer gestuften Glockenspannzange, die noch umgearbeitet wurde auf der Maschine, um sie an die Spindel zu bringen. Desweiteren war in dem Preis enthalten ein bereits montierter Multifix A Grundhalter sowie 3 AD2075 Schneideisenhalter und zwei Sätze Drehstähle für die notwendigsten Dinge in der Bearbeitung.

Wenn Du nun meinst, an so einer Maschine geht man mal so einfach vorbei, zumal wenn man den Platz dafür hat, so ist das sicherlich Deine Ansicht, aber keinesfalls meine reale Erlebniswelt, denn das ist eine typische Mechanikerdrehbank alter Tage mit einer mehr als kompletten Ausstattung.

Das ich diese Maschine überwiegend für einfache Arbeiten (Fasen, Adapterspielerei) nutze liegt in der Natur der Sache.. ich brauche in der Regel keine Gewinde schneiden, da diese Dinge, die ich Nachbearbeite in der Regel von einer Traub TND 200 CNC Maschine hergestellt werden. Da ist es lediglich so, dass hier und da mal etwas angepasst werden muss an das nächste Bastelprojekt etc..

Zum Thema Präzision:

Diese alte Leinen hat mit Sicherheit nicht mehr die Präzision, die sie vor 70 Jahren einmal hatte.... na und?
Zudem ist die erreichbare Präzision mit den uns zur Verfügung stehenden Meßmitteln ohne nicht zu ermitteln und stark abhängig davon, was Du da gerade bearbeiten willst.

Wenn wir davon reden, dass es um ein 10mm langes Werkstück geht, so ist das sicherlich zu erreichen, aber schon bei einer 200mm langen und mit einer mitlaufenden Zentrierspitze im Reitstock eher abhängig von der
exakten Ausrichtung von Spindelblock und Reitstock.

Zum Thema Stufenspannzange:

Stufenspannzangen passen in den seltensten Fällen... egal was Du damit anstellen möchtest. Sie werden i.d.Regel auf die Werkstücke angepasst. Die hier mitgelieferte Stufenspannzange (Innenspannung) passte weder für meine SFT Tuben, noch für M39 oder einige andere wiederkehrende Werkstücke... wie z.B. diverse Kamera-Adapter.

Aus diesem Grunde hab ich die Stufenspannzange frei angepasst... also die entsprechende Stufen auf diese häufigst vorkommenden Durchmesser für die Innenspannung vergrößert/angepasst.

Aber selbst damit erreiche ich nur einen Teil der notwendigen Durchmesser...

Für die Bearbeitung von Rundalu oder Rundstahl bin ich sehr froh über die beiden Sätze an Spannzangen die mitgeliefert wurden. So kann man dann mal eben einen Rundstahl einspannen und bearbeiten, weil diese Spannzangen in Abstufungen von 0,5mm bis 20,5mm vorliegen. So ist eigentlich für jeden Durchmesser eine vorhanden.


Deine Ausführungen kann ich ohnehin an keiner Stelle nachvollziehen...
Zitat Zitat von gimpyboy
....

@Henry: Es geht eben sehr wohl mit kleinen Maschinen und offensichtlich mindestens so gut bzw. besser als mit deiner Weiler. Ich finde dein Forum genial und es ist reich an vielen genialen Leuten. Trotzdem, mit deinen Aussagen (An die ich mich aus den letzten Jahren erinnre) bezüglich Drehbänken in Verbindung mit dem Hobby Objektivbasteln hier, finde ich, hast du einen falschen Eindruck vermittelt, der für Neulinge sehr hinderlich ist. Es wäre sehr schade gewesen, wenn Kabraxis sich hätte weiterhin abschrecken lassen.
Also für die Befindlichkeiten von Kabraxis kann ich ja nun nichts, oder? Ich darf doch, wie jeder hier woh meine persönlichen Erfahrungen einbringen. Und hättest Du den Thread komplett gelesen, so wirst Du auch gelesen haben, dass ich selbst vor langer Zeit mit einer kleinen Tisch-Drehe geliebäugelt hatte, mir aber von professioneller Seite davon abgeraten wurde und ich stattdessen den Profi's aus der Werkstatt glaubte und entsprechend keine mehr anschaffte.

Zitat Zitat von gimpyboy
Auch deine Aussage z.b.: bezüglich dem Thema Pressluft, zeigt, dass du nicht vom Fach bist und offensichtlich mit viel Halbwissen um dich geworfen hast. Ich finde das an dieser Stelle unfair, den Neulingen gegenüber, die auch hier einen abschreckenden und teilweise falschen Eindruck suggeriert bekommen. Aus meiner Sicht hast du versucht, dich auf Basis dieses Halbwissens und auf Kosten der Unwissenden zu profilieren. Du darfst zudem nicht vergessen, das deine Aussagen aufgrund deiner Präsenz hier oft sehr ernst genommen werden.
Ist schon ein starkes Stück, was Du hier ausführst.... auf Kosten der Unwissenden "profilieren"... geht es noch?
Ich schildere hier meine Erfahrung als ehemals Unwissender und lasse auch an keiner Stelle einen Zweifel daran, dass ich erst durch die Werkstatt eine Menge gelernt habe. Ansonsten halt nochmal den Thread lesen.

Pressluft:
Und mal im Ernst... an jedem Arbeitsplätze der feinmechanischen Werkstatt in der meine Teile gefertigt werden, wird Pressluft und Pressluftpistole genutzt... wofür wohl?
Richtig, um z.B. die Werkstücke vom Schneidöl frei zu blasen, beim Werkzeugwechsel an der Drehbank Späne zwischen Stahlhalter und Grundhalter zu entfernen... etc.
Das sind dann scheinbar alles halbwissende Profis, die seit rund 40 Jahren bei Dr. Hell in Kiel (Hell-Linotype) gelernt und sich vor 25 Jahren nach der Ausgliederung selbstständig gemacht haben.
Sorry, aber das ist absoluter Unsinn, denen letztlich zu unterstellen, weil dort jeder Arbeitsplatz an die Pressluftleitung angeschlossen ist, irgendein Halbwissen oder Inkompetenz zu unterstellen.
Das was Du hier zum Besten gibst, hört sich eher nach Lehrbuch als nach Praxistauglichkeit an. Diese Werkstatt verdient tagtäglich mit Hochpräzision ihr Geld !!!
Was sollen mir dabei nun solche Weisheiten sagen, dass Pressluft nicht an solche Maschinen gehört?

Zitat Zitat von gimpyboy
..
Sicherlich ist Drehen nicht im Handumdrehen gelernt, aber man darf sich auch nicht immer mit einer professionellen Feinmechanikerwerkstatt vergleichen, aus der du wohl einen Teil deines Wissen bezogen hast und die du als Standard für dich selbst gesetzt hast. Dieser Standard ist aber keinen Falls nötig, wenn man das Thema dieses Threads beachtet.

Und Henry, es ist richtig, dass man ausgeschlafen und voll konzentriert an eine Drehbank gehen sollte, da ist was dran, das gilt besonders bei deiner Bank. Für Kabraxis und GoldMark ist das aber doch gar nicht so wichtig, denn deren Motoren kannst du mit der Hand abbremsen. Man muss schon extrem viel Pech haben, sich mit so einer Minibank ernsthaft zu verletzen. Sie haben eben wirkliche Anfängerteile und wie wir erfahren haben, können diese Wunder vollbringen.

Henry, ich fände gut, wenn du deine Skepsis dem Kleinen bzw. Günstigen gegenüber begräbst, oder in Zukunft Neulingen zumindest klar machst, was Fakt und was deine eigene Meinung zum Thema Drehen ist.

Viele Grüße
Stefan
Was nun das eine mit dem anderen zu tun hat, also ob ich "Wertneutral" gegenüber den Kleinen Drehbänken sein kann, weil ich nunmal gleich das Glück hatte, an solchen größeren Maschinen werkeln zu dürfen und dies der einzige Standard ist, den ich zur Verfügung habe (eine kleine Drehbank werde ich mir sicherlich nicht noch zulegen um zu verifizieren, was da mit den kleinen Dingern geht und was nicht).

Da das Arbeiten mit solch einer 1,1kw Wechselstrom Drehbank wie der LEINEN es mir eben gestattet, Plandrehen oder Schrubben von Alu und Stahl relativ zügig und easy durchzuziehen, statt einem 150 oder 250 Watt Motor dabei zuzuhören, wie er sich quält, werde ich sicherlich bei meiner Maschine bleiben und auch weiterhin meine erhebliche Skepsis gegenüber den kleinen Maschinen behalten...

Ein Urteil kann sich jeder selbst bilden, dazu bedarf es nun nicht meiner Meinung und Kabraxis zeigte ja nun eindrucksvoll, was auch mit solchen Zwergmaschinchen machbar ist.
Nur wenn er doch mal einen SFT mit 62.5mm spannen und dabei auf 70mm oder gar 100mm "überdrehen will" um eine schöne Oberfläche zu erreichen oder einen lange Meostigmat-Tubus kürzen will...
Viel Spaß mit der kleinen Maschine dabei. Wie bereits ausgeführt, brauche ich keine Gewinde schneiden... aber es gibt eine Menge Dinge, die halt - wie bei den SFT oder Rumpfkürzungen - das Ende der Möglichkeiten einer solch kleinen Maschine erkennen lassen. Es ist eben die Frage, was man damit maximal machen will und kann.


Insofern laß mir doch bitte meine Meinung zu dem Thema, insbesondere zu den Ausführungen über die normalerweise hohen Folgekosten einer solchen Anschaffung, Gefahrenmomenten eines durch die Gegend fliegenden Drehfutterschlüssel (dem ist es nämlich egal, ob die Maschine 150 Watt oder 1,5 Kw Motorgetrieben ist... schnell rotieren tut beides.

Und zu guter letzt sei klar gestellt, das auch Deine Meinungen und Ausführungen einzig Deine Meinung wiederspiegeln, die richtig und falsch sein können, wie z.B. die Grundannahme diese Drehbank von mir sei teuer und darauf einige Deiner Argumente aufbauen..
Für das Geld bekommst Du in der Regel neu nicht einmal einen Satz Multifix A Stahlhalter mit Grundkörper und ein hochgenaues Bison Dreibackenfutter und selbst diese Mini-Drehbänke kosten schon mehr... selbst gebraucht.

Das Problem ist eben immer der Platz... und da ich mit meinem Hauskauf nun hinreichend Platz für eine gut ausgestattete Werkstatt habe, wäre ich schön blöd gewesen, an diesem etwas größerem Drehbänkchen vorbei zu gehen, selbst wenn ich mir natürlich eine Variante mit LZ etwas neuerem Datums gewünscht hätte... allein es gab sie nicht zu dem Kurs in meiner Wohngegend im Umkreis von 100 km.

LG
Henry